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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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14.08.2006, 21:13 | #1 |
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Stadelheim
graue Wände, kein Sonnenschein
mein lieber Schatz hier lernst du es kennen das Wort "allein" Wo Menschen zerbrechen die Hoffnung verglüht Wo du dich um Würde vergeblich bemühst Wo alle Schlampen dir zwischen die Beine fassen komm nach Stadelheim hier lernst du hassen Verzweiflung so gross und Stolz so klein willkommen mein Schatz in Stadelheim Wenn du lieber sterben willst als ein Stück Dreck zu sein Dann mein Schatz bist du in Stadelheim Hier bekam ich eine Wunde die blutet wie eine Flut sie ist tief in mir drinnen und heisst Stadelheim und Wut |
14.08.2006, 21:19 | #2 |
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warum ausgerechnet stadelheim?
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14.08.2006, 21:23 | #3 | |
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Zitat:
Wenn du in einem Heim in Bayern lebst, und straffällig wirst, und das Gericht entscheidet, dass mit Bewährung jetzt aber Schluss ist, dann kommst du nach Stadelheim. Je nachdem wie alt man ist in die Frauenabteilung oder angegliederte Jugendarrestanstalt. Warum Stadelheim... Was für ne Frage... Meinst du, du kannst dir das aussuchen, wo du hinkommst? Darkskin |
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14.08.2006, 21:32 | #4 |
ich glaube, rattentod meinte eher, dass die meisten gefängnisse so sind... nicht nur stadelheim...
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14.08.2006, 21:33 | #5 |
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es konnte auch stadelheim als historischer spielort gemeint sein. imemrhin haben dort ernst und adi eingesessen und einer von den beiden ist dort auf befehl des anderen erschossen worden.
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14.08.2006, 21:35 | #6 | |
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Zitat:
Darkskin |
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14.08.2006, 21:38 | #7 |
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hast du mal eingesessen?
ich versuche nur eine verbindung zwischen werk und autor zu finden. sonst ist jede bewertung unmöglich. |
14.08.2006, 21:41 | #8 |
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ja na klar hab ich in Stadelheim eingesessen.
Das ist schon paar Jahre her. Jugendarrestanstalt Stadelheim. Was glaubst du denn, was ich schreibe? Abstrakte Lyrik? Darkskin |
14.08.2006, 21:45 | #9 | ||
Zitat:
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14.08.2006, 21:49 | #10 | |
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Zitat:
Ich hab mich nicht taufen lassen, weiss durch den netten Geistlichen, was mich erwartet. Ist das keine minimale Ahnung von Religion? Darkskin |
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14.08.2006, 21:52 | #11 |
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hui, das hätte ich von dir nun am wneigsten erwartet. dadurch steigst du extrem in meinem ansehen. und jetzt kann ich auch endlich anfangen dein gedicht wertend auseinanderzunehmen.
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14.08.2006, 21:58 | #12 | |
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Zitat:
Aber auf deine Bewertung bin ich gespannt @Lichtelbin ich möchte hier keinen thread über Religion haben, die hat mit "Stadelheim" nun gar nichts zu tun. Darkskin |
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14.08.2006, 22:06 | #13 |
weiß schon und deswegen hör ich jetzt auch auf damit... aber wenn der pfarrer dir das damals versichert hat, war er ein verdammt schlechter pfarrer
engelsgruß, lichtel |
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14.08.2006, 22:11 | #14 |
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das bestimmst nicht du, sondernd er papst. und das ist fakt.
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14.08.2006, 22:14 | #15 |
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@rattentod
ich möchte hier keinen thread über Religion haben, die hat mit "Stadelheim" nun gar nichts zu tun. Darkskin |
14.08.2006, 22:31 | #16 |
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entschuldigung
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15.08.2006, 21:41 | #17 | |
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Zitat:
Dir aber doch. Ich habe das Gedicht modifiziert / erweitert. Wie gefällt es dir jetzt? Darkskin |
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15.08.2006, 23:26 | #18 |
huch. heiße diskussion... ich werde nun mal ganz unauffällig wieder auf das Werk zurückkommen...
