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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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31.10.2014, 14:23 | #1 |
Licht im Lachen
Mir scheint, es knipst dein Lächeln
wohl Lichter in den Wolken an, dass ich trotz dichten Nebels auf einmal Farben sehen kann. Wir leben im eisgrauen Atem derselben eisgrauen Stadt. Alles war trist, kalt bis mich heute dein Lächeln getroffen hat. Wir wählten nie dieselben Wege doch derselbe Himmel lastete auf dir. Du nahmst ihn heut von unsren Schultern, zwei federleichte Flügel gabst du mir. Ich werde dich fortan begleiten, mein Licht-im-Lachen-Mann, weil ich nur durch dein Lächeln das Leben atmen kann. |
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02.11.2014, 19:07 | #2 |
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438
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Hallo Anouk,
auch an diesem Gedicht gefallen mir die verwendeten Bilder, der Kontrast zwischen düsterer und heiterer Stimmung und der postive Schluss (Happy End ?). An der ersten Strophe habe ich nichts auszusetzen, aber Strophe zwei ist unrund: xXxxXxxXx xXxXxxX XxxXXxxXx xXxxXxX (x=unbetonte Silbe, X=betonte Silbe) Problematisch sehe ich hier auch das Wort eisgrau, weil Eis und grau eigentlich beide betont werden. Dazu kommt "trist, kalt", auch beides betont, wodurch eine Pause entsteht, die den Lesefluss stört. Strophe drei xXxXxXxXxX xXxXxXxxxX xXxXxXxXx xXxXxXxXxX (das "doch" am Ende der ersten Zeile ist betont, während bei der korrespondierenden dritten Zeile "Schultern" unbetont endet) Strophe vier ist wieder prima und hinreißend. Ich hoffe, die Anmerkungen bringen Dich etwas weiter. Lieben Gruß, Sylvester |
02.11.2014, 19:31 | #3 |
Danke, Sylvester
das bringt mich sicher weiter. An manchen Stellen habe ich bereits selbst anhand der xX-Methode gemerkt, dass da was "nicht rund" ist. Jedoch bei "eisgrau" hätte ich nicht sagen können, dass beides gleichermaßen betont wird. Ich war der Ansicht, das "eis" würde mehr als das "grau" betont werden. Ebenso bei trist, kalt war mir die Pause nicht als so deutlich bewusst, nicht mal bein lauten Lesen (ich mogel es mir da mehr oder minder unbewusst auch gerne passend...) Danke also für die Hinweise Nun, ein weiteres Gedicht, das ich mir in die "zu überarbeiten" Schublade lege! In eins, zwei Wochen, wenn sich meine spontane Begeisterung für meine neue "Muse" , den schönen Licht-im-Lachen Mann, ein wenig gelegt hat, werde ich es mir vorknöpfen und "feinschleifen". Danke für Deine Anmerkungen, nur so komme ich weiter. lG, Anouk |
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02.11.2014, 22:22 | #4 |
R.I.P.
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hallo anouk
strophe zwei finde ich sehr schön, sehr austariert, rhythmisch interessant, obwohl oder weil gerade es der natrülichen sprachmelodie folgt (da fehlt allerdings noch ein komma nach "kalt") sylvester hat diese strophe perfekt ge-x-t. ausser vielleicht eben diese stelle mit dem komma. die dritte zeile könnte man, übertrieben konsequent, auch XxxXXXxXx notieren. ich ziehe aber sylvesters notation vor. eine "pause" als störung im lesefluss zu bezeichnen, klingt für mich nach einem schlechten witz. weder musik noch sprache kommen ohne pausen aus. pausen sind ein wichtiges gestaltungsmittel. diese zweite strophe "steht". sie als "nicht rund" zu bezeichnen, verdreht die tatsachen und alles, was lyrik bedeutet. der einzige vers-fehler, den ich entdecken kann, ist in strophe vier, zeile 3. ein anapäst mit 5 einsilbern kann nicht funktionieren, zumindest gliedert er sich hier schlecht ein. und in dieser strophe kommt auch noch eine stilblüte dazu: "durch dein lächeln das leben atmen" ist gar dicke aufgetragen ("durch deine nase das leben atmen" oder "durch dein lächeln das leben erheitern" gehen allein schon wilde wege, die vermischung von beiden wirkt auf mich komisch. an strophe eins würde ich auch noch ein bisschen basteln. erste idee: "auf einmal" durch "schöne" ersetzen sorry, sylvester. gruss an euch beide url |
02.11.2014, 23:00 | #5 |
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438
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Hallo urluberlu,
Du hast vermutlich Recht, "unrund" war keine adäquate Bezeichnung, und Pausen müssen nicht als störend empfunden werden. Dennoch ragt die zweite Strophe für mein Empfinden metrisch so heraus, als sei sie aus einem anderen Gedicht. Aber ich bin ja lernfähig. Gruß, Sylvester |
03.11.2014, 09:48 | #6 |
R.I.P.
