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Alt 10.06.2024, 12:38   #1
männlich Twiddyfix
 
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Standard Recht und Gerechtigkeit

Recht und Gerechtigkeit
Der Bruder

Reite weiter, fremder Reiter,
reite in das Abendrot.
Bleibst du hier, mein fremder Reiter,
bist du Morgen früh schon Tod.

Die Sonne steht schon tief, als ein Reiter in das Wüstenkaff -Bella Horizonte - einreitet, er sieht übermüdet aus, auch sein Gaul schleppt sich nur noch so dahin.
Am Saloon gleitet er vom Pferd, führt es in den dahinter liegenden Stall, wo ein Bursche ihm das Pferd abnimmt.
Hier, reib ihn ab, gib ihm genug Wasser und ein paar Hände voll gutes Futter…da nimm, der Dollar ist für dich.
Vor dem Saloon bleibt er einen Augenblick stehen, nimmt den Stetson ab und klopft ihn am Türpfosten ab, ebenso seine Hosenbeine und seine Weste.
Der lange Ritt hatte eine Menge Staub angesammelt.
Durch die Pendeltür betritt er das Innere des Saloons.
Er bleibt einen Augenblick stehen, der Raum ist verqualmt, ein paar Cowboys lungern an der Theke herum, an einem der Tische wird gepokert, auf einer Bank sitzen ein paar Mädels, warten auf einen Drink, oder auf einen der Kerle, der mit ihr auf ihr Zimmer gehen möchte.

Billy Kenton geht an den Tresen und bestellt sich ein Bier.
Der dicke Wirt stellt das Glas vor ihm hin und fragt, “Na, fremd hier!”
“No, eigentlich nicht, sieht doch ein Saloon so wie jeder andere aus!”
“Suchst du Arbeit?”
“No, bin ein freier Mann, reite Morgen weiter, will rüber nach Pueblo!”
Mach mir bitte noch ein Bier, noch eine Frage, kann ich ein Zimmer haben?”
“Natürlich, ich habe sogar ein Zimmer mit einer Badewanne!”
“Mann, das nehme ich, ich brauche ein heißes Bad, eine Flasche Whisky und eine hübsche Puppe für die Nach!
Aber jetzt kannst du mir ein Steak in die Pfanne hauen, mit Speck und Bratkartoffeln!”

Nachdem er gegessen hatte, stellt er sich an den Tisch, wo gepokert wird.
Als ein Platz frei wird, fragt Billy, “Kann ich hier mit Einsteigen?”
“Klar, wenn du Kohle hast!”
“Hab ich!”
Nach einer Stunde will er den Tisch verlassen, aber einer der Spieler sagt:
“Du willst doch wohl jetzt nicht gehen, wo du uns ganz schön abgezockt hast, also los, noch eine Revanche!”
Widerwillig setzt sich Billy an den Tisch.
“O.K. nur eine Runde!”
Als die Karten gegeben waren sieht Billy, er hat ein -Full House- auf der Hand.
Also das geht gar nicht, die Kerle waren schon sauer gewesen, dass er so viel Geld gewonnen hatte, da kann er doch jetzt nicht mit diesem Blatt kommen.
Er legt seine Karten verdeckt vor sich hin und sagt: “Also Jungs, ich Passe!”
Verblüfft sehen sie ihn an,: “Na dann lass mal Sehen!”
Als er nicht handelt, deckt sein Tischnachbar die Karten auf.
“He seht mal, der hat ein -Full House-!”
“Sag mal, bist du ein Falschspieler?”
“Warum wolltest du nicht weiter spielen?”
“Eben, weil es mir unangenehm war, schon wieder solch ein Glück zu haben!”
“Ja, das ist schon komisch, los, rück mal das gewonnene Geld wieder raus!”
“Das habe ich ehrlich gewonnen!”
“Das sagen alle Falschspieler!”
“Zum letzten Mal, leg die Kohle wieder auf den Tisch!”
“Nein, holt sie euch doch!”
Im gleichen Moment zog er seinen Colt und legte auf die Spieler an.
Henry Guero zog blitzschnell, aber Billy war schneller, tödlich getroffen sackte Guero zu Boden.
Da flog die Pendeltür auf und der Sheriff stürzte in den Saloon, er hatte seinen Colt in der Faust.
“Halt, Stopp, was geht hier vor?”
Alle schrien durcheinander.
In der Zwischenzeit hatte einer den Doc gerufen, der konnte aber nur noch den Tod von Guero feststellen.

Der Sheriff nahm Billy’s Arm und zog ihn hinter sich her, bis zu seinem Office.
Hier nahm er den Colt von Billy an sich und sperrte ihn in eine Zelle.
Die Spieler waren den Beiden gefolgt und standen jetzt im Office des Sheriff’s.
“So, jetzt mal den Hergang schildern, aber bitte nur einer von euch!”
Er nahm ein Protokoll auf und erklärte zum Schluss, “Der Kerl wird Morgen Früh, kurz nach Sonnenaufgang gehenkt. Er ist ein Falschspieler und Mörder!”
Völlig verzweifelt sitzt Billy in seiner Zelle, hatte er doch mitgehört, was der Sheriff sagte.
Billy war ein guter Kerl, ging, wenn es Möglich war, jeden Streit aus dem Weg.
Er war eigentlich auf den Weg nach Pueblo, dort wollte er am Rodeo teilnehmen, welches am Wochenende ausgetragen wurde.
Er wollte sich in Pueblo mit seinem Bruder treffen, der war ein US Marshall und für Texas zuständig.
Die Brüder hatten sich ein paar Jahre nicht mehr gesehen.

