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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.11.2014, 18:29 | #1 |
Was bleibt
Wenn unsere Wege sich trennen
bleibt dein Lächeln, zieht sich morgenrotgehaucht über meine Wangen, zieht der Kälte einen Pelz über die Blöße, raubt der Kargheit die eisgraue Würde. Wenn unsere Wege sich trennen, mischt sich dein heller Blick unter den quergestreiften Morgenhimmel – dort tanze ich hinein. Wenn unsere Wege sich trennen, geben unsere Gedanken sich Geleit, spazieren durch die Welten, des anderen Horizont zu erkunden. Wenn unsere Wege sich trennen bleibt deine Nähe kükenwarm in meiner Hand bis zu unserem Wiedersehen. © Anouk |
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21.11.2014, 18:45 | #2 |
Hallo Anouk,
hier zieht es 2x. Vieleicht magst du 1x zieht gegen "stülpt der Kälte.." tauschen. MfG Gylon |
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21.11.2014, 19:44 | #3 |
@ Gylon
Hm, das war eigentlich kein Versehen. Das eine "ziehen" sollte das andere verstärken (durch die zwei unterschiedlichen Ideen: was über die Blässe zu ziehen -nämlich das Wangenrot- und was über die nackte Kälte -ein warmes, molliges Gefühl -) Ist aber durchaus zu überlegen, das Wort an einer Stelle gegen ein Synonym auszutauschen, wenn's dem Leser "aufstößt". Ich lass es mir mal durch den Kopf gehen lG, Anouk |
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21.11.2014, 22:47 | #4 | |
Forumsleitung
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Das ist ein bezauberndes, gelungenes Gedicht, Anouk.
Die Wiederholung von "zieht" stört mich nicht. Ich halte Dein Empfinden für richtig, die Wiederholung als Verstärkung einzuordnen. Nun gut - es hat aber einen Leser gestört, und Leser sollte man ernst nehmen. Einen Pelz zieht man sich an, man stülpt ihn sich nicht über. Wenn etwas zu ändern gewünscht wird, muss es an anderer Stelle sein. Hier mein Vorschlag: Zitat:
Lieben Gruß Ilka |
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21.11.2014, 22:54 | #5 |
@ Ilka-Maria
Danke! Sowohl fürs Auseinandersetzen mit meinem Gedicht als auch für Deine schöne Idee, die mich auf eine weitere Idee gebracht hat: Vielleicht könnte man auch sagen "schmiegt" sich dein Lächeln morgenrotgehaucht... wobei "schminkt" mir auch sehr gut gefällt. Nun muss ich nur noch in mich selbst reinhorchen, ob ich auf die Wiederholung verzichten mag. Vielleicht sollte ich das Wiedersehen abwarten, und dann entscheiden Danke, Ilka. Auch für Dein Lob. Es motiviert mich, mich weiterhin in der freien Form zu versuchen. Ich wünsche Dir ein schönes, kreatives Wo-Ende lG, Anouk |
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22.11.2014, 00:00 | #6 |
Hallo die Damen,
mir ist weder etwas aufgestoßen noch hat mich etwas gestört. Mir ist beim überfliegen nur aufgefallen das zieht 2x kurz hintereinander folgte, was in den meisten fällen eher nicht bewusst verwendet wird. Die Erklärung mit der Verstärkung kann ich durchaus nachvollziehen. Wenn es draußen richtig kalt wird, werde ich einen Feldversuch starten ob es richtiger ist der Kälte den Mantel anzuziehen oder überzustülpen. Vielleicht befrage ich sie auch einfach wie sie es lieber hätte. Wenn unsere Wege sich trennen, wir es hoffentlich eine freundliche Erinnerung bleiben Grüße Gylon |
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22.11.2014, 09:08 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
hier liegt offensichtlich ein Missverständnis vor. Natürlich kann man sich einen Mantel überstülpen. Mir geht es aber nicht um die synonyme Wortbedeutung von "anziehen" und "überstülpen", sondern um den Stil: Mir ist ein "Pelz" - und davon ist im Gedicht die Rede, nicht von irgendeinem Mantel - zu edel für ein Wort wie "überstülpen". Es passt nicht zum Ton der Strophe. Bei einem weniger sublimen Text hätte ich nichts gegen seine Verwendung. Anouk wird schon wissen, ob unsere Diskussion hilfreich für sie ist. Dir wünsche ich trotzdem viel Spaß bei Deinem geplanten Feldversuch . Lieben Gruß Ilka |
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22.11.2014, 09:48 | #8 |
Liebe Ilka Maria,
verzeih einem Mann, dass er den feinen Unterschied zwischen einem Pelz und Mantel nicht zu würdigen weiß. Den Feldversuch werde ich lieber in den Sommer verschieben. Denn wenn ich der Kälte meinen Mantel ankleide stehe ich ja völlig nackt da Gruß Gylon |
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22.11.2014, 10:51 | #9 |
Forumsleitung
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09.08.2015, 22:53 | #10 |
abgemeldet
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Liebe Anna,
das ist ein ganz toller Text. Gefällt mir wirklich sehr! Alles Liebe, Lara |
09.08.2015, 23:05 | #11 |
Liebe Anouk ,
ich liebe deine Bilder .... wenn sich die Welt anders zeigt, wenn erlaubt ist, was gefällt und nicht nur das, was möglich ist, wenn sich neue Räume zeigen, durch die mein Herz spazieren darf, dann weiß ich: Anouk hat wieder ein Gedicht geschrieben .. alles LIebe ein Fan! |
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10.08.2015, 22:37 | #12 |
gesperrt
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Ich will mich, wie Anna, auch anonym outen (ein Fan).
Wenn alles passt, braucht man auch keine Reime. In diesem Fall wäre man auch dem „trennen“ ausgeliefert gewesen und unweigerlich in die Reimfalle getappt. So bleibt es sprachlich elegant, die ganze sprachliche Vielfalt bleibt erhalten bis zum wunderbaren Schluss mit den kükenwarmen Händen. Wirklich sehr bezaubernd. Jeronimo |
12.08.2015, 09:50 | #13 |
Oh,... dieses Gedicht ist aus der Versenke noch einmal auferstanden..
Liebe Anna Amalia, liebe MEW und lieber Jeronimo, ich freue mich sehr über eure Kommentare. Dieses Gedicht ist aus dem letzten Jahr, als der Herbst in den Winter überging, und war eines der ersten ungereimten Gedichte, die ich schrieb. Schön, dass es euch gefällt... Ich freue mich so sehr über eure Worte, dass meine Wangen wieder morgenrotgehaucht und meine Hände kükenwarm sind. lG Anouk |
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