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hallo sylvester
danke für deine antwort könnte meiner meinung nach so sein, dass andere strophen sich stärker an vermeintliche regeln halten (z.b. "der iambus muss ohne abweichung eisern durchgehalten werden, egal, was dabei draufgeht" und dadurch einige verse entstehen, welche zwar xXxXusw. gehen, aber sich nicht "rund" in das ganze einbinden. dass das eine nicht zum andern und das andere nicht zum einen passt, da bin ich mit dir einig. nur seh ich nicht dort die qualität, wo du sie sahst. dort finde ich eher das, was mich unrund dünkt. schönen tag url |
03.11.2014, 10:01 | #7 |
@ url
Wie wäre ist in der letzten Zeile mit: "das Leben SPÜREN kann"???? Mir geht es darum, auszudrücken, dass dieses kleine (an und für sich nichtige!) "event" (ein intensiver Blickkontakt mit Lächeln) so viel bewirken kann - zumindest bei mir. Dieses herrliche Lächeln, das sein ganzes Gesicht und quasi sein ganzes Umfeld in helles Licht taucht, lässt einen eben das Leben bis in die letzte kleine Ader spüren. Man trägt es tief in den Tag hinein und das ist es, was Flügel verleiht, einen positive denken und Farben sehen lässt. Wenn es mir gelingt, dieses in angemessenem, lesbaren Stil zum Ausruck zu bringen, habe ich mein Ziel erreicht. Mir war in dem Moment, als ich das Gedicht gepostet habe, schon klar, dass ich den Jambus nicht durchgängig angewendet habe. Allerdings habe ich gelesen (wo ich wieder bei dem vermaledeiten kleinen Lyrikführer bin), dass ab und an ein eingestreuter Dactylus oder Anapäst durchaus Leben in starre Verse bringen können. Ggf. sticht jedoch die von Sylvester kritisierte Strophe wirklich zu stark heraus. Als ich sie niederschrieb, sah ich schon, dass sie allein vom Schriftbild her anders wirkt. Ich werde mir bei einer Überarbeitung auf jeden Fall Eure Kommentare daneben legen, mit meinen eigenen nachträglichen Überlegungen kombinieren und dann mal schauen, was am Ende herauskommt. lG und danke Euch beiden, Anouk |
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03.11.2014, 12:41 | #8 |
@ url
bin noch einmal deine Ideen durchgegangen: "schöne " Farben funktioniert nicht, oder? Ich habe (beinahe) immer die Betonung auf der 2. Silbe , zumindest in der ersten Strophe. "Schöne" wird Xx betont. Ferner hat es 2 Silben, dann komme ich in der Zeile nur auf 7 Silben, die korrespondierende Zeile hat aber 8 Silben... Was ist an "auf einmal" auszusetzen? Ich könnte ein "nun plötzlich" daraus machen, doch das erscheint mir doppelt gemoppelt und auch nicht besser.--- lG, Anouk |
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03.11.2014, 14:34 | #9 |
1. Überarbeitung
Licht im Lachen Mir scheint, es knipst dein Lächeln wohl Lichter in den Wolken an, dass ich trotz dichten Nebels auf einmal Farben sehen kann. Wir leben im eisgrauen Atem derselben eisgrauen Stadt. Mein Dasein war trist bis mich heute dein Lächeln getroffen hat. Auch wenn wir getrennte Wege gingen, derselbe Himmel lastete auf dir! Du nahmst ihn heut von unsren Schultern, zwei federleichte Flügel gabst du mir. Ich werde dich fortan begleiten mein Licht-im-Lachen-Mann, weil ich nur durch dein Lächeln das Leben spüren kann. |
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03.11.2014, 16:02 | #10 |
Hallo ANOUK,
Du bist gerade in einem Zwischenstadium - deine Texte waren anfangs frei von der Seele geschrieben, kamen in wunderbaren Bildern beim Leser an. Dann kamen die ersten Kritiker, ich gehörte dazu, und hatten etwas an der Sprache auszusetzen (m.E. gerechtfertigt). Nun versuchst Du beides unter einen Hut zu bringen (was auch richtig ist). Es wird noch eine Weile dauern, bis Du dich in deinen eigenen Texten wiederfindest - das ist aber ganz normal und gehört zum Entwicklungsprozess - also nicht entmutigen lassen. Bei diesem Gedicht hängen die Bilder und die Sprache ein wenig in der Luft. Vielleicht später mehr dazu. Gruß, A.D. |
