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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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17.12.2009, 19:54 | #1 |
Pressefreiheit
Da ruft ein Mann die Presse an, es gibt eine Firma, die betrügt jedermann! Sie sollten was darüber schreiben, solche Machenschaften müssen unterbleiben. Ihre Leser wären dankbar, denn die machen was sie woll´n - "Den Namen bitte", fragte der Redakteur ahnungsvoll. Die kennen Sie doch, ist Ihnen bekannt, Sie sind mit denen geschäftsverwandt. Die Presse grübelte seit Stunden, dann entschied sie sich für den Anzeigenkunden! |
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17.12.2009, 20:58 | #2 |
Forumsleitung
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Liebe Rollce,
mir ist nicht ganz klar, was Du aussagen möchtest oder was Dich inspiriert hat. Bei der Presse läuft es so bestimmt nicht. Auf Zuruf allein entscheidet sie nicht, sondern sie schickt ihre Leute auf Recherche. Informationen aus unsicheren Quellen könnten nämlich rechtliche Konsequenzen haben. LG Ilka-M. |
17.12.2009, 21:19 | #3 |
Hallo,
- kritische Presse lebt natürlich auch von ihren Tip-Gebern. Und selbstverständlich wird (nach-) recherchiert. Geht es nicht in der Kernaussage darum, daß sich die hier beispielhaft erwähnte Zeitung gegen eine kritische Bericht- erstattung, jedoch für die eigenen wirtschaftlichen Interessen entscheidet ...?(!) Naja, - zur Form (des Gedichtes?) sag ich nix. Das können Andere erstmal besser ... :-) fiw |
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17.12.2009, 21:32 | #4 |
- kritische Presse lebt natürlich auch von ihren Tip-Gebern
Hi,
so war es gemeint, man wußte doch mit wem man den Vertrag geschlossen hatte. Der Blätterwald ist voll davon, oder gibt es nur noch ein paar Sehende in dieser Welt. Was die Form des Gedichtes angeht, ich bin Amateur und schreibe aus dem Bauch raus. lG Rollce |
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17.12.2009, 21:40 | #5 |
Gut zu wissen: Auch ich bin irgendwie immer auch
irgendwo Amateur, und ich tue nix anderes als auch dem Bauch heraus zu schreiben .... - Wobei es für mich okay ist, wenn der Kopf auch mal mitreden/-schreiben will. - :-)) fiw |
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17.12.2009, 21:50 | #6 |
Bei der Presse läuft es so bestimmt nicht. Auf Zuruf allein
umgekehrt Ilka Maria,
man hat hier seine Leser unterschätzt! (oder einer seiner Leser) Nicht nur der Blätterwald auch das Internet und das Werbefernsehen ist voll mit Bull...... Sonst würde nicht soviel Mist für teuer bezahlte Inserate, Werbeminuten etc. angeboten. Die letzte Generation hat noch nichtmals mehr Vergleichsmöglichkeiten zu echter Qualität. Da wird Kunststoff mit Seide verwechselt. Ist mir gerade in einem Geschäft passiert, als ich für eine Kollegin einen Geburtstagsschal kaufen wollte. LG |
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18.12.2009, 03:40 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Natürlich wird viel Mist geschrieben, durch unvollständige Information die Wahrheit verfälscht, oder es wird gar falsch informiert - bis hin zu den bekannten Medienmärchen. Nicht zuletzt wird auch das geschrieben, was die Leute lesen wollen, weil es sich als "Glaubensbekenntnis" durchgesetzt hat. Das ist im Augenblick bei der Klimadebatte der Fall, bei der unglaublich viel Unsinn produziert wird, völlig an den Erkenntnissen der Experten vorbei. Aber es sind nicht nur die Medien: Ich erinnere mich, daß selbst in der Schule früher "Kenntnisse" vermittelt wurden, über die man heute nur noch lächeln mag. Wer sich aber um wichtige Themen kümmert, wird diesem Schwachsinn nicht aufsitzen. Gegendarstellungen gibt es genug. Auch ist niemand gezwungen, die BILD-Zeitung oder die Regenbogenpresse zu lesen. Und was die Werbung angeht: Ihr wird zuviel Bedeutung beigemessen. Die Leute aus der Branche wissen, wie schwer es ist, ein neues Produkt zu etablieren oder ein altes im Bewußtsein zu halten. Es muß einen Grund haben, daß die Discounter einen Zulauf haben wie nie zuvor und sich No-Name-Produkte immer besser verkaufen. Wenn es ums Geld geht, hat die raffinierteste Werbung keine Chance. Nicht zuletzt gibt es genügend Bücher, die den Sinn und den Unsinn in der Medienberichterstattung entlarven. Wer vergleichen will, hat immer Möglichkeiten. LG Ilka-M. |
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18.12.2009, 18:34 | #8 |
Ilka,
es lebt heute kaum noch einer von seinen Auflagen, sondern durch die Anzeigen die geschaltet werden. Und wenn so eine halbe Seite 100.000 bringt, fragt man bestimmt nicht lange wer oder was dahinter steckt. |
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18.12.2009, 19:07 | #9 |
Btw: Anzeigenpreise und Auflage hängen untrennbar
zusammen ... - Insofern ... naja, Du verstehst schon ... fiw |
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18.12.2009, 20:53 | #10 |
yuup..
