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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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07.12.2021, 02:05 | #1 |
Betrachtung in Liebe
Betrachte ich die Angst in Liebe,
dann seh ich, wie sie mich befreit, sie ist der Kompass tief in mich, und zeigt meine Verletzlichkeit, nur was ich liebe, schütze ich. Betrachte ich die Wut in Liebe, seh ich was ich nicht sehen will, was ich drum aber sehen muss, ich werde dabei manchmal still, und löse sie mit einem Kuss. Betrachte ich den Hass in Liebe, dann seh ich, wie er mich zerfrisst, und blicke auf mein Spiegelbild, seh, wenn die Liebe sich vergisst, dann wird sie Hass und wütet wild. Betrachte ich mich selbst in Liebe, dann seh ich mich als grenzenlos, als Leidgeplagter, der verzieh, ich gebe mir nen kleinen Stoß, und seh die Welt: "Tat Tvam Asi*" *Das bist du! |
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07.12.2021, 06:39 | #2 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Seit wann schreibst du denn in so eigenartigem Deutsch, lieber Anaximandala? So würde das besser aussehen: Betrachte ich die Angst in Liebe, dann seh ich, wie sie mich befreit, sie ist der Kompass tief in mir, und zeigt meine Verletzlichkeit, nur was ich liebe, schütz' ich mir. Zweimal mir ist natürlich nix, aber das überlasse ich dir, du hast doch die Kompetenz da was passendes zu finden. Corazon |
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07.12.2021, 09:58 | #3 |
Forumsleitung
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Guten Morgen,
ich habe weitaus mehr zu meckern: Zunächst, Anaximandala, scheinst du mit den Kommata unversöhnlich auf dem Kriegsfuß zu stehen. Die erste Strophe könnte man etwas eleganter formulieren, zumal die Aussage des letzten Verses nicht einleuchten mag. Man kann zwar die Angst bezähmen und sie sogar als eine sinnvolle Emotion betrachten, die sie vor schlimmen Konsequenzen warnt – ein derart unangenehmes Gefühl, das auf Dauer die psychische Balance stören kann, „schützen“ zu wollen, klingt für mich pathologisch. In Strophe zwei ist das Wort „sehen“ zu inflationär gebraucht, und das einmalige Ausweichen auf das Synonym „blicken“ kann davon nicht ablenken. Es gibt noch weitausmehr mehr, was man mit den Augen anstellen kann: etwas mustern oder erkennen, auf etwas starren, etwas anschauen, wahrnehmen, zu Gesicht bekommen. Die dritte Strophe schwächelt in ihrer Aussage und hält dem Vergleich mit den anderen nicht stand. Während diese anderen drei mit der Auflösung einer unbequemen Emotion enden, bleibt der Hass erhalten, es scheint gegen ihn kein Mittel zu geben. Kurz gesagt: Die Prämisse des Gedichts („jede Emotion ist beherrschbar“] wird nicht durchgehalten. Außerdem mangelt es an Logik: Wenn der Hass in Liebe betrachtet wird, sie ihn also auflösen könnte, stehen die Karten schlecht, wenn sie sich drei Verse weiter „vergisst“, also nicht mehr zur Verfügung steht. Strophe vier: Wenn man sich betrachtet, dann natürlich sich selbst – wen sonst? Aber okay, diese Doppelung ist üblicher Sprachgebrauch. Die Verkürzung „nen“ im vierten Vers klingt unschön, da gibt es sicherlich andere Lösungsmöglichkeiten. Vorschläge: Betrachte ich die Angst in Liebe, dann seh ich, wie sie mich befreit, sie liegt als Kompass mir im Blut [Komma weg!] und zeigt meine Verwundbarkeit, drum schätz ich sie als dienlich Gut.. Betrachte ich die Wut in Liebe, dann seh ich, was mein Auge schmerzt, [Komma hinter „sehe ich“!] wenn ich sie dennoch sehen muss, lös ich sie schweigsam und beherzt mit einem liebevollen Kuss. Betrachte ich den Hass in Liebe, dann seh ich, dass er mich verbrennt [Komma weg!] und mustere mein Spiegelbild, spür, wie mein Herz sich von mir trennt und spann dem Hass mein Abwehrschild. Betrachte ich mich selbst in Liebe, dann seh ich mich als grenzenlos, als Leidgeplagter, der verzieh, ich geb mir geistig einen Stoß [Komma weg!] und seh die Welt: "Tat Tvam Asi*." [Punkt hat gefehlt] *Das bist du! LG Ilka |
07.12.2021, 11:47 | #4 | |
Zitat:
zwischen Verben steht irgendwo immer ein Komma. Hat meine Anzahl Kommafehler wohl halbiert. Seit dem mach ich nur noch doppelt so viele, wie ich für eine 5 haben darf. |
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07.12.2021, 13:52 | #5 | |
Hallo MiauKuh,
ich finde das mit den Kommas nicht schwierig, trotz einiger neuen Regeln. Das Lustige ist, dass ich es sozusagen hören kann, wo ein Komma hin muss. Hallo Anaximandala,. „tief in mich" fiel mir auch direkt (als natürlich falsch) auf. Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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07.12.2021, 14:10 | #6 |
Forumsleitung
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Weil es sich im Präsens nicht mehr mit dem letzten Vers reimt. Schlecht gelöst, aber wohl nicht anders zu machen, ohne die Strophe völlig umzubauen. Oder zumindest den Vers neu zu formulieren, z.B. "das Leid zwingt mich nicht auf die Knie ...".