Aus dem Sheriff's Office erklang plötzlich lautes Gebrüll, die Tür flog auf und ein paar Männer stürmten in die Dunkelheit.
Dann trat der Sheriff auf die Straße, "Männer, nun mal ruhig, der Kerl ist geflohen, wie er das gemacht hat ist mir ein Rätsel, aber er wird nicht weit kommen.
Ich stelle eine Posse zusammen und die wird den Kerl bald eingefangen haben!"
Sechs Männer meldeten sich freiwillig.
Einen der Männer erklärte der Sheriff zum Hilfssheriff, heftete einen Stern an seine Brust und dann ritt der Trupp in den anbrechenden Morgen.

Ein einzelner Reiter näherte sich dem Kaff -Bella Horizonte-, er schien die Nacht durchgeritten zu sein, sein Gaul ließ den Kopf hängen, aber auch der Reiter machte einen müden Eindruck.
Endlich erreichte er die ersten Häuser und dann hielt er vor dem Saloon, hier brannte immer noch Licht.
Stimmengewirr schlug ihm entgegen, als er die Tür öffnete.
Er klopfte sich den Staub von den Kleidern und trat ein, alle Augen richteten sich auf ihn, es war schlagartig still geworden.
Langsam ging er zum Tresen, die Sporen an seinen Stiefeln ließen ein fast leises Klingen ertönen.
Die Männer waren immer noch still, ihre Augern tasteten den Fremden ab und blieben an den silbern blinkenden Colts hängen.
Klar, jeder trug hier einen, machmal auch zwei Colts, es waren rauhe Zeiten, der Colt saß locker und viele -Alte- gab es nicht,
der "Stiefelhügel" hätte grausliche Lieder vom Leben und Sterben singen können.
Manchmal genügte schon ein falscher Blick, um irgendeinem Kerl, das "Licht" auszublasen.

Der dicke Wirt brach das Schweigen. "Hallo Fremder, siehst durstig aus, hier, trink einmal, das Bier ist kühl und wird dich Erfrischen!"
Der Fremde nahm dankend das Glas und trank es in langen Zügen leer.
"Oh, das tat gut!"
Langsam begannen die Anwesenden wieder, sich zu Unterhalten.
Immer noch war es aber das Thema der Schießerei vom gestriegen Tag und dazu noch die Flucht des Mörders.

Der Fremde ließ sich das leere Glas noch einmal Füllen und fragte den Wirt nach einem Bett.
"Ja, ich habe ein Zimmer mit Badewanne und heißem Wasser!"

Im Zimmer zog er sich langsam seine Sachen aus, ließ das Wasser in die Wanne ein und legte sich entspannt hinein.
Nach dem Bad legte er sich ins Bett und schlief, bis ihn lauter Gebrüll und Männerstimmen Erwachen ließ.
Er trat ans Fenster und erblickte ein paar Reiter, die von einigen Männer umringt wurden, einer der Reiter stieg vom Pferd und hielt ein Messer in der Hand, mit dem schnitt er ein Paket von einem sonst reiterlosen Pferd, das Paket fiel zu Boden und man konnte einen Menschen erkennen.
Der war offentsichtlich Tot.

Der Mann wendete sich vom Fenster ab, zog sich an und begab sich zu den umstehenden Männern, in der Zwischenzeit war auch der Sheriff dazu gekommen.
"Männer, das habt ihr gut gemacht, warum habt ihr ihn erschossen!"
"Als er uns erblickte, rannte er zu seinem Pferd, wir riefen dass er stehen bleiben soll, da drehte er sich um und zielte mit etwas auf aus.
Na da musste ich Schießen!"
Der Fremde hatte in der Zwischenzeit, den Toten als seinen Bruder erkannt.
Er wendete sich an den Mann, der sagte, dass er seinen Bruder erschossen habe, so zusagen in Notwehr.

"Wie kommt es, das der Tote in den Rücken getroffen wurde?"
"Na ich denke mal, er hat sich umgedreht, als ich schoss!"
"Und mit welcher Waffe hat er euch bedroht?"
"Äh ja, also wir haben keine Waffe bei ihm gefunden!"
"Nocheinmal, womit hat er euch bedroht?"
"Vielleicht hatte er nur so getan, etwa mit dem ausgestrekten Zeigefinger?"

"Hören sie, wer sind sie eigentlich, dass sie hier solche Fragen stellen?"

