|
|
Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
09.02.2020, 12:23 | #1 |
Der Ritter Kunibert
Der Ritter Kunibert
Wie der Adler auf dem Neste hockt der Ritter auf der Veste. Auf der höchsten Felsenspitzen um dem bösen Feind zu trutzen. Wenn kein übler Räuber naht, geht er gerne auf die Jagd. Ob Schwarzwild, Rotwild ob Fasan, vieles geht der Jäger an. Alles was der Kessel fasst wird gejagt und gleich verprasst. Auch beim Adel nebenan klopft Kunibert sehr gerne an und gemeinsam sie verzehren edlen Saft von reifen Beeren. Einst saßen sie in trauter Runde Kunibert und Kunigunde. Da kommt ein Herold angeritten: Der Kaiser lässt zum Kreuzzug bitten alle Mannen zu den Waffen rief im Orient läuft etwas schief. Denn die bösen Muselmanen im Heil`gen Land den Umsturz planen. Und aus aller Länder Ecken strömen herbei die edlen Recken. Um das Christentum zu schützen kriegen die Heiden was auf die Mützen. Doch wenn der Herr im fernen Land kommt bald ein Sänger angerannt, im Garten und vor Kemenaten den schmachtend Weibsleut aufzuwarten. Singt von der Liebe und der Minne und hat doch nur eins im Sinne, sie mit der Fidel zu betören, dass sie des Barden Flehen erhören. Bevor er zieht in Kriegeswirren lässt Gundi er daher anschirren. Einen Keuschheitsgürtel hat der Schmied angepasst und gut verniet`. Mit dem Schlüssel im Gewand reitet er ins Morgenland und lächelt süffisant, ironisch: Diese Liebe bleibt platonisch. . Ist das Schicksal dem Ritter hold, gewinnt im Kampf er guten Sold, kommt reich beladen dann nach Haus, lebt auf der Burg in Saus und Braus. Vermisst er mal das Kriegsgewühl erwacht ein anderes Gefühl. Er befiehlt dem treuen Knappen, schnell zu satteln seinen Rappen, da Kunigunde hat Migrane zieht`s ihn zu seiner Kurtisane. Die versteht es stets mit neuen Dingen Kuni zu erfreuen. Oftmals kommt`s von ungefähr plötzlich ist der Geldsack leer. Man muss tüchtig Ausschau halten wie den Lebensstil gestalten. Und so naht der Augenblick, wo den Kaufmann er entdeckt, der mit Wagen hoch beladen wandelt auf des Ritters Pfaden. Kunibert die Maut erfindet, worauf sich neuer Reichtum gründet. Raubritter wird er nun genannt gefürchtet bald im ganzen Land. Sein Pech, dass er des Kaisers Leute auch beraubt mit seiner Meute. Den Kaiser hat das sehr verdrossen, befahl, dass er vom Pferd geschossen. Die Burg, sie wurde angegriffen bis auf die Mauern abgeschliffen. Kunigund und Ritter`s Buhl schmachten nun im Klosterstuhl. Wo früher stand des Ritters Veste kreisen Raben um die Reste. Und die Moral von der Geschicht: Eliten die beraubt man nicht. |
|
09.02.2020, 12:44 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Lieber Wigro,
ach wie schön! Da traut sich mal einer, mehr als drei Strophen zu schreiben. Ich habe jetzt nicht die Zeit, auf Einzelheiten einzugehen, werde das aber noch machen. Vorab nur eine Richtigstellung: "Die Burg, sie wurde angegriffen bis auf die Mauern abgeschliffen." Da ist die "Verbeugung" vor dem Reimzwang zu tief. Burgen und ihre Mauern wurden nie "abgeschliffen" (ich stell mir gerade den Arbeitsaufwand vor, der für das Abschleifen -vielleicht mit Schleifpapier?- nötig gewesen wäre. Burgen wurden geschleift. "Willst du eine Burg angreifen, musst du erst die Mauern schleifen" wäre ein Denkansatz für eine Berichtigung. Horrido und heiliges Gerassel, Heinz |