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20.12.2021, 07:18 | #7 |
Hey ihr Lieben, ich danke euch für eure Kommentate und entschuldige mich dafür, dass ich erst jetzt antworte, um ehrlich zu sein hatte ich die letzten Tage nicht ganz die Zeit und den Kopf, mich angemessen mit allem, was hier im Forum passiert ist zu beschäftigen...
Was ihr so schreibt ist alles sehr zutreffend, der Text war einfach noch nicht reif, veröffentlicht zu werden. Manches ist mir selber aufgefallen, ich habe es aber einfach stehen lassen, anstatt weiter zu suchen, manches auch nicht und hat mir einen interessanten Blick ermöglicht. Erstmal Corazon, danke für deinen Kommentar, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mich da geritten hat mich SO auszudrücken... vermutlich Faulheit xD Vom Ding her ist deine Idee super, aber das doppelte mir ist stört doch ein wenig. Dafür wäre es so einfach gewesen einfach zu schreiben sie ist ein Kompass tief in sich wie viel besser es genau ist, weiß ich nicht... aber besser ist es allemal Ilka vielen Dank für deine Mühe, ich fange mal am Anfang an... Ja ich stehe mit den Kommas, oder sie mit mir, zumindest mögen wir uns gerade nicht so sehr xD Als ich angefangen habe zu schreiben, habe ich einfach ans Ende jeder Zeile eines gesetzt, aber jetzt wo ich versuche davon wegzukomme, mache ich Fehler an Stellen, an denen ich im Fließtext niemals welche machen würde, da spiele ich mir vermutlich selber einen ganz fiesen Streich und hab Dinge die ich konnte kaputtgedacht. Zu Strophe 1 muss ich glaube ich nicht viel schreiben, weil dein Vorschlag zeigt, dass du genau weißt, was ich ausdrücken wollte, nur drückt es eben besser aus^^ Strophe 2, ja sehen ist wirklich zu oft drin, das war eines der beiden großen Probleme, die ich zwar gesehen, aber weggewischt habe, das Andere war in Strophe 1 Zeile 2 das "in mich", auch hier mein Respekt für deinen Vorschlag. Bei Strophe 3 wird es finde ich interessant, weil ich sie wirklich super fand, du aber total recht hast. Die anderen Strophen lösen ein Problem, diese hier nicht. Vielleicht ist es ein Ausdruck dafür, dass ich für den Hass im Gegensatz zu den anderen noch keine richtige Lösung gefunden habe, ihn aufzulösen. Ich glaube der Gedanke ist nicht schlecht, aber in dieses Gedicht passt er nicht. In meiner Form hätte man ihn sogar weglassen können. In Strophe 4 das nen, ja eine meiner doch leider noch öfters verwendeten Notlösungen, mit der ich noch nie glücklich war, sie aber immer mal wieder verwende, anstatt einem Text die Zeit zu lassen, bessere Lösungen zu finden. Genauso das verzieh, du hast recht, ich hab es so verwendet, weil es gerade gepasst hat, gut gelöst sieht aber anders aus Ich finde deine Vorschläge allesamt super und werde den Text für mich nochmal überarbeiten, evtl belasse ich es sogar bei deinen Vorschlägen. Und ich danke dir für dein "gemeckere", ich hab es mal zum Anreit genommen, Texte, die ich eigentlich als fertig abzuspeichern, wieder zu überarbeiten und in Zukunft (hoffentlich) weniger soler Fehler zu machen MiauKuh und Die Silbermöwe, auch an euch vielen Dank, das mit den Kommas zwischen zwei Verben werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, es klingt für mich nämlich als mindestens in den meisten Fällen zutreffend, danke dafür MiauKuh. Bisher hab ich die Komnas eher nach Gefühl und Gehör gesetzt, wie auch du, liebe Silbermöwe. Glücklicherweise auch meist richtig, aber bei Gedichten sagt mir mein Gefühl am Ende jeder Zeile, es würde ein Komma hingehören, es mag oft genug falsch gewesen sein, als ich es auch so gemacht habe, aber wenigstens ist es einer inneren Logik gefolgt. Jetzt, wo ich versuche davon wegzukommen, wird das ganze auffälliger, weil manche Fehler sich nicht mehr wirklich erklären lassen... Da muss ich mir wirklich nochmal was einfallen lassen Viele liebe Grüße an euch und einen guten Start in die Woche Anaximandala |
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20.12.2021, 08:02 | #8 |
Hallo Anaximandala,
da ich beruflich perfekt schreiben muss, setze ich die Kommas nicht nach Gefühl und Gehör, sondern da, wo sie hingehören, nur stimmt das dann automatisch mit meinem Gehör überein. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber ich musste nie Rechtschreibung und Zeichensetzung lernen, das flog mir in der Schule zu. Für Gedichte finde ich eine perfekte Kommasetzung gar nicht mal so wichtig, man kann die Zeichensetzung im Gedicht ja auch komplett weglassen. Wenn es dir aber wichtig ist, empfehle ich dir das Bich: „Kommasetzung: Der Crashkurs für Studierende" von Johanna Andresen, wo die neuen Regeln erläutert werden. Ich habe es auch und finde es sehr gut. LG DieSilbermöwe |
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