Ich finde die Metaphern und Wörter der erste beiden Strophen sehr stark und irgendwie stolz... neben der überschattenden Trauer, ja, da sehe ich ihn... deinen Stolz. Graue Wände. Alleine sein. Eine sehr gute Verbindung, die du da erschaffen hast. Am besten aber gefällt mir: Wo Menschen zerbrechen die Hoffnung verglüht Wo du dich um Würde vergeblich bemühst Das sind wirklich einzigartige Zeilen. Zerbrechen. Verglühen. All diese traurigen (eigenen) Vergangenheitserlebnisse. Der Wille, stolz zu sein, ist undurchsetzbar, aber deine Zeilen sind es. Die nächsten beiden Strophen fand ich zum einen ebenfalls sehr überzeugend, etwas provokativ, aber irgendwie ebbt dort meiner Meinung nach die Bild und Sprachsymbolik etwas ab... "große Verzweiflung und kleiner Stolz" sind zwar auch noch ganz gute Vergleiche.. aber irgendwie klingen diese beiden Strophen meiner Meinung nach nicht ganz so gut. Vielleicht Geschmackssache . Vielleicht ist diese verminderte Metaphorik aber auch gewollt... der stolz wird immer kleiner, die Verzweiflung immer größer... man gibt langsam auf... Das wird dann zwar in der nächsten Strophe nicht mehr viel gemindert, aber trotzdem würde sich diese Theorie für mich bestätigen. Lieber sterben, als so ein Leben. DOch auch das ist so gut wie unmöglich. Die letzte Strophe ist wieder sehr ausdrucksstark... Sie passt nicht ans Ende... Sie sit ein persönlicher Einblick. Die erste gefühlsmäßige Sicht des lyr. Ichs. vielleicht würde ich sie an den Anfang stellen. Vielleicht auch nicht. Aber hier am Ende... ich weiß nicht... da will sie mir nicht so wirklich behagen.. Im großen und ganzen ein sehr persönliches Stück. Nicht nur ich kann es offenbar nicht schaffen, aus meinen Gedichten die eigene, persönliche Welt aus dem Spiel zu lassen. Durch diese wahren, echten Gefühle werden die meisten Gedichte erst lebendig. Beginnen zu atmen und eröffnen dem Leser eine andere Welt. Vielleicht einen Teil der eigenen Welt oder der Welt des Autors. Die eigene Denkweise wird mit jeder Zeile unmerklich ein kleines Stück geändert. Das schafft dein Gedicht auf alle Fälle. Es atmet. Es atmet mit deiner Vergangenheit. Deiner Wut. Deinem Hass. Deiner Verzweiflung. Das hat mich fasziniert. Als ich dann gelesen habe, dass es tatsächlich aus deiner Vergangenheit stammt, was ich mir gedacht habe, war ich nur bestätigt. vlg cutie |
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15.08.2006, 23:46 | #19 |
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Liebe cuite,
Danke für so eine ausführliche Kritik. Da muss ich mir ein Beispiel dran nehmen. Ich kann nur über erlebtes oder selbst gefühltes schreiben. Irgendwas zu erfinden, nee, das könnte ich nicht. Überhaupt, so abstrakte Sachen liegen mir nicht, bei mir muss alles von innen kommen. Kommt es auch. Ja, mit der letzten Strophe, da muss ich mal sehen. Vielleicht muss ich das nochmal überarbeiten. Gestern musste ich an shadow und ihre Gedichte denken, und an dich, seit du auch fünfzehn bist. Und ich dachte, als ich kaum älter war, da war ich in Stadelheim und kein Gedanke an Gedichte. Da kam das alles hoch und ich schrieb das Gedicht. So spielt das Leben - so is`es eben (Sabrina Setlur) Danke, cutie Darkskin |
17.08.2006, 17:28 | #20 |
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naja, weisst ja was ich von reimen halte 8). die sind nicht so der renner. sonst find ichs aber offen und gut. die tiefe unterliegt allerdings schwankungen. vielleicht kann man da manches aussparen. aber gern gelesen und mit den erweiterungen auch vom sinn gleich verstanden.
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17.08.2006, 22:03 | #21 | |
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Zitat:
nichts anderes habe ich von einem Mann deiner attraktiven Kompetenz erwartet. Du, und cutie, die wiederum ein Beispiel emotionaler Eleganz ist, haben mir viel Anerkennung gegeben, und das hat mir mehr als gut getan. Danke Darkskin |
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25.04.2013, 12:23 | #22 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Ja, wenn ich das so lese fällt mir wieder auf, was ich alles von dir gelernt habe, wie die "attraktive Kompetenz" und die "emotionale Eleganz". Deine Wortschöpfungen benutze ich heute noch, wie vieles von dir werden auch sie unvergessen bleiben.
Und vieles habe ich erst durch dich kennengelernt, Sabrina Setlur z.B., ich dachte immer das wär so Teenie Kram bis du mir "Keine ist wie du" vorgespielt hast. Warum ich dieses alte Gedicht wieder hervorhole? Weil man sich wieder in dunklen Andeutunge ergeht und sich pietätlos verhält, weil man mal wieder nicht versteht, daß ein Leben ganz anders sein kann, verlaufen kann, als es einfache Geister wahrhaben wollen: https://www.poetry.de/showpost.php?p...postcount=6414 Dir wäre es egal, ich weiß. In Liebe Corazon |