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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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28.08.2019, 14:29 | #1 |
ein flügel das rauschen und du
geräusche
haben ihre körper verlassen die ohne grund sind. die schwarzen ränder der bäume rauschen im wolkenfeuer. ich habe asche gesammelt als es zu spät war für ein weiteres leben. und deine worte ließen sich leicht mit fremden gesichtern vertauschen. wer bin ich? hast du gefragt. ich habe den flügel angeschlagen und mir keine antwort gegeben. |
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29.08.2019, 01:12 | #2 |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Bonsoir milchmirzucker,
Deinen Nick finde ich schonmal cool .... weil ich meinen Kaffee immer schwarz mit Zucker trinke. Staccatomässig habe ich mich eines Tages von Milch verabschiedet ... weil sie mir zu oft einen kleinen Stich hat. Was hat das mit Deinem Gedicht zu tun? Eben, gar nichts und doch alles. Der Flügel brachte mich drauf und die vertauschten Gesichter Mir gefallen die fragmentierten Strophen, die mit ihren zwei Versen wie Lampions auf einem Sommerfest leuchten. Zusammenhanglos, so scheint es klingleuchten sie vor sich hin. Und doch. Ich lese und kaue sie wie Wein. Schmeckt. Und berauscht ein wenig. Aber warum .... kannst Du es mir sagen? LG Zaubersee |
29.08.2019, 12:44 | #3 |
Hallo Zaubersee
Danke für die netten Worte. Warum du so empfindest, weiß ich nicht. Aber es ist schön, denn dann haben die Zeilen wohl ihre Berechtigung. L.G Patrick |
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29.08.2019, 23:15 | #4 |
Hallo Patrick
Die Bildsprache, die du entwirfst, ist schön, düster, melancholisch, atmosphärisch.
Das ist es, was den Leser in deine Zeilenwelt lockt. Ansonsten bleibt dein Versprechen erstmal leer. Man hofft immer wieder irgend eine Sinnhaftigkeit in deinen Worten zu entdecken. Mir mag das nicht gelingen und ich glaube, weil mir diese Form der Lyrik vertraut ist, auch du hast keine Ahnung, was das alles soll. So muss sich der Leser von der Idee verabschieden, in deinen Zeilen Sinn zu finden. Dann allerdings öffnet sich eine Tür, die in eine neue Welt führt, fernab von den Pfaden des Intellekts. Hier kann man nur noch fühlen. Wem das genügt, oder gar gefällt, entdeckt wunderbares. So sind deine Zeilen auf dem hauchdünnen Grad zwischen sinnentleertem Schwachsinn und atmosphärischer Verdichtung, die für sich stehend, keine immanente Logik braucht um zu vermitteln. Hier ist dir das recht gut gelungen und du lässt deine Leser etwas ratlos zurück. Sich die Augen reibend, fragen sie sich, warum...... Es gibt natürlich auch diejenigen, für die es einfach nur blödes Zeug ist. Ich bleibe hin und her gerissen, angetan von der Sensorik durch deine Zeilen, aber auch unbefriedigt durch den vermissten Sinn. Oder anders ausgedrückt, es ist für mich, wie Popcorn, ob des unwiderstehlichen Geruchs, kann man nicht aufhören und noch beim Essen, fragt man sich was fehlt. Liebe Grüße Blade |
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29.08.2019, 23:37 | #5 |
abgemeldet
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Natürlich kann ein Schatten in den Wolken Rauschen.
