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12.11.2008, 21:51 | #1 |
Uns
Uns
Wenn du jetzt auflegst, dann bin ich sauer!“ – ich legte auf und fühlte mich total befreit. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Es war die richtige Entscheidung gewesen, das war mir jetzt klar. Vorher war ich mir nicht richtig sicher, doch jetzt, jetzt war alles wieder gut – fast alles. Eine Sache gab es da noch, die ich endlich abschließen musste. Aber nicht mehr heute, und auch nicht morgen. Vielleicht übermorgen, vielleicht.[/CENTER] „Ich hab dich so vermisst!“, er blickte mir tief in die Augen, ich verlor mich in diesem Blick. Er hätte mir alles sagen können, ich würde bedingungslos Ja sagen. Seine Lippen näherten sich meinen. „Das hätte ich schon viel früher tun sollen…“ er öffnete leicht seinem Mund, kam mir noch näher und…[/CENTER] Ich öffnete meine Augen, alles nur geträumt, wie so oft und jedes Mal wachte ich an der selben Stelle auf, Vielleicht sollte ich doch schon heute mit ihm reden, vielleicht sollte ich es nicht noch weiter aufschieben, vielleicht…[/CENTER] „Ich hab mir überlegt, mit ihm zu reden, alles zu klären.“[/CENTER] „Mit Denny?!“[/CENTER] „Nein, mit ihm halt.“[/CENTER] „Bist du dir sicher?“[/CENTER] „Nein, überhaupt nicht.“[/CENTER] „Aber?!“[/CENTER] „Ich hab wieder geträumt.“[/CENTER] „Von ihm?“[/CENTER] „Ja.“[/CENTER] „Du solltest mit ihm reden.“[/CENTER] „Wirklich?!“[/CENTER] „Ja!“[/CENTER] „Ich wollte dir sagen, dass…nein. Nochmal von vorne. Hi! Ich dachte, wir könnten vielleicht kurz miteinander reden, vielleicht auch ein bisschen länger, weil…ja warum eigentlich?! Wir haben ja noch nie richtig miteinander geredet, aber…aber du weißt ja, wir haben uns gesehen und…nein gesehen hört sich doof an, also wir haben miteinander geschrieben und so, nein, das und so muss weg, also ohne und so. Also wir haben miteinander geschrieben und auf einmal warst du weg und du hast irgendwann gesagt, du vermisst mich und jetzt, jetzt bist du wieder da und…ach scheiße ich sollte das lassen...das bringt doch nichts, er wird es eh nicht verstehen, das bringt alles nicht…“[/CENTER] Ich drehte mich vom Spiegel weg und sah in seine Augen.[/CENTER] Und wieder hab ich falsch reagiert, falsch gehandelt. Bin weggerannt – wie ein dummes, kleines Kind. Und jetzt sitz ich hier, hier auf der Schaukel – wie ein dummes, kleines Kind. Er ist mir nicht gefolgt. War es das was ich wollte?! Sollte er bei mir angekrochen kommen?! Wollte ich erobert werden und nicht selber erobern?! Gedanken wirbelten in meinem Kopf herum. Ich schrie. Ich verbannte meine Gedanken. Ich verhielt mich falsch – wie ein dummes, kleines Kind.[/CENTER] Die Sterne leuchten, der Mond scheint, ich weine. Hör nicht mehr auf. Warte immer noch, warte auf ihn. Doch er kommt nicht, wird es nie tun. Ich bin mir sicher und doch warte ich. Vielleicht geschieht ein Wunder, vielleicht sucht er mich schon. Vielleicht rede ich mir das alles nur ein.