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03.11.2014, 17:33 | #11 |
Hallo AnDi,
falls Du je Zeit/Lust haben solltest, noch ein paar Worte über dieses "Zwischenstadium" (wie du es treffend nennst) zu verlieren, wäre ich Dir sehr dankbar. Du hast es genau richtig erkennt: ich hänge mit beiden Beinen in der Luft. Das unbefangene von-der-Seele-weg-Schreiben ist vorbei. Ich habe zuvor immer spontan und voller Eifer versucht, eine Idee umzusetzen. Nun hemme ich mich dahingehend selbst. Ich versuche gerade herauszufinden, wann ich korrekt metrisch arbeiten sollte und wo ich mal besser mit dem einmal gewählten Schema breche usw. Momentan bin ich nicht Fisch und nicht Fleisch... Ich hoffe, wieder in eine "Wohlfühlzone" zu gelangen. Sicher war die Kritik berechtigt, hier und da hatte sich sogar ein Grammatikfehler eingeschlichen und das darf einfach nicht sein. Auch der Hinweis, an einer schlichteren, klareren Sprache zu arbeiten war nicht verkehrt. Ich hoffe, mich wieder zu finden und eines Tages Sprache und Bilder unter einen Hut zu bringen. Es ist mir nämlich ein echtes Bedürfnis. Es hilft schon ein wenig, dass Du sagst, eine solche Phase sei "normal". lG, Anouk |
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03.11.2014, 22:00 | #12 |
gesperrt
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Liebe Anouk,
Dein Kampf kommt mir bekannt vor . Manchmal ist es besser ein Gedicht einfach loszulassen. Für manche lässt sich einfach kein anderes Kleid finden. Manchmal ist es besser, die Überarbeitungsversuche zu vergessen und stattdessen einfach neue "frische" Gedichte zu schreiben. Das macht auch mehr Spaß als krampfhafte "Verbesserungsversuche". Mir gefällt die Idee und manche Formulierungen wiederum sehr gut. Lieben Gruß shoshin |
03.11.2014, 23:05 | #13 |
R.I.P.
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hallo anouk
wenn du "das leben atmen" rausnimmst (was ich durchaus für einen sehr schönen, klingenden ausdruck halte), verschlankst du deine aussage. und die soll ja, wie du schreibst, einen ganz simplen, schlanken "event" beschreiben. nun hapert es aber an deinen beiden letzten zeilen auch an dem "nur". das ist weder bedeutungstechnisch noch melodisch noch rhythmisch schlank einzufügen, wenn man dein gedicht liest (jedenfalls für mich). vielleicht würde der letzten strophe gut tun, sie nochmals von null an zu denken. das "schöne" in strophe 1 wäre vielleicht nicht die beste lösung. aber da du (in strophe 2 z.b.) gerne und gekonnt auf freie art mit dem versmass spielst, muss doch nicht ausgerechnet in s1z4 ein dröger jambus her, oder? s2z3 halte ich für eine klare verschlechterung. für s4 habe ich folgende idee, welche vielleicht zum urluberlu-stil passen würde und hier nur zeigen soll, dass der Jambus kein Jammuss ist und man das "nur" auch anders einbauen könnte. Fortan will ich stets begleiten den Licht-im-Lachen-Mann, weil ich nur schon durch sein Lächeln das Leben atmen kann. bis bald url |
04.11.2014, 09:16 | #14 |
gesperrt
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Liebe Anouk,
