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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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12.01.2012, 00:25 | #1 |
Das Leben ist wie Minesweeper.
Wenn ich meinen Kindern mal das Leben erklären muss, lass ich sie eine Stunde Minesweeper spielen. Der Spieler muss durch logisches Denken herausfinden, hinter welchen Feldern Minen versteckt sind. Als zusätzliche Herausforderung läuft eine Stoppuhr und das Ziel des Spieles ist es, alle Felder aufzudecken, hinter denen sich keine Mine verbirgt. Man kann den leichteren Weg nehmen, oder den schwereren – es ist nicht gewährleistet, dass man bei dem leichtesten Weg immer gewinnt und ebenso nicht vorherbestimmt, bei dem schwierigsten Weg immer zu verlieren. Insbesondere bei den höheren Spielstufen ergeben sich Situationen, in denen man nur noch raten kann, unter welchem Feld die Mine ist. Und selbst wenn die Minen immer wieder an der gleichen Stelle liegen, gibt es immer diese Idioten, die stets auf’s Neue drauf klicken.
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12.01.2012, 07:50 | #2 |
Forumsleitung
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Das Pendant zum "Schiffe versenken".
Ein Spiel, das verdeckt gespielt wird, ist wenig dazu angetan, die Facetten des Lebens zu "lehren" (vorausgesetzt, man spielt es auf Papier und nicht am Computer). Es eignet sich nämlich gut zum Schummeln, denn wenn ein Mitspieler "vergißt", ein U-Boot zu setzen, kann der Gegenspieler nicht gewinnen: Er jagt ein Phantom und gibt damit dem Mitspieler jede Menge Zeit, genüßlich alle gegnerischen Schiffe aufzuspüren und zu versenken. Spielt man es am Computer, ist die Sachlage anders; aber hier fehlt ein wichtiger Aspekt, der eigentlich lehrreich für das Leben sein könnte: Die eigenen Schiffe strategisch so zu setzen, daß einige dafür geopfert werden, damit die anderen für den Gegner umso schwerer ausfindig zu machen sind. Ist ja auch unsinnig, denn hier geht es nicht um zwei Flotten, sondern nur einseitig um die Schlacht gegen die Flotte des Computers. Was soll das für's Leben lehren, außer daß man totale Vernichtung betreiben muß, um zu gewinnen? Nun ist es bei dem Gegenstück "Minesweeper" so, daß man Gefahrenquellen umgehen muß. Aber auch das ist der Einseitigkeit wegen wenig spannend, und was daran lehrreich für das Leben sein soll, erschließt sich mir nicht. Dies eine Stunde lang spielen zu müssen wäre für mich Höchststrafe. |
12.01.2012, 10:32 | #3 |
Zu Schiffe versenken:
Wird im Leben nicht auch manches "verdeckt" gehalten? Und wird im Leben nicht auch reichlich "geschummelt" ? Zu Minesweeper: Ja, man muss Gefahrenquellen umgehen. Versucht man doch im wahren Leben auch, oder? Sollte man zumindest. Trotzdem gelingt es nicht immer! Man sollte durch Denken herausfinden, hinter welchen Feldern im Leben "Minen" versteckt sind. Sprich: Wer meint es gut mit dir, wer ist dein wahrer Freund, und wer will dir in Wirklichkeit nur schaden? Wo/wer sind die "Minen" in deinem Leben? Es läuft eine Stoppuhr. Ja, in unserem Leben läuft auch eine Uhr, eine Uhr der "Lebenszeit" - zwar keine Stoppuhr, aber man hat nur eine begrenzte LebensZEIT. Das Ziel ist es, alle Felder aufzudecken, hinter denen sich keine Mine verbirgt = die Menschen kennen lernen und wahren, die es gut mit dir meinen. Naja, der Rest des Textes erschließt sich ja eigentlich aus meiner bereits genannten "Definition" dieser Minen. Für mich eine Stunde lang Minesweeper zu spielen wäre auch Höchststrafe, ich hasse das Spiel. (Was vielleicht auch einfach daran liegt, dass ich total schlecht darin bin [Oh, wieder eine Parallele: Hassen vielleicht manche Menschen das Leben, weil sie meinen, bisher nichts erreicht zu haben und IHRER MEINUNG NACH "schlecht" sind? ]) Und ich würde meine Kinder auch sicherlich nicht Minesweeper spielen lassen, um ihnen das Leben zu erklären. Das schrieb ich nur so, weil ich der Ansicht bin, dass sich einige sehr gute Parallelen ziehen lassen..und nochmal zusammengefasst, was meiner Meinung nach den "lehrreichen" Part betrifft: - Finde im Leben deine "Minen" heraus > Wer ist dein Freund, wer dein Feind? Trügt der Schein? Vor wem solltest du dich in Acht halten, bei wem besser keine Geheimnisse ausplaudern? - Jeder tritt mal auf eine Mine, und das ist völlig normal und okay. Aber spielt man das Spiel nie wieder, nur weil man einmal eine Mine getroffen hat? - "Man kann den leichteren Weg nehmen, oder den schwereren – es ist nicht gewährleistet, dass man bei dem leichtesten Weg immer gewinnt und ebenso nicht vorherbestimmt, bei dem schwierigsten Weg immer zu verlieren." - Es ist menschlich, Fehler zu machen - manchmal auch immer wieder den gleichen. __ Ich hoffe, ich konnte dir meine Ansicht noch ein bisschen erläutern, wenn es dir dennoch einfach nicht gefällt tut es mir leid, ist aber auch okay.. Grüße, Empathy |
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12.01.2012, 10:44 | #4 |
R.I.P.
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Ich habe jahrelang (Unterricht) mit Verve "Schiffe versenken" gespielt, statt den Lehrern zuzuhören.
Aber nach Deinem Spiel "das Leben erklären" zu wollen - kommt mir seltsam vor. |
12.01.2012, 14:05 | #5 |
Forumsleitung
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Nun, eins ist sicherlich richtig: Als Denksport ist "Minesweeper" geeignet. Aber aus diesem eingleisigen Spiel auf die vielfältigen Aufgaben des Lebens vorzubereiten, das scheint mir doch eine etwas kühne Behauptung zu sein. Sonst müßte ein ausgezeichneter Schachspieler ja auch ein fähiger General sein.
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13.01.2012, 00:25 | #6 |
Vorzubereiten? Ich meinte das doch nicht ernst, das ist mehr im übertragenden Sinne gemeint. Das Leben ist so facettenreich, dass man es NIE an irgendetwas erklären kann - aber an meinem Beispiel lassen sich, meiner Meinung nach, einige Parallelen ziehen. Versteht denn keiner hier, was ich meine?
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