|
|
Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
13.03.2014, 13:59 | #1 |
R.I.P.
|
Unvergessen
Bautet ihr bretonischen Bauern
Rohgehaunes auf Euer Feld - Erhabener als Eure Mauern, Trotzend dem Ende der Welt? Aus welchem Land kam euer Stein? Giganten habt Ihr aufgerichtet. Numen haben mitverrichtet. Es wird nach Euch nichts Großes sein - Und nicht mehr wortlos knien lassen. Nöte müssen dort verblassen. Die Steine stehen stets gelassen.. Mich haben sie sofort tief hingerissen, Ernst schauten sie auf mich herab. Noch heute ists, als riefen sie nach mir. Hort scheinen sie dem Uraltwissen. Ihr Raunen, Flüstern - ja, es gab Reines, Ungeheures, Weites hier. Es schmerzt, sie so sehr zu vermissen. 13.3.2014 |
13.03.2014, 14:56 | #2 |
Lieber Thing,
solche Gefühle sind mir nah. Die Steinkreise von Carnac habe ich zwar noch nicht gesehen. Aber sie stehen auf meiner Traumliste. An Stonehenge denke ich auch heute noch - ebenso wie an die Hünengräber in Norddeutschland... An solchen Orten weht einen die Ewigkeit an - oder die lange Folge der Menschen, die vor uns lebten, hofften und suchten. Dein Gedicht macht mir viel Freude! "Mich haben sie sofort tief hingerissen, Ernst schauten sie auf mich herab. Noch heute ists, als riefen sie nach mir. Hort scheinen sie dem Uraltwissen. Ihr Raunen, Flüstern - ja, es gab Reines, Ungeheures, Weites hier. Es schmerzt, sie so sehr zu vermissen." Das hast du einfach wunderbar gesagt! Liebe Grüße Rosmarie |
|
13.03.2014, 15:09 | #3 | |
R.I.P.
|
Hallo, Rosmarie -
es mag an die dreißig Jahre her sein, daß ich dort gewesen bin.
Vergessen aber habe ich den Eindruck bis heute nicht. Da war ich versucht, an Elementarwesen zu glauben. Die halbnächtliche Zeit und Verlassenheit des Ortes tat ein Übriges. Ich durchschritt das Steinefeld mutterseelenallein. Kreise sind es nicht. Ich sah eher hintereinander aufgereihte Riesen. Stonehenge hab ich nie gesehen. Soweit ich weiß, dienten die dortigen Steine nicht nur religiös-kultischen, sondern auch astronomischen Zwecken. Zitat:
Herzlichsten Dank für Deinen Kommentar und viele Grüße von Thing |
|
13.03.2014, 23:06 | #4 |
Hallo Thing,
die Form Akrostichon unterstützt hier gut das Inhaltliche, indem sie jedem Vers eine Aussage oder Frage einprägt und die Sprache steinern festigt. Dennoch wecken die Zeilen vielfältig das Gefühl. Ich ging, erfrischt von der Erhabenheit der Steine, unbemerkt mit dir. Gern gelesen. gummibaum |
|
14.03.2014, 00:10 | #5 |
Hallo, Thing,
ich kann mich Rosmarie und gummibaum nur anschließen - sehr gern gelesen! Form und Inhalt passen wunderbar zusammen. Schön, dass du uns an deinen ganz persönlichen Eindrücken so hautnah hast teilnehmen lassen. lg, simba |
|
14.03.2014, 10:28 | #6 |
abgemeldet
|
Wenn schon bautet dann aber auch getrotzigend, damit es so sehr angemessen ist, was es ja nicht sein kann, aber trotzdem versucht. Wenn es nur Ehrfurcht ist, wird zu schnell geurteilt, weil der Zahn der Zeit, wohl nicht immer Maßstab sein kann.
LG RS |
14.03.2014, 14:50 | #7 |
R.I.P.
|
Das stimmt nur zum Teil.
