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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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07.06.2012, 15:05 | #1 |
R.I.P.
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Fürchtet Ihr den eigenen Tod...
und wie geht ihr damit um?
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07.06.2012, 15:56 | #2 |
Ich hoffe zwar sehr, dass die Seele unsterblich ist, aber was wissen wir Menschen schon. Hoffen und Glauben reicht nicht. Die Angst vor dem Ungewissen bleibt.
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07.06.2012, 16:20 | #3 |
Forumsleitung
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Ja, ich fürchte ihn.
Ich kann mit dem Tod nicht umgehen. Er geht mit mir um. Und das kann er gut, denn er nimmt mir jede Sekunde ein Stückchen vom Leben. Ich will nicht sterben, aber ich weiß, daß ich sterben muß. Und wer mir sagt, er fürchte den Tod nicht, ist für mich ein Lügner oder Ignorant. |
07.06.2012, 18:50 | #4 |
Ich beneide manchmal die Gläubigen...für die meisten gbt es ein Leben nach dem Tod. Man muss sich vor dem Tod nicht fürchten...denn er ist ja auch nichts
anderes als die Zeit vor der Geburt...das Absolute Nichts. Aber man darf sich vor den letzten Metern auf dem Wege zum Tod fürchten...denn die können (Krankheit...Einsamkeit...usw) sehr schmerzhaft sein. Ich fürchte nur den Tod derer...die mir am Herzen liegen. |
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08.06.2012, 00:15 | #5 |
Ich fürchte den Tod nicht. Soll er doch kommen!
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08.06.2012, 00:25 | #6 |
gesperrt
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Der geht auch wieder, wenn er sieht, dass nichts zu holen ist.
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08.06.2012, 09:12 | #7 |
R.I.P.
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Da lob ich mir den Brandner Kaspar!
Auf der anderen Seite: Tod, Du böser Geselle, über meine Schwelle kommst Du heut nicht. Dein schwärnes Gesicht hast Du mir gestern gezeigt, Dich lüstern über mich gebeugt. An der Stirn wolltest Du nagen, mein Blut in Deine Schwingen tragen: M i c h trägt noch Pflicht. Bevor nicht all meine Lieben ins Grab gestiegen, besiegst Du mich nicht. Lock mich nicht mit losen Reden, nicht mit Deiner "süßen" Ruh. Noch blühen Flieder und Reseden, noch paßt mir der letzte leichte Schuh. Du hast zu Viel genommen. Du bist wieder, wieder Feind. Du hättest mich so schnell bekommen, hätt ich um Liebe deinetwegen nicht so tief geweint. Du nahmst den Ersten. Nahmst den mir Vertrauten. D i e Türme, die wir uns einst bauten, hast Du eingerissen, schwärner Feind. Vorbei die wahre Helle. Du nimmst das Licht. Du stehst auf meiner dunklen Schwelle. Zu deutlich sah ich dein Gesicht. Bist Feind Du oder Freund? Du bist gefühlloses Gericht. Auch wenn es manchesmal so scheint: Ich liebe und ich haß Dich nicht. Du tust ja auch nur Deine Pflicht. |
08.06.2012, 15:37 | #8 |
gesperrt
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Einer, der den Tod betrügt und sich ein paar Jahre ergaunert, was für die himmlische Kausalität nicht förderlich ist ...
Leider ist in Wirklichkeit der Tod nicht sehr diskussionsfreundlich und lässt sich nicht zu einem kleinen Umtrunk überreden. Der Tod ist nicht verhandelbar. Und er kommt meistens ungelegen. Jeronimo |
08.06.2012, 15:40 | #9 |
R.I.P.
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Ja, das wollte ich auch nicht in Abrede stellen.
Ich wollte auch nichts ins Lächerliche ziehen, sondern zeigen, auf welche makabren Ideen man in Bezug auf Freund Hein kommen kann. |
08.06.2012, 15:56 | #10 |
gesperrt
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Ich weiß, Thing.
Zynismus gegenüber dem Tod wird einem oft als Sünde, als Provokation vorgeworfen mit dem Vermerk, dass Zyniker dadurch ein vorgezogenes Recht erwerben, den Löffel etwas früher abzugeben. Aber es ist mehr das Akzeptieren des Unausweichlichen, einen besonderen Respekt ist dafür nicht nötig. Ich werd mich wahrscheinlich nie bessern. Jeronimo |
08.06.2012, 15:58 | #11 |
R.I.P.
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Das wirst Du auch nicht können.
Wie sollte das denn aussehen? Bekämst Du dann Flügel? |
08.06.2012, 16:04 | #12 |
gesperrt
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Ich glaube nicht, dass die noch anwachsen.
