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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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08.02.2015, 00:40 | #1 |
Ich
Ein Versuch von einem Bart im Gesicht.
Ein, für die Größe mageres Gewicht. Ein paar gebliebene Hautunreinheiten Ein paar optische Ungereimtheiten. Ein Oberkörper, dem Muskeln fehlen. Eine Fleischhülle zum Nicht-Auswählen. Ein Geist bereit zum Hinterfragen. Ein Mund der Schwieriges kann sagen. Ein Augenpaar, das Unsichtbares sieht. Ein Beinpaar, das nicht vor Streit flieht. Ein Herz, das Liebe und Glück schenken will. Ein Wille, der ändern und denken will. Ein Selbstvertrauen, das leicht zerbricht. Ein Träumer, der sich zu viel verspricht. Eine Menge Ängste, die paralysieren. Ein paar Macken, die sehr irritieren. Ein Schuss Verbitterung aus Sehnsucht. Ein falscher Gedanke einer feigen Flucht. |
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11.02.2015, 22:41 | #2 |
Sehr bewegend und interessant... Selbsteinschätzungen sind letztendlich auch nicht besonders einfach. mir gefallen auch die Anaphern, die du verwendet hast. Gefällt mir!
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12.02.2015, 23:30 | #3 |
abgemeldet
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also warum schreibst du nicht wer die armselig-kranke person ist. ich organisiere ne spendenaktion - hm? text: lässt mich in seiner völligen uninteressantheit erstarren.
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13.02.2015, 00:17 | #4 |
Vielen dank DerInsasse. Nein Selbsteinschätzungen sind nie einfach das stimmt aber ich glaube mir ist es hier zumindest gelungen ehrlich zu sein in diesem Text ohne irgendetwas zu beschönigen.
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13.02.2015, 01:56 | #5 | ||||||
Zitat:
Zu dem Gedicht: Du porträtierst nicht bloß dich, sondern dich vor dem Hintergrund ganz, ganz böööser gesellschaftlicher Paradigmen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ein interessantes Paradoxon: Dein Wille will ändern. Will das Wollen deines Willens auch nur ändern wollen, oder gibt's da 'nen Notausgang ins Machen? Zitat:
Zitat:
Du euphemisierst alle negativen Charakteristika und trägst deine Stärken mit einer sehr resoluten, flotten Feder vor. Gefällt mir nicht sonderlich gut. Latente Selbstbeweihräucherung und Umherpendelei zwischen Märtyrertum und Opferrolle... das nervt grundsätzlich mehr als ehrlich eingestandener Hochmut. Gruß - Krebsgestoeber |
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13.02.2015, 20:12 | #6 |
Also erst einmal möchte ich sagen, dass ich nicht ganz deine Kritik an der Stelle mit den Hautunreinheiten verstehe. Was haben sie mit bösen gesellschaftlichen Paradigmen zu tun? Bei der Sache mit der Fleischhülle hast du recht. Ich bin nun mal der Meinung, dass es bedenklich ist, dass diese Gesellschaft Gesicht über Herz und Verstand stellt und das innere Werte immer mehr auf der Strecke bleiben. Ich erfahre das am eigenen Leib aber das heißt nicht das ich mich als Märtyrer hinstelle sondern eher als Beispiel für viele Menschen, die ich auch persönlich kenne, denen es ganz genau so genau so geht. Das mit der Opferrolle gebe ich absolut zu aber es ist in genau dem gleichen Kontext zu sehen das ich da nur als Vertreter für viele Menschen stehe. Natürlich ist diese Auffassung überspitzt aber ich bin jemand der Überspitzung manchmal als richtiges Mittel ansieht, um starke Emotionen und empfundene Ungerechtigkeiten zum Ausdruck zu bringen. Das kann man als richtig oder falsch erachten. Das ist reine Ansichtssache. Das Paradoxon was du ansprichst ist ganz genau so gewollt. Man Wollen geht eben leider zu selten durch die Tür des Machens weil ich meinen inneren Schweinehund nicht überwinden kann. Die feige Flucht basiert natürlich auf einem falschen Gedanken aber womit beweihräucher ich mich damit selbst? Ich gebe ja zu das der Gedanke alles hinzuschmeißen falsch und unüberlegt ist. Dieses Gefühl des "Alles ist schlecht" ist natürlich übertrieben und nicht richtig. Das heißt aber nicht, dass es nicht doch ab und zu mal in starker Intensität aufkommt. Also abschließend möchte ich sagen das ich versichern kann, das Selbstbeweihräucherung und Märtyrertum nicht meine Intentionen. Die angesprochene Opferrolle ist aus der oben gegebenen Argumentation heraus durchaus intendiert.
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13.02.2015, 20:36 | #7 | |
Lieber Issevi -
du stellst also eine bestimmte Personengruppe vor die Maßstäbe des heutigen Menschenauges. Das ist gar nicht schlecht, wobei dein freigeistiger, jedoch verpönter und somit unzufriedener Träumertypus auf mich etwas klischeehaft gezeichnet wirkt. Viele ähnliche Klagerufe werden hier regelmäßig ausgesandt und bleiben meist unbeachtet.
Ich verstehe auch nicht, was an Märtyrertum jetzt weniger passend geschweige denn weniger erstrebenswert sein soll, als an deiner eingestandenen Opferrolle. Zitat:
Trotzdem habe ich es vielleicht ein bisschen zu überspitzt ausgedrückt. Dieser indiskret persönliche Stil, so ganz ohne signifikant Neues und mit sehr linear gebauten Versen, ist gleichsam nicht mein Fall. Aber Wortschatz und Verstand hast du zweifellos im Gepäck! Gruß - Krebsgestoeber |
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