Weil ich heute Nacht tatsächlich von deinem Licht-im-Lächeln-Mann geträumt habe, hab ich es gerade schnell nach meiner Lesart aufgeschrieben, ohne Anspruch auf Perfektion bitte, einfach als Beispiel für eine etwas andere Sichtweise: Heut ein Lächeln knipste an helle Lichter in den Wolken, sodass ich selbst im dichten Nebel bunte Farben sehen kann. Eisiggrau war diese Stadt eisiggrau ihr schwerer Atem. Alles schien mir öd und trist bis mich heut dein Lächeln traf. Unter diesem schweren Himmel, gingen wir nie gleiche Wege. Heute nahm ihn fort dein Lächeln, schenkte federleichte Flügel mir. Immer werd ich dich begleiten, Ach, du Licht-im-Lachen-Mann! Kann ich doch dein Lächeln atmend neues Leben in mir spürn. Lieben Gruß und einen schönen strahlenden Tag! shoshin |
04.11.2014, 10:23 | #15 | |
Zitat:
dazu hat dir Charis schon die richtige Antwort gegeben. Es hängt auch immer ein wenig von ab mit welchen eigenen Ansprüchen man schreibt. Will ich "nur" meine Gedanken ausdrücken und sie mit anderen teilen, dann ist es nicht nötig jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Will ich ein ernsthafter Dichter sein...der den höchsten Ansprüchen genügt...dann sieht das ganz anders aus. Um aber ein solcher zu sein oder zu werden, sollte ich 90% und mehr über mein Sprachgefühl regeln können. Die restlichen 10% dürfen dann auch gerne mal erarbeitet werden. Wer sich seine Gedichte er-xen muss, der wird niemals höheren Ansprüchen genügen können. Jungen Leuten würde ich grundsätzlich dazu raten im Freien Vers zu schreiben. Auch Goethe und Schiller, da bin ich mir zu 100% sicher, würden heute nur noch im Freien Vers schreiben - nur dort zeigt sich wer wirklich etwas kann. Das in Form gebrachte Reimgedicht ist nichts anderes als Malen nach Zahlen - das bringe ich jeder 10-jährigen in 2 Wochen bei. Gruß, A.D. |
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04.11.2014, 11:54 | #16 | |
Forumsleitung
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Zitat:
@Charis Die erste Strophe von Anouks Gedicht ist nicht das Problem. Es ist die zweite Strophe, die sich sperrig liest, weil sie völlig aus dem Rhythmus geraten ist. Ich werde mich jedoch hüten, daran herumzubasteln, denn es könnte nur etwas ganz anderes dabei herauskommen, als das, was sich Anouk vorstellt. Sie muss dieses Problem selbst lösen. LG Ilka |
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04.11.2014, 13:00 | #17 |
@ alle
Danke an Euch alle, liebe Charis, das ist ja nett, dass Du von "meinem" Licht-im-Lachen- Mann geträumt hast. Wenn der wüsste, dass mich sein Lächeln so traf, dass ich hier in Form eines Gedichtes so viel Aufhebens davon mache, wird er mir ggf nie wieder so schön zulächeln, wie heute früh wieder... Ich finde es toll, dass Ihr Euch alle so viel Zeit genommen und Gedanken gemacht habt. Ilka hat recht, es liegt an mir, daran herumzubasteln. Oder es so zu belassen, wie Charis vorschlägt, oder, wie Andi vorschlägt, mich in freien Versen zu versuchen. Ilkas Einwand, dass manche freien Verse banal rüberkommen, teile ich. Meines Erachtens nach muss man sehr, sehr viel auf dem Kasten haben, um den kritischen Leser mit freien Versen zu überzeugen. Die Ansprüche, die i.a. an freie Verse gestellt werden, sind unmaßstäblich viel höher. PS: WAS EBEN GERADE ERST NACHTRÄGLICH IM INTERNET GEFUNDEN HABE: ich sah eben eine Internet Seite, die mir (endlich) darüber aufschluss gibt, dass es inzwischen sehr sehr viel unterschiedliche Definitionen des sogenannten freien Verses gibt. WAS MEINST DU DENN NUN DAMIT, ANDI? komplett frei von Reim und fester Verteilung der einzelnen Hebungen und Senkungen? Keine feste Strophenform, keine feste Silbenanzahl, usw, also frei wie es freier nicht geht? Oder freie Verse jedoch unter Zugrundelegen des jamb. / trochä. Prinzips? Komplett frei von allem ist das, was ich als schwierig empfinde. Das ist mir pers. zu frei und ähnelt nicht selten Tagebucheinträgen... Mich einfach vom festen, starren metrischen Rahmen zu lösen fände ich hingegen reizvoll. Ich