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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.03.2014, 21:16 | #1 |
R.I.P.
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Meine Gassen
Verschwiegen hat mein Fenster seinen Mond
aus harten Rahmens Enge freigelassen. Nun streife ich durch altvertraute Gassen und ihre Schatten, die ich einst bewohnt. Noch immer locken sie mit Pflastersteinen, mit den geheimen, übersteilten Stiegen. Ich seh mich wieder über Stufen siegen und mit der fernen Jugend ganz im Reinen. Den Mauerefeu nahm ich mir als Pfand. Er ließ, wie ich, nicht eben leicht sich lösen, und wurde mir zu einem festen Band. Erst heute nun, am letzten Lebensrand, bin ich erlöst von allem Wunden, Bösen dank Pflastersteinen, Efeu, rotem Sand. . Nicht nur meinen Freunden in Österreich gewidmet |
20.03.2014, 22:05 | #2 |
Hallo Thing!
Ein feines Sonett über die Wege des Lebens und der Versöhnung damit. Rein melodisch wäre schön gewesen, alle Kadenzen weiblich enden zu lassen - oder wenn schon Wechsel, dann die Quartette im gleichen Kadenzmuster zu halten. Wort und Sinn sind natürlich gut miteinander verknüpft und ebenso gut in Sonettform gebracht. LG Beteigeuze |
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20.03.2014, 22:11 | #3 |
R.I.P.
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Hallo Beteigeuze -
das war gar nicht als Sonett geplant - es ist so rein- oder rausgerutscht.
Sonette kann ich nämlich gar nicht. Lediglich 4-4-3-3 bietet sich mir hin und wieder an. Eine "Ur"-Form wurde von einem Freund geglättet, dem ich das Ergebnis verdanke. Vielleicht stelle ich die Urform noch darunter. Die wildere. Es freut (sicher nicht nur) mich, daß Du gelesen und gelobt hast! Herzlichen Gruß von Thing |
20.03.2014, 22:12 | #4 |
Eigentlich umso schöner, wenn es gar nicht so geplant war. Vielleicht liest es sich ja gerade deshalb so ungezwungen
LG Beteigeuze |
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20.03.2014, 22:20 | #5 |
Sous le trottoir c´est la plage
"...dank Pflastersteinen, Efeu, rotem Sand."
.....und unter allen Pflastersteinen letztendlich ruht der Strand. Sous les trottoir c´est la plage! Lieber Thing, lieber Freund, das ist fürwahr ein mich persönlich sehr ansprechendes Gedicht - in Inhalt und Sprache, und wir sprechen eine ähnliche Sprache. Deshalb ziehen mich diese Verse ungemein an und erinnern mich, was die Vergänglichkeit angeht, sehr an Eichendorff. Auch er hätte sich auf Schloß Luckowitz bei Ratibor ein Stück Efeu als immerwährendes Pfand und zur Erinnerung an das, was war, mitgenommen. Ich auch, lieber Thing, ich auch. Wunderbare Verse aus Deinem Geist - ich danke Dir! Liebe Grüße Walter |
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20.03.2014, 22:28 | #6 |
Lieber Thing,
natürlich kann sich auch die geglättete Fassung sehen lassen, jetzt entspricht die Form den gängigen Regeln und da gibt es wirklich nichts mehr zu beanstanden! Trotzdem schätze ich die "wilde Urform" ebenso hoch, ich mag sie ganz einfach rein gefühlsmäßig. Herzlichen Gruß von Daisy |
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20.03.2014, 22:31 | #7 |
R.I.P.
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Danke, liebe Daisy -
wie bereits gesagt: Die geglättete Form ist bestimmt harmonischer und fehlerfrei. Aber so richtig echt ist sie nicht. Ganz liebe Grüße aus der Ferne von Thing |
21.03.2014, 14:16 | #8 |
R.I.P.
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Lieber Walter!
Wieso ich Deinen Kommentar überlesen konnte, ist mir schleierhaft.
Danke, danke, mein Lieber! ja, ich weiß, daß wir ähnlich emfpinden und oft auch ähnlich schreiben. Umso mehr freut mich Dein Kommentar. Trotzdem (schüchtern): Wie gefällt Dir die "Ur-Version"? (https://www.poetry.de/showthread.php?t=50874) Ganz herzlichen Gruß von Thing |
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