09.02.2020, 15:17 | #3 |
abgemeldet
|
Ritter Quasim hat gepfiffen,
nun wird gleich die Burg geschliffen. Oben von der Haremstüre, schreit Nesrin nach Maniküre. |
10.02.2020, 12:24 | #4 | |
Zitat:
Danke für das Lesen. Geschleift oder geschliffen jedenfalls war die Mauer teilweise oder gänzlich weg und Migrane oder Migräne beides damals wie heute quälend. Ich verbuche beides unter dichterischer Freiheit VG Wigro |
||
10.02.2020, 17:29 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Lieber Wigro,
"dichterische Freiheit" - das ist eine schlappe Erklärung für einen falschen Gebrauch des Wortes "schleifen". Schleifen kann man etwas Rauhes, auf dass es glatt werde. Dieses "schleifen" hat einen anderen Wortursprung, nämlich slīfan aus dem Althochdeutschen. Das "andere" schleifen hat seinen Ursprung im mittelhochdeutschen sleipfen und bedeutet etwa "schleppen". Wenn Du eine Burg schleifst, dann hast Du sie geschleift (geschleppt, mühsam fortgezogen. Wenn Du ein Messer schleifst, dann ist es scharf und Du hast es geschliffen. Wenn ich ein erbeutetes Weib an den Haaren in meinen Wigwam schleife (schleppe), dann sagen andere von mir: Er hat ein Weib durchs Gras geschleift. Also, erzähl mir bitte keine Märchen! Dichterische Freiheit wäre z.B. "...er sah den Wassern zu". Der Dichter setzt sich darüber hinweg, dass es Wasser nur in der Einzahl gibt (Gewässer hat eine etwas andere Bedeutung). Er setzt sich darüber hinweg, aber schafft damit ein neues Wort. Du machst was anderes: Du willst einen evtl. zu klein geratenen Wortschatz vertuschen,indem Du auf einen offensichtlichen Fehler beharrst. Das macht es schwer, weitere Werke von Dir zu kommentieren. Gruß, Heinz |
10.02.2020, 18:59 | #6 | |
abgemeldet
|
ich muss Heinz in allen punkten recht geben, lieber W. aber noch einige geringfügige fragen zu den reimen, aber wenn auch dabei die D F im vordergrund steht natürlich sinnlos:
Zitat:
vlg r |
|
11.02.2020, 13:54 | #7 | |
Zitat:
Ich bin "deeply impressed" So wahr und klar könnte ich nie die "Deutsche Sprache"in Form und Ursprung analysieren. Bin auch in meiner Schulzeit nie in diese Tiefen eingedrungen oder ich habe es nur vergessen?? Auf dieses Manko wirst Du beim Lesen meiner Gedichte immer wieder stoßen. Meine Verse schreibe ich, wenn ich fröhlich und guter Dinge bin und hoffen kann, etwas auch für meine Leser lustiges ausgedacht zu haben. Auf jeden Fall keine Fachliteratur für oder über irgend etwas. Dein Gedicht "Mein Träumchen" z.B. ist für mich zu schwere Kost und würde sich m.E. eher für einen Literaturstudenten als Lehrvorlage eignen. Ich setze weiter auf meinen Stil kommentiert oder nicht. VG Wigro |
||
Lesezeichen für Der Ritter Kunibert |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Ritter Rost | Ex-Letreo71 | Lebensalltag, Natur und Universum | 3 | 21.04.2017 21:12 |
Der Ritter | Sageness | Fantasy, Magie und Religion | 15 | 05.02.2011 00:01 |
Der Ritter | McFarless | Sonstiges Gedichte und Experimentelles | 0 | 07.04.2008 15:09 |
der stolze Ritter | lacrima amoris | Düstere Welten und Abgründiges | 0 | 23.10.2006 11:23 |