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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.10.2007, 19:34 | #1 |
Der morsche Baum
Hallo,
ich muss dazu sagen, dass ich das Gedicht während meiner Krankheit geschrieben habe (ich bin manisch depressiv, bzw. etwas ähnliches). Der morsche Baum Es war ein mal ein morscher Baum in einem Wald der Einsamkeit sein Herz war nur noch holer Raum schon lang verblasst sein Blätterkleid Manchmal träumt er noch vom Glück weit überm dunklen Blätterdach und wünscht sich seine Kraft zurück dann schmerzt sein Leiden hundertfach Er schwelgt, er träumt, vergisst dabei dass Bäume immer Bäume sind fest auf dem Boden, niemals frei nur ein Stück Holz, nur taub und blind Er wünscht sich Flügel an den Rinden die ihn hoch tragen, in das Licht Um endlich wieder Glück zu finden doch seine Flügel wachsen nicht Er hofft, er ringt, mit aller Kraft zieht er das Wasser aus der Erde sein ach so seltner Lebenssaft auf das sein Traum nun Wahrheit werde Und plötzlich spürt er wieder Leben, Sieht seine Freunde, Spatz und Star, er kämpft als würd’s kein Morgen geben und wächs, und wächst von Jahr zu Jahr So schwer erschüttern ihn die Schläge von jedem Sturm der niederweht er weiß nicht ob er sie erträge und ob er Morgen auch noch steht Und irgendwann - so geht sein Traum -, wird er die schwarze Nacht durchbrechen ein großer, grüner, schöner Baum und kann vielleicht auch wieder lächeln |
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20.10.2007, 19:51 | #2 |
Hallo und erstmal willkommen im Forum =D
Mir gefällt besonders die dritte Strophe, sonst kann ich mit dem Gedicht - gerade vielleicht wegen des persönlichen Bezugs zu dir - eher wenig anfangen... Die ersten beiden Strophen sind zwar in Ordnung, aber ich finde ab S3 wird es irgendwie "platter" und einfach zu "aufgedeckt", es ist halt ein kurzes Gefühl, was ich durchaus nachvollziehen kann, was durch das lesen hervorgerufen wird, aber mich weder fesselt, noch zum nachdenken anregt. "sein ach so seltner Lebenssaft auf das sein Traum nun Wahrheit werde" Das wird mir nicht klar, wie du das meinst... ? "er kämpft als würd’s kein Morgen geben" Macht das einfach keinen Sinn, oder hab ich einen Denkfehler? Also ich persönlich würd nicht unbedingt kämpfen, wenns kein Morgen gibts oo' oder ist das anders gemeint? mmh... irgendwie hab ich mich jetzt selbst total verwirrt xD lg, Hose |
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20.10.2007, 20:01 | #3 |
Hallo roter Himmel. Dein Gedicht, so schreibst du, ist entstanden in einer Phase psychischer Erkrankung. Ein Schritt der Selbsttherapie, Beschäftigung mit sich, der eigenen Gefühlslage .Dies alles zu benennen und in Worte zu fassen, bedeutet auch Akzeptanz und Auseinandersetzung mit deiner eigenen Situation.
Jetzt kommt die Schwierigkeit. Da du dich selbst und auch dein Gedicht in die Krankheitsecke stellst, wird es sehr schwierig (für mich jedenfalls) hier Textkritik anzubringen. Jeder kann wohl leicht nachvollziehen, wie bedeutsam das Schreiben und speziell vielleicht gerade dieses Gedicht für dich sein könnte in der Erinnerung des Erlebten und bezüglich deiner Gefühlslage. Deshalb mein Tipp. Stell deine Werke ohne Hinweise, Erklärungen etc. hier ein. Ziehe ihnen kein Krankenhemd über. lg tamiflu |
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20.10.2007, 20:02 | #4 | |
lol das mit dem "kämpfen als würds kein Morgen geben" ist eigentlich eine sehr bekannte Redewendung.
Wobei dein Einwand so gesehen sehr logisch erscheint xD Zitat:
In dem Stadium völliger Leere und Ausgebrandheit hat mir besonders dieser Vergleich sehr zugesagt, weil ich mich wirklich gefühlt habe wie ein Baum der kein Wasser mehr kriegt, der verdurstet und für den es eine unendliche Anstrengung ist dieses Wasser "aus dem Boden zu ziehen". Ich kann es nicht genau beschreiben, aber eben so fühlte es sich an. Ich weiß, dass Gedicht ist sprachlich nicht besonders inspiriert. Es ist eben der krasse Gegensatz zu den Gedichten aus meiner manischen Phase. Trotzdem denke ich, dass sich vielleicht der ein oder andere mit depressiven Gedanken wiederfinden kann. grüße sky edit: @tamiflu Ich habe den Hinweis gegeben, um den traurigen Charakter des Gedichtes zu erklären, nicht um mich vor Kritik zu schützen. Wenn ich keine Kritik ertragen würde, dann hätte ich es nicht hier gepostet. Von einem kranken Hemd kann keine Rede sein. |
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20.10.2007, 20:07 | #5 |
Ah, ok
Ich kannte die Redewendung echt nich oo'' Gut, ich glaub ich habs jetzt und der Gedanke des Gedichts ist mir schon irgendwo bekannt und ich kann es glaube ich halbwegs nachvollziehen, wobei eine solche Situation immer einzigartig ist. lg, hose |
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20.10.2007, 20:13 | #6 | |
Zitat:
lg tamiflu |
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20.10.2007, 21:51 | #7 |
RE: Der morsche Baum
Hallo sky...,
ich find das echt nicht schlecht,wobei ein paar Fehler noch ausgebügelt werden müßten. Das Gedicht beinhaltet Anfang, Entwicklung und Ende. Ich persönlich würde allerdings nicht so viel von mir Preis geben, sprich,meine Erkrankung etc... Macht sich nicht so gut in der Allgemeinheit. Mich fesselt die Stärke des so dargestellt schwachen Baumes, der aus sich und seiner kranken Kleinheit noch so viel raus holt. Das wäre wohl noch zu verdeutlichen. Immer nur meine Meinung... L.G. Jeanny |
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21.10.2007, 02:59 | #8 |
hallo jeanny
es war schon immer einfach ein ganz großer Wunsch von mir, zu meiner Krankheit zu stehen wie wenn es eine ganz normale Krankheit wäre und mich nicht zu verstecken und zu schämen. Jeder schämt sich, und ich finde, das muss nicht sein. grüße sky |
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