Aber ich will nicht so sein: Ich verzeihe dem Tod, verzeiht er mir mein Leben. Und ich glaube: Wesen mit Flügel sind schon tot ... |
08.06.2012, 16:32 | #13 |
R.I.P.
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Meinst Du, es läuft auf ein Verzeihen hinaus?
In manchen Fällen wird der Tod auch gerufen, das sollte man nicht vergessen. Da ist der Umgang mit ihm sicher anders. (Unheilbar Leidende, Gefolterte, Halbzerschossene und was derlei Grausigkeiten mehr sind) Abgesehen davon: Ich fürchte das Sterben, sollte ich mir dessen dann bewußt sein. Das Hinterher ist sowieso Nichts. Unter Tod kann ich mir nichts Konkretes vorstellen, außer daß die Lebensfunktionen erloschen sind. |
08.06.2012, 17:30 | #14 |
Forumsleitung
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Ich hätte auch vor der Geburt Angst gehabt, wenn ich im Mutterleib das Bewußtsein dazu gehabt hätte. Es sind immer die Tatsachen, die nur einmal im Leben vorkommen und auf die man keinen Einfluss hat, die einem Angst machen, weil sie die großen Unbekannten bleiben.
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08.06.2012, 21:37 | #15 |
Nun... ich habe keine Angst vor dem Tod. Es ist eher das "wie man zu tode kommt," dass einen/mich nachdenken lässt. Einfach so entschlafen fetzt doch.
Wenn ich morgen tot bin, werd ich mich nich mehr darüber ärgern. Sollte dann halt so sein... Schicksal. |
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08.06.2012, 21:41 | #16 |
Meine Sorge gilt eher meinen Liebsten. Wenn ich tot bin, ist für mich alles vorbei; davor hab ich keine Angst. Aber wie es meinen Nächsten dabei geht, ist mir natürlich nicht egal.
Ich hoffe, dass es mir vergönnt sein wird, mich von Allen zu verabschieden, wenn es so weit ist. |
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08.06.2012, 21:58 | #17 | |
Zitat:
und das mit sechsundzwanzig ... schmuddel, respektabel, in dem alter keine angst vorm sterben zu haben ... allerdings habe ich auch keine direkte angst vor dem sterben an sich, mehr davor, zeit zu verlieren, die ich andersweitig hätte nutzen wollen. ich hoffe schlicht alt zu werden und das es mir vergönnt ist noch einiges zu erleben ... was nach dem tod wird, kann keiner von uns wissen. aber ich habe meine gedanken dazu in einem anderen thread schon geäußert. 'leben ist sterblich' |
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09.06.2012, 19:24 | #18 |
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 60
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Ich befasse mich zwar eher selten mit der Thematik Tod, aber warum sollte man sich davor fürchten?
Ich kanns mir nicht vorstellen, es sei denn der Hinterbliebenen wegen, wenn man kleine Kinder hat oder pflegebedürftige Verwandte/Bekannte im Haus. Nachvollziebare ist für mich Panik in den letzten Minuten oder so, aber heute Angst haben weil ich morgen oder in zehn Jahren sterben kann ist doch sinnlos. |
09.06.2012, 22:06 | #19 |
Vor dem Tod fürchte ich mich heute nicht.
Auf diese letzte Reise möchte ich vorbereitet sein. Ich freue mich auf die Auferstehung - das Ziel. |
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09.06.2012, 22:15 | #20 |
R.I.P.
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Mit der Auferstehung kann ich nicht viel anfangen.
Wann? wo? Wie? Mich erheitert der Gedanke, daß ich als Vegetarier nach dem Sterben den Carniphagen (Würmern, Mikroben) zur Nahrung diene. So schließt sich der Kreislauf: Der Same nährt Samen. |
14.06.2012, 23:20 | #21 |
abgemeldet
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die fressen dich auch auf, wenn du dein leben lang leberkäss und wieners gemampft hast, schazzerle.
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14.06.2012, 23:34 | #22 |
gesperrt
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Die Auferstehung ist wohl eher spiritueller Natur.
Rein physikalisch bleibt nur ein wenig Energie übrig im unendlichen Universum. Das wird nicht ganz reichen zur ersehnten Wiedergeburt, die nichts weiter ist als das Warten auf die nächste Auferstehung, die nichts weiter ist als das Warten auf die Wiedergeburt, die nichts weiter ist als das Warten auf die Auferstehung, die nichts weiter ist ... Schade, dass dazwischen keine Zeit zum Leben bleibt. |
14.06.2012, 23:49 | #23 |
abgemeldet
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die summe der teilchen - somit auch der energie im kosmos bleibt unverändert, JEROMEchen. auch wenn du in 365 tagen mal 80 jahren 8760 kg leberkäse und 4380 kg wieners frisst.