[/CENTER] Ich wurde gefunden und warte immer noch. Ich warte immer noch auf ihn. Er war es nicht der mich gefunden hat. Es war meine beste Freundin. Sie tröstete mich. Ich hörte ihr nicht zu, aber ihre Worte beruhigten mich – ein bisschen. Erst als sie seinen Namen sagte, horchte ich auf. Sie sagte, sie würde mit ihm reden, ihm alles erklären und dann, dann würde alles wieder gut werden. Sie würde mit ihm reden. [/CENTER] Sie hatte es getan, hatte mit ihm geredet. Verständnisvoll sei er gewesen und den Tränen nahe. Ich wusste nicht ob ich ihr glauben konnte. Doch dann, dann stand er wieder vor mir. Und dieses Mal rannte ich nicht weg, dieses Mal nicht. Aber ich sagte auch nichts, er tat es ebenso nicht. Wir sahen uns nur an, verloren uns in diesem Blick, wollten diesen nie wieder verlieren, es sollte nie enden. Brauchten wir Worte?! Wir hatten doch Blicke, die so viel mehr sagten als Worte es taten.[/CENTER] Er hatte es ausgesprochen, das, vor dem ich mich so gefürchtet hatte. Nun lag ich in seinem Armen, seid geraumer Zeit, wollte ihn nicht wieder los lassen. Er verstand mich, ließ mir Zeit, streichelte zart über meine Haare. Und immer wieder, immer wieder dieser Blick, dieser Blick der es immer wieder bestätigte, der uns sagte, wir hatten Recht. [/CENTER] Was wollte ich mehr?! Ich hatte ihn seinen Armen gelegen, hatten ihn nah bei mir gespürt, hatte seinen Herzschlag gehört, hatte seinen Blick gesehen. Was wollte ich mehr?! Ich wollte ihn noch näher spüren. Ich wusste, er wollte es auch. Seine Lippen näherten sich meinem Mund. Ich schloss meine Augen nicht. Wollte auch jetzt seinen Blick spüren. Ich spürte seinen Blick. Spürte ihn als er seine Lippen auf die meinen legte. [/CENTER] Das Telefon klingelte. Ob er es war? Gespannt nahm ich ab.[/CENTER] „Hallo?“[/CENTER] „Ich bin’s.“ er war es nicht.[/CENTER] „Was willst du?!“[/CENTER] „Reden?!“[/CENTER] „Worüber?“[/CENTER] „Über uns.“[/CENTER] „Gibt es uns noch?“[/CENTER] „Vielleicht.“[/CENTER] „Vielleicht nicht.“[/CENTER] „Vielleicht doch.“[/CENTER] „Ich glaube nicht.“[/CENTER] „Du glaubst?“[/CENTER] „Ich weiß.“[/CENTER] Freizeichen.[/CENTER] „Er hat wieder angerufen.“[/CENTER] „Er?“[/CENTER] „Denny.“[/CENTER] „Was wollte er?“[/CENTER] „Uns.“[/CENTER] „Was hast du gesagt.“[/CENTER] „Uns gibt es nicht mehr.“[/CENTER] „Wie hat er reagiert?“[/CENTER] „Er hat aufgelegt.“[/CENTER] Wieder hatte das Telefon geklingelt, wieder war ich gespannt rangegangen und dieses Mal war er es. Hatte sich entschuldigt, dass er sich jetzt erst melde. Ich konnte es noch gar nicht fassen. Wir redeten, redeten lange. Über mich, über ihn, über uns. Wir wollten uns Zeit lassen, wollten beiden, dass es uns noch lange geben wird, wollte es nie wieder hergeben.[/CENTER] Ich lag im Gras, er neben mir, meine Hand in seiner. Ich blickte in den Himmel, er zu mir. Es war Nacht. Ein Fortschritt. Es gab uns nicht nur am Tag, auch in der Nacht. In der Nacht noch intensiver als am Tag. In der Nacht waren wir uns noch näher. Nicht körperlich, aber seelisch. In der Nacht merkten wir, wie nahe wir uns waren, auch wenn ein halber Meter uns trennte.[/CENTER] Ich war glücklich. Uns gab es immer noch. Wir waren uns immer noch so nahe und vertraut und doch gab es jeden Tag etwas neues zu erfahren, zu erforschen. Tag für Tag lernten wir uns richtig kennen, lernten mit uns zu leben, uns zu respektieren, uns zu mögen, uns nahe zu sein, uns zu küssen. [/CENTER] Zum ersten Mal hatte er es gesagt. Hatte es viel mehr geflüstert. Nur ich hatte es gehört. Alle anderen um uns herum nicht. Am Lagerfeuer war es, alle waren noch überrascht von uns. Wir genossen es, uns allen zu zeigen und doch gehörte dieser Moment nur uns. Der Moment als er sagte „Ich liebe dich!“[/CENTER] |
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