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27.08.2008, 19:36 | #1 |
Prognosefehler
Jetzt, erst dem Weiß der Zimmer- dann dem der Bettdecke entgegenblinzelnd, traue ich mich wahrlich nicht, den Kopf zu wenden.
Langsam wird mir die Bedeutung dessen klar, was ich dir schon gestern durch eine Masse von Tönen und Leibern hindurch entgegen schrie: "Ich kenne dich doch gar nicht!" Ich, lachend, greife nach deiner Hand, damit ich mir auch zwischen den Takten deiner sicher sein kann. Ich: losgelöst, befreit, abgehoben: Karussell. Vorbeifliegend: deine Augen, deine Lippen, dein Atem. Irgendwann überschlägt sich die Stimmung und dann ist es genug. Wir sitzen draußen, verhallende Echos in den Köpfen, sonst Stille. Ich genieße meine Benommenheit, du nimmst meinen Kopf in deine Hände, als wüsstest du um die Schwierigkeit, mich zu erreichen und sagst, ohne, dass ich überhaupt gefragt, gezweifelt, geseufzt hätte, "Es geht doch gar nicht um Sex; nicht nur um diese Nacht." Ich muss lachen, heiser. Erst ein lautes, ironisches Kreischen, dann ein leises, ergriffenes Schmunzeln. Die Selbstverständlichkeit, die du gebrauchst und deine Sicherheit berühren mich. Ich weiß, dass es nicht stimmt, doch ich glaube, dass du nicht weißt und ich beschließe es dir nicht zu sagen. Wir laufen durch die Straßen und ich erzähle von den bewundernden Blicken deiner Zuhörer, wenn du mit vollem Körpereinsatz vom Leben berichtest und du erzählst, dass auch ich beeindrucken würde, auf eine stille Art, dafür Männer und Frauen. "Du spinnst", schreie ich, aber es bringt Spaß, sich gegenseitig zu erzählen, wer wir sind. Dass wir uns in Wirklichkeit dabei immer mehr verlieren, macht nichts. Im Gegenteil: Wir genießen das erfundene uns und es ist als würden wir uns immer noch drehen; dann stehen wir plötzlich vor meiner Tür. Du scheinst es noch nicht zu verstehen, scheinst dich noch nicht zu verstehen, aber du würdest gerne mit raufkommen, das weißt du. Du sprichst es aus, ohne Hintergedanken und ich versuche eben solche zu provozieren-durch Blicke, Berührungen, Zweideutigkeiten-doch du bist dir so sicher. "Ich möchte dich wirklich kennen lernen. Ich möchte, dass du mir von deinem Leben erzählst." Ich finde es albern, bin aber dennoch peinlich berührt und gerührt. Wir sitzen an meinem Küchentisch und machen tatsächlich einfach so weiter wie zuvor: wir reden, lachen und trinken. Irgendwann gebe ich mich deiner Stimmung, deiner Einstellung hin: Ich begegne jedem neuen Augenblick unvoreingenommen, neugierig mit kindlichem Vertrauen. Als die Sonne schon aufgeht und wir nackt nebeneinander im Bett liegen verweise ich nicht auf deinen Irrtum. Ich bin mir selbst nicht mehr sicher, ob wirklich alles so absehbar gewesen ist, wie ich angenommen hatte. Du pustest mir Gänsehaut in den Nacken und als sich unsere Blicke treffen sagst du: "Ich bereue das nicht." Du sagst das mehr zu dir selbst als zu mir. Es wäre auch unsinnig, ich wusste es bereits. Dann schläfst du ein. Ich betrachte dich und vieles ist so vertraut, durch irgendein Erinnern, und alles andere ist fremd, logisch. Trotzdem stört es mich plötzlich und ich sehne mich so nach dir, nach dir und deinem Leben und ich wünsche mir reale Bezüge und ich möchte wirklich ein Teil sein, teilhaben. Ich weiß nicht, wie und wann das passiert ist, dass ich nun ein solch geartetes Interesse spüre, obwohl deines schon längst gestillt ist. Du wirst mich nicht einmal nach meiner Telefonnummer fragen. |
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29.08.2008, 17:02 | #2 | ||||||||
RE: Prognosefehler
Hi Julepule,
ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mit deinem Text nicht sonderlich viel anfangen kann. Sprachlich sowie inhaltlich. Deine Sätze sind sehr abgehackt und klingen zum Teil einfach nur scheußlich. Bei mänchen Sätzen bin ich mir auch nicht so ganz sicher, was du überhaupt sagen möchtest. Hier ein paar Beispiele: Zitat:
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Und das "zwischen den Takten" empfinde ich auch als sehr merkwürdigen Ausdruck. Zitat:
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Zudem möchte ich dich darauf hinweisen, dass es EXTREM leserunfreundlich ist, wenn man nach jedem Satz einen Absatz macht. Normalerweise lese ich solche Texte gar nicht. Inhaltlich gesehen muss ich auch sagen, dass ich dieses Thema für ziemlich ausgelutscht finde und es mich deswegen nicht gerade anspricht. Frau trift Mann, lässt sich zum ONS überreden und kommt hinterher nicht damit klar. Da ist nichts originelles mehr dran. Zudem solltest du deinen Text nochmal nach Fehlern untersuchen. Nichts für ungut und liebe Grüße, Katha |
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29.08.2008, 19:26 | #3 |
Hallo Katha,
erstmal vielen Dank für deine Meinung und die ausführliche Begründung. Ich denke, ich gehe jetzt nicht detailiert auf die einzelnen Punkte ein, da diese "nur" dazu dienten, mir verständlich zu machen, warum dein Gesamteindruck negativ ist. Deine Kritik bezüglich der äußeren Form und des Satzbaus kann ich nachvollziehen, auch wenn ich die von dir genannten Auffälligkeiten natürlich nicht als störend empfinde. Deine Anmerkungen bzgl. des Inhalts/der Stimmung kann ich teilweise jedoch schlecht nachempfinden: So erkenne ich keinen Prozess des "Überredens" und schreibe "Ihr" keinesfalls die von dir beschriebene Naivität zu. Deswegen empfinde ich die "Behandlung des Themas" nicht als klischeebedienend. mhm naja, insgesamt scheinen unsere Vorstellungen harmonischer Sprache/gelungener Texte sehr unterschiedlich zu sein. Umso interessanter also deine Kritik Vielen Dank für deine Direktheit! LG jule |
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