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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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31.05.2023, 01:12 | #1 |
Der Atem des Waldes
Ich trete in das Dunkel nun hinaus.
Es greift nach meiner Seele eine Schwere, wohin sie sinkt, da ist nur schwarze Leere und weites Sumpfland breitet sich mit Graus als Finsternis in meiner Seele aus, doch erst, wenn ich mich diesem Mir erwehre und im Morast mich selbst aus ihm gebäre so führ ich durch das Dunkel mich nach Haus, dann werde ich die Zauber wieder finden, der Puls der Erde wogt durch alles Sein und jedes Pochen möchte sich verbinden. Ich zieh den Atem tief die Lunge rein und lass sie aus, die Luft verströmt gleich Winden in Wälder .. und die Bäume atmen ein .. |
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31.05.2023, 06:36 | #2 | |
Hallo Anixamandala,
schön gedichtet, vom Stil her frage ich mich, warum es so schwermütig sein muss. Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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05.06.2023, 10:51 | #3 |
Guten Morgen, liebe Silbermöwe,
als erstes schonmal Dankesehr! Was das Schwermütige angeht, im allgemeinen gefällt mir derStil bzw finde ich ihn interessant, ganz konkret in diesem Gedicht sage ich mal ja/nein, die ersten beiden Strophen in ihrer Schwere und mit der Aussage, man muss sich erst seiner selbst erwähren, der gewissermaßen bis dahin selber das Dunkel ist, das er durchleidet, um sich so in einer (geistigen) Geburt (oder so) als derjenige auf die Welt zu bringen, dem den Weg aus dem Dunkel seiner selbst gelingt. So der Sprung ist jetzt leider wirklich krass, theoretisch hätte ich oder könnte ich den beiden Quartetten versuchen Terzette in einem stimmigen, eben schweren Ton zu schreiben. Und den beiden Terzetten zwei stimmige Quartette über den Zauber und das geheime Leben der Natur Aber mir gefällt der Text so eigentlich schon ganz gut glaube ich. Eigentlich habe ich für Düsteres ja wirklich was übrig, aber so auseinandergehen sollten zwei Teile von keinem Gedicht im Ton, zumindest nicht ohne eine Erklärung / Begründung Ich glaub ich hab im Moment auch einfach Spass daran, etwas Düstere(re)s zu schreiben .. Aber ich schau gern, dass das nicht überhand nimmt LG Delf in der mir das Düstere besonders gefällt |
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05.06.2023, 11:09 | #4 |
Forumsleitung
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Guten Morgen, Anaximandala,
die Verse lesen sich gut, was den Rhythmus angeht. Aber stilistisch habe ich einiges zu nörgeln. Das Füllsel "nun" im ersten Vers ließe sich vermeiden, ohne den Rhythmus zu zerstören: "Ich trete in die Dunkelheit hinaus". Ferner ist mir in den Quartetten zu viel an "Dunkel, Schwärze und Finsternis". Der Leser weiß schon seit dem ersten Vers, dass das LI sich in der Dunkelheit befindet. In Vers vier ist das Sumpfland bereits "weit", wieso und wohin "breitet" es noch aus? Mir ist das Doppel von "weit" und "ausbreiten" ein bisschen zu superlativ. Auch ist unverständlich, wieso Sumpfland "Graus" empfinden sollte, das müsste eher dem LI zuzuschreiben sein: "... und weites Sumpfland, das mich füllt mit Graus." Vers sieben: "... im Morast mich sich selbst aus ihm gebäre?" Das Bild wirkt unfreiwillig komisch. Oder ist gemeint: "... aus dem Mir mich ... mich selbst gebäre ..."? Das bleibt unklar, ich nehme jedoch an, letzteres ist gewollt. Außerdem verlangt Strophe zwei nach dem Konjunktiv. In Vers acht hast du ihn anwenden wollen, aber richtig müsste es "führte" statt "führ" heißen. Korrekt müsste die Strophe so lauten (wobei natürlich Reim und Rhythmus nicht mehr funktionieren): als Finsternis in meiner Seele aus, doch erst, wenn ich mich diesem Mir erwehrte und im Morast mich selbst aus ihm gebäre [richtig] so führte ich durch das Dunkel mich nach Haus, Vers elf: Womit will sich das Pochen verbinden? Wie kann etwas, das pulsiert und/oder pocht, gleichzeitig wogen? Das ergibt keine stimmige Metapher. Auch der Ausdruck "Atem ziehen" ist unglücklich gewählt und hört sich beinahe nach einer Vergewaltigung der Luft an. Bei dieser Handlung, wenn sie bewusst durchgeführt wird, sagt man "tief Atem holen" oder schlicht "tief einatmen". Überhaupt liest sich die letzte Strophe nicht mehr so gut wie die drei davor, sondern eher, als sei dir beim Überlegen über das Atmen die Luft ausgegangen und als fehlten einige Wörter. Sorry für die harsche Kritik, aber dein Gedicht hat so viel an Substanz, dass man daran noch ein wenig feilen könnte, um es runder zu machen. Ich weiß, dass du sprachlich eine Menge drauf hast und das schaffst. LG und eine schöne, kreative Woche Ilka |
08.07.2023, 03:19 | #5 | ||||||
Guten Morgen, Ilka
ich hoffe, noch einmal lasse ich keine Antwort so lange stehen .. Zitat:
Zitat:
Die ersten drei Zeilen muss ich dazu aber sagen, sind in einem ironischen Scherzsonett entstanden, in dem sie einfach doll sein sollten. Nur fand ich sie dann doch ziemlich gut, aber ja, der Dunkelheit zu viel, das stimmt Zitat:
Also der Gedanke war, es ist schon weit (/unter einer schlechten Assoziation, zumindest in mir so gedacht, stehend) und breitet sich noch aus. Aber ich streite auch keinen Lückenfüller ab, der da mit reinspielt. Vielleicht fällt mir aber noch etwas ein. Das Sumpfland selber war für mich eigentlich recht klar negativ, wegen seiner Eigenschaft des darin Versinkens, sich Festtretens, Versumpfens, ich hoffe Mal das trifft es Zitat:
gerade diese Änderung ist mir dabei echt toll vorgekommen ^^ Sonst gefällt mir gerade ganz gut 'doch erst, wenn ich mich meiner selbst erwehre' Zitat:
Zitat:
Und entschuldige die Dauer, ich schätz mal eine kleine Flucht vor berechtigter Kritik, die zum Denken anregt, könnte es treffen .. schlimm genug Aber die harrsche Kritik finde ich in Ordnung, und vielleicht beantworte ich sie in Zukunft auch schneller Sonst noch ein Danke für dein nettes Wort und natürlich einen schönen Morgen wünsch ich dir LG Delf *Ich trete in die Dunkelheit hinaus. Es greift nach meiner Seele eine Schwere, wohin sie sinkt, da findet sich nur (?) Leere und Sumpfland breitet sich mit einem (?)Graus als Finsternis in meiner Seele aus, doch erst, wenn ich mich meiner Selbst erwehre und im Morast mich dann (?) aus Mir gebäre so führ ich durch den Zwiespalt (/Kämpfe?) mich nach Haus, dann werde ich die Zauber wieder finden, der Puls der Erde wogt durch alles Sein und jedes Pochen möchte sich verbinden. Ich zieh den Atem tief die Lunge rein und lass sie aus, die Luft verströmt gleich Winden in Wälder .. und die Bäume atmen ein .. Geändert von Anaximandala (08.07.2023 um 06:22 Uhr) |
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