Welches Geräusch verlässt den Körper? Flatulenz oder viel Gerede (leere Worte / ohne Grund) Natürlich kann man im Leben bereuen, wenn es zu spät ist. Natürlich kann eine nahestehende Person wie ein fremdes Gesicht wirken (Fremder) Natürlich kann man in Beziehungen vergessen, wer man ist. Das Gedicht als Schwachsinn abzustempeln, ist so schwachsinnig, wie der Schwachsinn selbst. Ich finde das Gedicht hervorragend. |
29.08.2019, 23:39 | #6 |
Hallöle BladeRuner
Du hast Unrecht und liegst dennoch goldrichtig Ich habe mir durchaus etwas bei diesen Zeilen gedacht. Ich denke, ich mach es als Anstoß so kurz wie möglich: "geräusche haben ihre körper verlassen, die ohne grund sind" Letztlich zielen diese Zeilen auf das Hohlwerden, die körperlosen Vakuumsprechblasen an, die in die Lüfte entschweben, weil sie nichts festes mehr zu sagen haben. "Ich habe asche gesammelt, als es zu spät war für ein weiteres leben" Die Asche symbolisiert den Tod, das Sammeln bezieht sich auf die Geräusche, die wiederum Gesprochenes sind. Das Sinnentleerte Sammeln toter Bekundungen. "Und deine stimme ließ sich leicht mit fremden gesichern vertauschen" Hier wird jetzt die 2er Beziehung ins Spiel gebracht, auf die der Text abspielt. Die Beliebigkeit der Bekundungen, das Phrasengedresch in der Beziehung, steht zwischen den Beiden und... "wer bin ich, hast du gefragt, ich habe den flügel angeschlagen und mir keine antwort gegeben" ...zwischen jedem Versuch sich noch als Persönlichkeit definieren zu können. So in etwa die Kurzfassung. Ob ich damit zu sehr auf das Empfinden und zu wenig auf die rationale Nachvollziehbarkeit der Zeilen gesetzt habe, ist möglich. Ich schreibe so häufig kleine Gedichte mit expliziter und versteckter Aussage, dass es frustrierend sein kann, immer dasselbe zu tun. Der Text war damals, als ich ihn geschrieben habe eine Erholung von den ultrakurzen, fassbaren Dingern, die ich da sonst hingeklatscht habe. L.G Patrick |
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29.08.2019, 23:58 | #7 |
Ja Patrick
Habe in der Zwischenzeit einige deiner anderen Texte gelesen und in einem Kommentar entsprechend reagiert.
Klar war mir, dass die Faszination deines Textes nur durch die Verbindung von Sinn und Gefühl entstehen kann. Nur ist ersterer nicht erkennbar, aber spürbar, was dann zu diesem eigenartigen Gefühl führt. Mich hat dieser Text auf der Erlebnis Ebene an die Filme von David Lynch erinnert. Irre interessant, immer wieder sehenswert und doch unbefriedigend. Das dein Text Tiefe hat, verrät er mir in den letzten 3 Zeilen. Dort erahnte ich, das Das hinter dem Vorhang, nur nutzte es mir nichts, um diese Leere zu beseitigen. Doch damit muss der Leser halt klar kommen, es aushalten, um in den Genuss dieser subtilen Atmosphäre zu gelangen und das ist es mir wert. Grüße Blade |
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30.08.2019, 00:06 | #8 | |
Da hast du recht
Zitat:
Dies war die Aussage. Freue mich, dass dir die Zeilen ebenfalls etwas sagen. Lieben Gruß Blade |
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02.09.2019, 19:40 | #9 |
Ja, er bewegt sich schon recht nahe an der Grenze der Überladenheit. Gut, dass er sie scheinbar nicht übertritt.
L.G Patrick |
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02.09.2019, 20:26 | #10 |
abgemeldet
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ich denke du hast bei deinem nick das T mit dem R verwechselt. würde den nick ändern wie er sein soll: milchmitzucker
vlg r |
02.09.2019, 21:17 | #11 |
Nö. Milch mir Zucker, ist ein aus dem Zusammenhang gerissenes Wittgenstein Zitat. Das soll so
L.G Patrick |
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03.09.2019, 09:43 | #12 |
abgemeldet
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ok - welches zitat Patrick? bitte posten ich bin ein großer LW fan
vlg r |
04.09.2019, 17:27 | #13 |
Ojemine
Ich glaube nicht, dass ich das nochmal wiederfinde. Aber es steht irgendwo in den Philosophischen Untersuchungen. L.G Patrick |
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