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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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05.02.2013, 16:04 | #1 |
Germoney 13
Germoney 13
Demokratie hieß seinerzeit das hehre Ziel, fast wollt man's glauben zwischenzeitlich ansatzweise, doch übrig blieb zuletzt nicht allzu viel. Nachdem mit Vollgas rückwärts ging die Reise, als das Imperium schlug mit Macht zurück, ist's wieder nur Bananenrepublik. Und wer da noch an Freiheit glaubt, der hat ein Brett vors Hirn geschraubt. |
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06.02.2013, 01:48 | #2 |
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Germoney
Hi Desperado, das Gedicht ist scharf- der Titel "geil"-so sagt man doch heute. Hast du den von Cochise ? Gruss, kipling
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06.02.2013, 13:38 | #3 |
Hallo kipling,
Von Cochise? Du meinst Kampf „bis zuletzt“? Maybe... Fakt ist, dass die Demokratie sich hierzulande weit wie selten von einer „Herrschaft des Volkes“ entfernt hat und einer gründlichen Restaurierung bedarf. Die sogenannten Volksvertreter regieren und bestimmen nicht nur über die Köpfe der Leute hinweg, sondern gegen deren erklärten Wählerwillen, ihre Machtfülle ist nicht mehr vertretbar, ihre Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Interessen einiger Weniger auf Kosten des Allgemeinwohls nicht mehr hinnehmbar, ihre abgehobene Volksferne ist nüchtern als Realitätsverlust zu bezeichnen. Völlig zu Recht sieht sich ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung nicht mehr von ihnen vertreten und vielmehr nach Strich und Faden belogen, betrogen und über den Tisch gezogen. So sind zum Beispiel Volks- und Bürgerentscheide als wichtiger Schritt in Richtung Basisdemokratie sprich Wiederherstellung des allgemeinen Mitbestimmungsrechtes unabdingbar und zumindest für die Länge einer Regierungsperiode als absolut verbindlich zu handhaben. Danke für Dein Echo! Desperado |
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06.02.2013, 18:04 | #4 |
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Germoney
Hi Desperado, ich identifiziere mich 100 prozentig mit Deiner Meinung, frage mich nur, wie Verhältnisse zu ändern sind. Ich habe durch meine Berufstätigkeit Kontakte zu radikal links wie rechts gehabt und glaube nicht, dass von einer dieser Seiten die Lösung zu erwarten ist. Ich glaube auch nicht, dass Weimarer Verhältnisse hier noch möglich sind - wünschenswert schon gar nicht - dazu sind die politischen Institutionen nach unserer jüngsten Vergangenheit glücklicherweise zu stabil. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass die normalen Bewegungen in dem demokratisch gedachten / gelebten Staat bessere Verhältnisse schaffen. Mit zunehmendem Groll - wie von Dir beschrieben - sehe ich, dass Politiker aller Farben in erster Linie darauf bedacht sind, sich zu bedienen, dass Intressensgruppen wie Ölmultis oder Banker die Politik bestimmen, dass Politiker durch Verheimlichen ihrer Nebeneinnahmen in Aufsichtsräten etc. den Eindruck von Bestechlichkeit machen, dass sie den Juristen Arbeit überlassen, die im Bundestag gemacht werden sollte und dass wir eine Neidgesellschaft geworden sind.( Der Bundeskanzleraspirant weint im Wahlkampf, weil seine Schwester als Lehrerin weniger verdient als ein Arzt ). Nur eines erscheint mir klar: die Geschichte von Jacquerie bis zur deutschen Revolution 1918 belegt, dass politische Verhältnisse nicht durch Umstürze zu verbessern sind, wobei doch wohl zu beobachten ist, dass die chronische Uneinigkeit der Menschen - wie im Paulskirchenparlament 1848 - zum Scheitern führt. Sag Du mal, was zu tun ist. Lieben Gruss, kipling
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07.02.2013, 09:05 | #5 |
Hi kipling,
"Ich bin Musiker und Songwriter, wollte ich politisch etwas ändern, wäre ich Politiker geworden:" Das antwortete Bob Dylan Anfang des Jahrtausends mal sinngemäß auf die Frage, ob er denn glaube, mit seinen Liedern die Welt verändern zu können. Ich schließ mich dem sinngemäß einfach mal an. Ich kann Gedichte schreiben über Missstände und Fehlentwicklungen und in ein Forum stellen. Ansonsten ist es sinnlos, über ein "was wäre wenn Luxemburg, Liebknecht und Mühsam nicht..." zu resümieren, manchmal sind Revolutionen geradezu zwingend unausweichlich, was letztlich herauskommt dabei, steht freilich wieder auf einem ganz anderen Blatt. Erleben wir ja grade wieder... Hierzulande wäre zB die Forcierung und Erleichterung von Volksentscheiden und die Verlängerung ihrer Gültigkeitsfrist ein nächster, realistischer Schritt. Bist Du jung, ehrgeizig und "flexibel" genug, dann geh in die Politik und engagiere Dich in einer Partei. Ansonsten wählst du eben das vielzitierte kleinere Übel, die Partei, deren "Programm" wenigstens teilweise in etwa deinen Vorstellungen entspricht- oder gar nicht, wenn es keine solche (mehr) gibt. Was mir inzwischen absolut nicht mehr so abwegig erscheint... Meine erste Reaktion und ehrliche Erwiderung auf Deine obige "Aufforderung" ist ein gesundes, wenn auch etwas sarkastisches Lachen. Doch die Tatsache, dass ich kein Patentrezept im Ärmel habe, darf mich nie und nimmer daran hindern, das unerträglich Untragbare beim Namen zu nennen. Dieses allzu gerne angeführte Argument insbesondere der Kritisierten hat für mich keine zwingende Gültigkeit und keinerlei Bewandtnis, schon lange nicht mehr. In diesem Sinne: Schnabel auf! Desperado |
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07.02.2013, 11:49 | #6 |
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Germoney
Hi Desperado, ich gönne Dir das sarkastische Lachen. Wenn man so die Diskussionen in Poetry verfolgt, hat man den Eindruck, es gibt einige, denen selbst das vergangen ist. Sei gegrüsst,Kipling
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07.02.2013, 18:04 | #7 |
Hier drin, Kipling? Was Wunder, das ist einfach nur noch tieftraurig. Sei gegrüßt vom Desperado
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