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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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07.08.2011, 22:50 | #1 |
Das Rendez-vous
Das Rendez-vous
Ein Mann, der eine Frau verehrt, die einem anderen gehört, befindet sich ganz ohne Frage in höchst bedauerlicher Lage. Vor Liebeslust und Liebesweh greift rasch er in sein Portemonnaie und kauft sich dann im Laden hier sechs Bogen rotes Briefpapier. Und abends dann in seinem Zimmer, romantisch sehr, bei Kerzenschimmer, um seine Sache zu betreiben, beginnt er, einen Brief zu schreiben. Er schreibt: „Oh, heißgeliebte Inge! Du bist's, die ich im Traum besinge.“ Dann schallt es laut aus seiner Kehle: „Ich liebe dich aus ganzer Seele! Ich bitte dich, komm um halb acht ins Gasthaus ,Zur getreuen Wacht'. Ich lade dich ganz herzlich ein zu einem guten Gläschen Wein.“ Er überliest den Brief, wie stark er klingt, er wirkt bis in das Mark. Er unterschreibt mit kräft'gem Strich: „Ich liebe dich, dein Friederich!" Im Stillen denkt er sich, beim Wein wird Inge bald gelöster sein. Und hinterher, wer weiß, wer weiß, schon der Gedanke macht ihm heiß. Der Brief zur Post, die Antwort kommt, sie fällt so aus, wie's Friedrich frommt. Und beide treffen sich zur Zeit, wie abgemacht, in Heimlichkeit. Zwei wirklich traumhaft schöne Stunden lässt Friederich sich köstlich munden, und schließlich naht der Augenblick, der ihm beschert das große Glück. Zuvor zahlt er noch teures Geld für all den Wein, den er bestellt, und mit erwartungsvollem Blick fragt er sie leise: „Gehst du mit?" Doch sie lehnt ab mit sanfter Güte und sagt: „Kommt gar nicht in die Tüte. Dort an der Tür steht mein Gemahl und holt mich ab, wie ich's befahl." Die Männer dann, o welch Vergnügen, sich selig in den Armen liegen: „Ach lieber Freund, das find ich schön, mit meiner Frau mal auszugehn. Ich dank auch schön für diesen Wein, er muss hier wohl sehr teuer sein. Und liebe Frau, jetzt sei so nett, es ist schon spät, komm mit zu Bett." |
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10.08.2011, 14:00 | #2 |
R.I.P.
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Der Friederich, der Friederich,
der kannte dieses Pärchen nich! Gern gelesen. Günter. |
15.08.2011, 01:15 | #3 |
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köstlich.
nur leider in der realität oft umgekehrt und die armen gatten die sich so bemühen den frauen alles und vom besten zu geben werden gehahnreit. |
15.08.2011, 09:56 | #4 | |
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Zitat:
der friedrich hats aber auch nicht leicht. "es kann der frömmste nicht in frieden leben..." gefällt. lg sabi |
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18.08.2011, 21:15 | #5 |
Das ist sehr schön geschrieben. Ich war von Anfang an gespannt wie es weiter geht. Habe die beiden regelrecht vor mir gesehen. Auch de Schluss ist sehr gut gelungen.
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