Der Fremde klappte sein Revers zurück und jeder konnte den blitzenden Marshall Stern sehen.
"Ich bin US Marshall -Tender Keaton-, zuständig für den Bundesstaat Texas!"
An den Sheriff gewand: "Sheriff, sie waren nicht bei der Posse anwesend, was jedoch ihre Pflicht gewesen wäre, das ist ein ungeheuerliches Verhalten und beschmutzt das Ansehen ihres Amtes und ihrer Person.
Ich werde sie und den Todesschützen nach Alamo mitnehmen, sie beide sind jetzt erst einmal verhaftet.
"Ich brauche zwei Männer, die dieses Office bewachen!"
"Gibt es hier den -Undertacker?"
Ein Mann meldete sich.
"Gut, sie werden dafür Sorgen, das der Tote einen ordentlichen Sarg bekommt, er soll einen schattigen Platz auf dem Stiefelhügel bekommen.
Ich werde dabei sein, wenn er beigesetzt wird, sagen wir in zwei Stunden.
Sie werden für ihren Aufwand natürlich gut bezahlt werden!"

Ein Begräbnisss im Wilden Westen geschieht meist einsam, irgendwo zwischen Felsen oder unter alten Bäumen, oft aber halten Geier dann ein großes Festmahl, selten steht danach noch jemand am Grab, Blumen gibt es kaum.

So auch jetzt, der Undertacker hielt eine kurze Rede, danach wurde der Sarg in die Grube gelassen.
Lange Zeit noch stand Tender am Grab seines Bruders, seine Gedanken schweiften zurück, ihre Kindheit war hart, schon früh verloren sie ihre Mutter, aber der Vater verstand es, aus ihnen zwei gute Jungen zu machen.
Aber jetzt, was ist jetzt?

Tender ritt zurück.
Die Beiden Bewacher im Büro, wurden von ihm zum Hilfsscheriff gemacht.
Dann ritten sie los.
Vorn der Marshall, dahinter der Sheriff und der Mörder, dahinter die Zwei Bewacher.

Der Weg nach Alamo dauerte acht Stunden, gegen Abend erreichten sie den Ort.
Sie ritten bis zum Haus des Richters.

Nachdem der Richter alles Erfahren hatte, schüttelten sich beide Männer die Hände.

Nach kurzer Verhandlung, wurde der Todesschütze zum Tod durch den Strang verurteilt, der Sheriff musste seinen Stern abgeben und wurde in Texas nie mehr gesehen.

Fremder Reiter, ziehe weiter
bleibe nicht an diesem Ort.
Schnell ist eine Todeskugel,
schnell geschieht ein feiger Mord.
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Alt 10.06.2024, 12:51   #2
weiblich Ilka-Maria
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Hallo, Twiddy,

das scheint eine überarbeitete Version deines älteren Textes zu sein. Das sollte aber (z.B. in der Überschrift) kenntlich gemacht werden (Neuversion oder Version 2). Sonst gehen die User davon aus, dass es sich um einen Doppelpost handelt. Außerdem kann es zu einem Durcheinander kommen, wenn User in beiden Fäden kommentieren.

Ich kann aber auch den älteren Faden schließen und einen Link zur Neuversion hinzusetzen.

Lass mich wissen, wie du es gerne hättest.

LG
Ilka
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Alt 10.06.2024, 12:54   #3
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Standard Recht und Gerechtigkeit,

Danke Ilka,
es wäre sehr nett, wenn du die zwei älteren Versionen rausnehmen könntest und nur den heutigen Beitrag stehen lässt.

ich danke dir,

lieben Gruß von mir...Twiddy...
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Alt 10.06.2024, 12:57   #4
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Zitat:
Zitat von Twiddyfix Beitrag anzeigen
Danke Ilka,
es wäre sehr nett, wenn du die zwei älteren Versionen rausnehmen könntest und nur den heutigen Beitrag stehen lässt.
Das wäre den Usern gegenüber aber nicht fair, die in diesen Fäden kommentiert haben. Ihre Beiträge waren Arbeit. Wenn der Eindruck entsteht, dass sie nichts wert sind und beliebig gelöscht werden können, kommentiert als Folge niemand mehr etwas von dir.

Ich schließ den Faden. Wer die Kommentare dort lesen möchte, hier der Link zur Erstversion:
https://www.poetry.de/showthread.php?t=105565
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Alt 10.06.2024, 13:02   #5
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Standard Recht und Gerechtigkeit

Hallo Ilka,
dann bitte ich dich so zu verfahren, dass du die Beiden Beitröge so kennzeichnest, das sie als .....erkannt werden.

Ist das o.K.?

Twiddy...
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Alt 10.06.2024, 13:04   #6
weiblich Ilka-Maria
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Dann fehlt der Bezug zu den Kommentaren, d.h., die ganze Historie des Fadens wird unsinnig. Ich habe ihn geschlossen.
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Alt 10.06.2024, 14:26   #7
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Standard Recht und Gerechtigkeit

Danke Ilka,
es tut mir wirklich Leid, dass ich solch einen (Mist) verursacht habe, das es solche Auswirkungen haben sollte, daran dachte ich nicht.
Sorry.

Gruß vom Twiddy...
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Alt 10.06.2024, 14:31   #8
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Ist überhaupt kein Problem, Twiddy. Alles erledigt und okay.
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