Und Ehrfurcht: Eher nicht. Nein, eher nicht. LG U. |
14.03.2014, 15:17 | #8 |
abgemeldet
|
Wie traurig es dann doch ist.
LG rs |
14.03.2014, 15:19 | #9 |
R.I.P.
|
Nicht für mich.
Ehrfurcht ist mir zu sakral und klerikal. |
14.03.2014, 19:16 | #10 |
abgemeldet
|
Glaubst du da noch rauskommen zu können?
Aus dem Teufelskreis eines Gefühls, was im Steinfeld doch nur verlorenen Ritus darstellt. LG RS |
14.03.2014, 19:23 | #11 |
R.I.P.
|
Das einzige Ritual war das Betrachten der Kröten, Frösche, Echsen und Fledermäuse!
Trotzdem hat mich ein universelles Erschauern gepackt. Dabei hab ich noch nicht einmal so sehr an die Erbauer gedacht. Wahrscheinlich ginge es mir bei den Moais ganz anders (außereuropäisch). Dagegen lassen mich Pyramiden völlig kalt. Vielleicht bin ich "vorgeschädigt". Hier wuchs ich auf: Megalith "Gollenstein" |
14.03.2014, 19:40 | #12 |
Lieber Thing,
den Gollenstein habe ich schon mal gesucht und besucht. Mich faszinieren solche Menhire. Und dies ist der einzige in meiner weiteren Umgebung. Leider ist mein Gedächtnis ziemlich löchrig. Ich hätte schwören mögen, dass der Gollenstein damals (vor ca. 15 Jahren) in zwei Teile zerbrochen war. Meiner Erinnerung nach lag die obere Hälfte daneben... Aber das kann laut der Beschreibungen, die ich gerade nachgelesen habe, nicht sein. Egal wie, wenn mich die Vorzeit berührt (und das tut sie geborsten oder rekonstruiert), berührt mich die Ewigkeit... |
|
14.03.2014, 20:06 | #13 | |
R.I.P.
|
Liebe Rosmarie -
Zitat:
Ich kenne ihn zum Glück nur (noch) aus nicht allzugroßer Nähe. 1939 wurde der Gollenstein von der Deutschen Wehrmacht zur Vermeidung eines Zielpunktes der französischen Artillerie umgelegt. Dabei riss das Seil, der Stein stürzte und zerbrach in vier große und einige kleine Teile. 1951 wurde der Stein mit Hilfe von Beton rekonstruiert und in seiner ursprünglichen Form wieder errichtet. Kurz nach der Wiedererrichtung habe ich ihn erstmals "Auge in Auge" gesehen. Die Restaurierungsspuren sieht man selbstverständlich noch. Es handelt sich um den größten (allerdings rekonstruierten) Menhir Deutschlands. Er liegt sehr schön in der Landschaft. Die exponierte Lage auf dem Berg ..... Na, ich will nicht ins Schwelgen geraten. Carnac mit den vielen Menhiren in nicht geordneter Aufstellung ist weitaus beeindruckender. Auch nicht auf einer Höhe exponiert. Ich habs lieber im Tal. Herzlichen Gruß! Thing |
|
24.04.2016, 10:24 | #14 |
R.I.P.
|
Simbaladung und gummibaum danke ich - um Jahre verspätet - für die schönen, tiefen Kommentare!
(RS spammt fast jeden Faden zu - zäh wie Schusterleim). Thing |
Lesezeichen für Unvergessen |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Unvergessen | Thing | Düstere Welten und Abgründiges | 7 | 17.10.2011 09:17 |
unvergessen | levion | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 0 | 19.05.2009 01:44 |
Unvergessen | Lyrischeblüten | Zeitgeschehen und Gesellschaft | 0 | 26.03.2009 16:14 |
Unvergessen | Perry | Gefühlte Momente und Emotionen | 2 | 14.12.2007 18:29 |