norde mich nun erst mal selbst ein und versuche herauszufinden, wie ich meine Prioritäten langfristig setze. In einem gebe ich url recht: ich finde gerade meine 2. Strophe schön zu lesen. Sie sticht heraus, aber ich finde sie nicht sperrig. Es ist kein durchgehender Jambus, aber, wenn ich diese Strophe lese, klingt sie gut, rhythmisch, flott, lebendig. Wie ein Atemzug, ein Luftzug, der durch die eisgraue Stadt zieht. Ich will kein "Malen nach Zahlen"!!! vielleicht sollte ich das Pferd von hinten aufzäumen und zunächst herausfinden, was ich nicht will... lG an Euch alle, und danke !! Anouk Geändert von ANOUK (04.11.2014 um 14:36 Uhr) |
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04.11.2014, 14:36 | #18 | ||
Zitat:
Zitat:
Fakt ist, dass seit Jahrzehnten nur noch der Freie Vers von Bedeutung ist. Reimgedichte sind nur noch dazu da um die Reimer selbst zu bespaßen, da draußen in der Welt interessiert sich jedoch schon lange niemand mehr dafür. Einzige Ausnahme; man ist Liedtexter. Wer als Lyriker auch nur halbwegs ernst genommen werden möchte, der kommt am Vers libre nicht vorbei. |
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04.11.2014, 14:43 | #19 |
@ AnDi
oh, du hast schon geantwortet. Ich habe soeben in meinem letzte posting etwas fragend ergänzt ( siehe oben, über Deiner Antwort) ich habe nämlich erst eben gerade entdeckt, dass es anscheinend mehrere gültige Definitionen des sogenannten freien Verses gibt. Welche meinst denn Du eigentlich? Ich hatte nach meiner ersten Recherche, was "freier Vers" nun überhaupt meint, lediglich eine Aussage im Internet gefunden, dass diese Form des Gedichts sich quasi von allem befreie. Vom Reim, von der anzahl der Silben, vom metrischen Rahmen,... Das habe ich für mich zunächst abgelehnt. Nun habe ich eben gerade entdeckt, dass es durchaus andere Ansichten/Definitionen gibt. Nun habe ich u.a. folgende Definition gefunden: Freie Verse sind gereimte, metrisch gebaute (hauptsächlich jambisch und trochäisch) Verse verschiedener Länge, die in beliebiger Mischung, freier Reimordnung und mit oder ohne strophische Gliederung gereiht werden (Aus: Metzler, 155). Was genau meinst denn Du, AnDi, wenn du mir den Vers libre empfiehlst? lg, Anouk |
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04.11.2014, 14:44 | #20 |
@ AnDi
"einer ebensolchen Stadt" ist eine super Idee! |
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04.11.2014, 15:14 | #21 |
Da musst Du gar nicht so weit schauen - wir hatten vor drei Jahren einen Vers libre Dichter, Tranhäuser, als Nobelpreisträger, aber auch vor ihm gab es schon welche -zu solchem Ruhm hat es noch kein Reimer gebracht - zumindest nicht für seine Gedichte. Was viele vergessen: Goethe, Schiller, Heine, Storm, Fontane...und wie sie alle hießen, wurden nicht für ihre Gedichte in den Himmel gelobt - auch damals schon war das Gedicht nur ein Give-away...und keiner dieser Herren hätte vom Ertrag seiner Gedichte leben können. Das Gedicht ist ein Produkt des Windschattens, wenn die Lorbeeren erst mal auf der Straße sind. Hätte Goethe nicht einen G.v.B. d.L.d.j.W., oder Faust geschrieben...würde heute kein Schw.... seine Gedichte kennen.
ps. lese Erich Fried, Hans Kruppa, aber auch Rilke, dann weißt Du wie man im Vers libre schreibt. |
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04.11.2014, 22:33 | #22 |
R.I.P.
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Hallo Anouk
Tomas Tranströmer - auch in deutscher Übersetzung ein (winziges) Werk, von dem ich enorm viel lernen könnte, wenn ich dazu fähig wäre. Bin beruhigt über deinen letzten Eintrag. u. |
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