bestes Beispiel "wenn seriöse Banken bei seriösen Blättern mit seriösen Anlagen inserieren" Und keiner will´s gewesen sein!!!!! |
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18.12.2009, 23:14 | #11 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Andererseits kann es nicht die Aufgabe einer Redaktion sein, einen Werbekunden (wie z.B. eine Bank) darauf zu überprüfen, ob seine Mitarbeiter seriös beraten oder ob sie die Leute über den Tisch ziehen. Wenn die Dresdner Bank immer behauptet hat, sie sei die "Berater-Bank", kann ich das glauben, ich kann mich aber selbst so schlau machen, daß ich im Gespräch mit einem Berater dessen Eignung feststellen kann. Ich weiß auch, daß es bei einer Werbeanzeige oder einem Prospekt wichtig ist, auf das Sternchen zu achten, das hinter dem Zinssatz steht; nur so kann ich im Kleingedruckten feststellen, ob dieser Zinssatz fest oder variabel ist. Das ist alleine meine Aufgabe, nicht diejenige von Zeitungsredaktionen. Mir hatte z.B. mal ein "Banker" einen offenen Immobilienfonds anzudrehen versucht, obwohl ich ihm bereits telefonisch gesagt hatte, daß ich mit Immobilienfonds nichts zu schaffen haben will. Das Beratungsgespräch verlief entsprechend unerfreulich und nicht gerade erfolgreich für den dienstbeflissenen jungen Mann. Ich verstehe, Rollce, was Du mit Deinem Gedicht sagen willst: Die Hand, die einen füttert, beißt man nicht. Und in vielen Bereichen wird danach entschieden, vor allem da, wo es um wirtschaftliche Belange oder um Subventionen geht. Aber gerade bei der Presse liegen die Dinge vielschichtiger. Beispiel: Telekom-Aktien. Eine Zeitung, die Werbung für diese Aktien gedruckt hat, kann später nicht daran gehindert werden, über die negative Entwicklung dieser Aktie zu berichten und anzuprangern, wie ein ganzes Volk an der Nase herumgeführt wurde. Werbeverträge behindern die Pressefreiheit nicht im geringsten. LG Ilka-M. |
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21.12.2009, 10:37 | #12 |
… "Werbeverträge behindern die Pressefreiheit nicht im geringsten" ...
Mit Deinen Ausführungen gehe ich im Wesentlichen d`accord, @Ilka-M.. Doch mit Verlaub: Die o. a. Aussage von Dir würde ich allerdings keinesfalls unterschreiben. - Da sieht die Realität bei den Industrieunternehmen einerseits und den Zeitungsverlagen sowie Werbeagenturen andererseits doch deutlich anders aus. Und insbesondere frei arbeitende Journalisten können Dir da so manches Liedchen singen … Nix für ungut und nen schönen Tag Dir, fiw |
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21.12.2009, 13:51 | #13 | |
Forumsleitung
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Okay, fiw, ich gehe mal davon aus, daß Du Dich in dem Gewerbe auskennst. Wenn die Presse aber wirklich so abhängig ist, was fange ich dann mit diesen Versen an:
Zitat:
Stundenlang grübeln und sich für etwas entscheiden setzt die Freiheit dazu voraus. Das Gegenteil wäre doch Diktatur, oder? LG Ilka-M. |
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21.12.2009, 15:01 | #14 |
Da, @Ilka-M., kann ich auch nur spekulieren, was @Rollce wohl
konkret gemeint haben mag … Vielleicht die Tatsache, daß dieser Balanceakt zwischen freier Berichterstattung und der Verfolgung eigener wirtschaftlicher Interessen nicht ohne "Grübelei", sprich: Abwägung der unter- schiedlichen Zielkonflikte vonstatten geht …? - Keine Ahnung, was @Rollce sich dabei gedacht hat. Nun ja, auf jeden Fall ein hochinteressantes Thema, das @Rollce da ins Spiel gebracht hat. Liebe Grüße, fiw |
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22.12.2009, 17:34 | #15 |
Hallo Ihr beiden!