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14.06.2012, 23:57 | #24 |
gesperrt
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Gewiss Ralfchen. Es kommt ja auch keine hinzu. Es ist nur eine Wandlung.
Übrigens: Sind die Wiener nicht eigentlich Frankfurter? Die Würtschen, meine ich. |
15.06.2012, 00:23 | #25 |
Forumsleitung
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15.06.2012, 00:26 | #26 |
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Ja, Chef!
Aber bestelle in Wien mal Wiener. Kommt einer an und sagt: "Einmal Frankfurter, der Herr!" |
15.06.2012, 00:43 | #27 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber zurück zum Thema: Ich habe gerade einen längeren Zeitungsbeitrag über Werner Herzog gelesen, u.a. über seine Arbeit "Death Row", eine vierteilige Fernsehserie über Verurteilte in der Todeszelle. Die Serie war in diesem Jahr auf der Berlinale zu sehen gewesen, ich gehe davon aus, daß sie auch ins deutsche Fernsehen kommen wird. Ich bin sicher, daß Herzogs Interviews mit diesen Leuten ein gutes Bild vermitteln können, wie Menschen mit dem bevorstehenden Tod umgehen; denn wenn man weiß, daß er vorzeitig und gewaltsam kommt, kann man nicht mehr mit einem "gottseidank weiß ich nicht, wann" die Sache abwinken. Vielleicht sollten wir in diesem Faden unterscheiden zwischen einem nicht bekannten Sterbedatum und einem durch Krankheit oder andere Gegebenheiten angekündigten Tod. Alter und dadurch immer kürzere Lebenszeit zählt dagegen nicht, denn niemand weiß, wieviele Jahre er leben wird, und wenn in einem sehr hohen Alter die Kraft nachläßt, erlischt der Lebenswille ohnehin meist von selbst. |
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15.06.2012, 01:16 | #28 |
gesperrt
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Noch mal weg vom Thema: Von "Restaurants" war nicht die Rede. Dort kann man nur Wiener Schnitzel (Kalb) essen. In den besten Restaurants bekommt man als "Soße" Ketchup, Mayonaise oder Dip, bestenfalls Bratensoße. Für jede Zutat gibt es einen eigenen Teller, auch für die Rechnung.
Jetzt wieder zurück. Die Kandidaten in der Todeszelle haben sicher ihre eigene Religion zum Thema Sterben, die sich bei manchem noch radikal ändert, je näher der Termin kommt. Nicht das Wissen um das Sterben an sich ist möglicherweise (weil ich es nicht weiß) das Problem, sondern die elende Wartezeit. Jeronimo |
15.06.2012, 01:29 | #29 | |
Forumsleitung
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Zitat:
- das Festhalten am Leben - den Anwalt (Pflichtanwalt?) zu motivieren - Eingabefristen zu beachten - Aufschub zu erwirken - Gnadengesuche einzureichen - die Gesetzesbücher eigenhändig zu studieren, usw. usf. Glaubst Du wirklich, daß Menschen, die das alles in Bewegung setzen, nur darauf warten, aus ihrem Zellenelend befreit zu werden? Sie wollen die Zelle, aber so, wie alle anderen Häftlinge. Sie wollen nur eins nicht: sterben. Die Sache von dem Häftling, der zwanzig Jahre lang beim Schließen der Zellentür das Zähneklappern bekam und zwanzig Jahre lang war's nix, ist ein Mythos. |
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15.06.2012, 01:44 | #30 |
gesperrt
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So gesehen haben die tatsächlich keine Zeit zum Sterben.
Das ist natürlich blöde, weil die Meisten vermutlich auch noch unschuldig sind. Und die ganzen schönen Vorbereitungen für die Katz. Dabei liebe ich Hinrichtungen. Natürlich mit Stil. Auf dem Marktplatz mit städtischem Galgen, Folkloresänger und Aushilfshenker. So, jetzt bin ich aber sterbensmüde. |
15.06.2012, 08:27 | #31 |
R.I.P.
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Ich möchte nicht in der Haut eines zum Tode Verurteilten stecken.
Selbst wenn es, wie in Amerika, oft sehr sehr lange bis zur Hinrichtung dauert. Man erinnere sich an Chessman, der immer wieder Aufschübe erreichte, aber eben keine Urteilsänderung. Grausig. |
15.06.2012, 08:53 | #32 |
Forumsleitung
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Die Vollstreckung wird aber immer seltener. Todesurteile gibt es zwar noch in zwei Drittel der US-Staaten, aber nur in sechzehn wird sie tatsächlich angewandt - Tendenz abnehmend. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, daß der Großteil der US-Amerikaner für die Todesstrafe ist.
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15.06.2012, 08:56 | #33 |
R.I.P.
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Ja. Immerhin ein Trend.
Chessman war zu früh dran. |
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