Anzeigen werden nicht von Redakteuren oder Berichterstatter gemacht, sondern von der Anzeigenabteilung des jeweiligen Blattes, Senders etc Die Anzeigenabteilung ist nur dafür da, "Anzeigen reinzuholen" (auch die T-Aktie) Bei evtl. Beschwerden über eine Firma muß diese Abteilung, die sonst aus guten Gründen ziemlich frei schalten kann, sich dann wohl oder übel mit der Chefredation zusammensetzten und entscheiden, ob man hier nicht besser auf die Anzeige - die Hunderttausende bringt - verzichten sollte. In meinem Gedicht hat man das nicht. lG Rollce |
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22.12.2009, 18:07 | #16 |
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Danke, Rollce. Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob eine (seriöse) Zeitung denn nicht eigentlich die Pflicht hat, Informationen, für deren Richtigkeit es klare Beweise gibt, an die Öffentlichkeit weiterzugeben. Könnte anderenfalls der Schuß nicht nach hinten losgehen? Was kann passieren, wenn rauskommt, daß Informationen zurückgehalten wurden - auch wenn es aufgrund eines Interessenkonflikts geschah?
LG Ilka-M. |
22.12.2009, 20:09 | #17 |
Anzeigenabteilungen sind oft mittlerweile wie auch der Vertrieb schon lange "outsourced". (Drücker, die mit List und Tücke Abos verkaufen
So kann man seine Hände total in Unschuld waschen! Siehe auch die brutalen Methoden von GEZ Drückern die doch für die Öffentlichen (unsere Soliden) völlig den Datenschutz missachtend ihre Jobs machen. Auch hier waschen sich alle öffentlichen Sender die Hände in Unschuld (es sind nicht wir, die das machen) |
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23.12.2009, 07:31 | #18 | |
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Zitat:
Als solches sehe ich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten (sowie viele andere Fernsehsender) allerdings nicht an, sondern als unseriöse, politisch tendenzielle Meinungsmacher, die für die Gebühren ein mieses Programm abliefern und ihre Hauptaufgabe darin sehen, Geld zu verschwenden. Deshalb läuft der Fernsehapparat bei mir auch kaum noch. Immer mehr Leute melden ihr Gerät erst gar nicht an, da kann die GEZ überhaupt nichts dagegen machen. Niemand kann gezwungen werden, deren Leuten die Tür aufzumachen. LG Ilka-M. |
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30.12.2009, 16:47 | #19 |
Was meinst Du mit "solide"? Oder meintest Du "seriös".
"Solide" ist deren eigene Selbsteinschätzung!
Gegen 22 Uhr bin ich bei den öffentlichen Programmen tief eingeschlafen, wache dann aber mitten in der Nacht auf und stelle immer wieder fest, daß sehr oft ein guter Film läuft. Ich nehme an, die nächtlichen Filme sollen die 5 Millionen bei Laune halten, die morgens nicht aufzustehen brauchen, um Steuern, Abgaben etc. reinzufahren. |
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30.12.2009, 17:17 | #20 | |
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Zitat:
gute Filme ins Spätprogramm zu setzen war eine Entwicklung, die Mitte der 80er Jahre einsetzte, um jeden Fernsehzuschauer davon zu überzeugen, daß er sich umbedingt einen Videorecorder anschaffen muß. LG Ilka-M. |
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30.12.2009, 17:23 | #21 |
umbedingt einen Videorecorder anschaffen muß.
und dann sag mal noch einer, wir werden hier nicht manipuliert und gesteuert.
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30.12.2009, 18:36 | #22 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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30.12.2009, 19:24 | #23 |
Manipulation
wir kommen hier von Hölzchen auf Stöckchen.
Das Thema ist eigentlich zu wichtig, um es in diesem Forum in "Gedichteform" ernsthaft behandeln zu können. lG Rollce |
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31.12.2009, 01:01 | #24 |
Hi,
sehr gutes Thema, sogar final pointiert. Die Umsetzung gefällt mir trotzdem nicht gar so gut, sintemal formale Kriterien außer "irgendwie muss es sich am Ende reimen" keine Beachtung finden. Ich persönlich fände es besser, das als minder hybriden Prosatext lesen zu können (oder halt in etwas lyrischerer Form - also Metrum, Kadenzen, Reimschemata und wasweißichnicht festzulegen). Mir fallen leider auch kaum noch unabhängige Medien ein. Das geht beim SPD-eigenen WAZ-Verlag los, über die unionsaffine Springerpresse (achtet mal darauf, welche Meldungen es nicht in die Bild schaffen, aber in fast alle sonstigen Zeitungen... hochgradig selektiv) bis hin zu den kleineren Lobbyblättern. Zeit und Spiegel traue ich noch eine gewisse Unabhängigkeit zu, der Rest scheint auch mir gekauft. Gut erkannt. Wobei man auch sagen muss: Die Anzeigenflaute (v.a. durchs Internet) zwingt viele Redaktionen zur "minder traditionellen Anzeigenakquise". Cheers, |
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01.01.2010, 23:45 | #25 |
oder halt in etwas lyrischerer Form - also Metrum, Kadenzen,
Ich gehöre zu denen, die sich weniger für den Zaun um das Blumenbeet herum scheren.
Manchmal ziehe ich wirklich Poetry.com vor - is much more fun over there auch wenn die Themen ernst sind lG Rollce |
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