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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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28.01.2020, 22:03 | #1 |
verdursten
verdursten
(für n.) beim eintritt hast du leis mir zugewunken bringst heiße schokolade – „geht auf spesen“ schaust heimlich ab und an zu mir vom tresen ich sonne sanft mich in der flut der funken wenn sinnend ich oft vor dem herd versunken vermochtest du mit wein die trance zu lösen so habe ich mir dein verborgenes wesen gewissermaßen schluck für schluck er-trunken doch unsrer unvergossenen tränen salz lässt sich mit flüssigkeiten nicht behandeln ich muss es trocken nehmen, anderenfalls wird es sich mit der jahre flucht verwandeln auf lippen, zunge, gaumen und im hals zum köstlichen geschmack bitterer mandeln |
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29.01.2020, 09:18 | #2 |
Hallo an Dich,
Epilog, das Gedicht ist teils poetisch teils beschreibend verfasst. Ich lese aber deine Gefühle gut heraus. Das Beschreibende stört mich beim lesen. Auch "geht auf spesen" liest sich schwer. Ich denke, das kannst Du besser beschreiben. "vor dem Herd versunken"? Ich weiß ja, was Du meinst, aber vielleicht schreibst Du doch etwas um? wenn sinnend ich stehe vor dem Herd oder wenn ich am Herd in Gedanken versunken?
Weil es aber von Herzen kommt und jemand angeschrieben wird, wird der Brief so auch verstanden werden. Gern gelesen und LG Silver Geändert von Silver (29.01.2020 um 11:23 Uhr) |
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29.01.2020, 20:34 | #3 |
Liebe Silver
danke für Deine Aufmerksamkeit und Deine Änderungsvorschläge. Ich setze mir selbst immer ein Reimgerüst, um mir Begriffsstrukturen vorzugeben, an denen ich mich orientieren kann, und dabei kommen manchmal eigenartige Wortbildungen zustande. "Geht auf Spesen" hat mir selbst auch nicht gefallen, denn es hieß in Wirklichkeit wohl "Geht aufs Haus". Und da es hier ja sozusagen auch um "Flüssigkeit" geht, die sich nach Deinem Empfinden nicht überall einstellt, habe ich es noch ein wenig umgeschrieben. Kurz und gut (?), hier die neue Version, mit markierten umgeschriebenen Zeilen:
verdursten (für n.) beim eintritt hast du leis mir zugewunken und "heiße schokolade" schon vom mund gelesen schaust heimlich ab und an zu mir vom tresen ich sonne sanft mich in der flut der funken wenn in gedanken ich am herd versunken vermochtest du mit wein die trance zu lösen so habe ich mir dein verborgenes wesen gewissermaßen schluck für schluck er-trunken doch unsrer unvergossenen tränen salz lässt sich mit flüssigkeiten nicht behandeln ich muss es trocken nehmen, anderenfalls wird es sich mit der jahre flucht verwandeln auf lippen, zunge, gaumen und im hals zum köstlichen geschmack bitterer mandeln Ich weiß gar nicht, welche Version mir besser gefällt. Alltägliche, "prosaische" Erwähnungen von Spesen, Tresen und vom Herd verstärken m.E. die Wirkung von kontrastierenden, sehr "sinnlichen" Aussagen wie in ST1 Z4 oder ST4 Z3. Das macht (für mich) den Reiz einer halbwegs "modernen" Lyrik aus ... Btw: Natürlich ist dieses Gedicht einer sehr realen Person gewidmet, deshalb auch die initiale Widmung. Doch da die hier geschilderten Erinnerungen rund drei Jahrzehnte zurückreichen, werde ich es N. natürlich nicht mehr zukommen lassen. Einen schönen Abend wünscht Epilog |
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29.01.2020, 22:23 | #4 |
abgemeldet
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hm na ja gute einiges zu ändern...
Danach als du mir zugewunken bin sinnleer ich im Herd versunken. Du holtest dir dann auch das Beste die knusprig feinen überreste. hätte ich lieber gelesen. |
29.01.2020, 23:16 | #5 |
oh Ralfilino,
Dich hätten Deine furzenden Miezen schon mit Haut und Haar verspeist.
Ich bin so froh, dass ich die bitteren Mandeln bis zum Ende auskosten kann ... Sorry, bin ja sonst nicht so bösartig, somit also dennoch einen schönen Abend Epilog |
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29.01.2020, 23:49 | #6 |
abgemeldet
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meine bösartigkeit ist wie der glasierte zucker auf einem punschkrapfen.
https://up.picr.de/37767550sj.jpg dir auch vvllg |
31.01.2020, 16:38 | #7 |
Hallo Epilog,
die erste Strophe der zweiten Version gefällt mir persönlich besser. Überhaupt finde ich das Gedicht sehr interessant! Was ich allerdings, im Gegensatz zu Silver, nicht wirklich verstehe ist: "..sinnend ich oft vor dem Herd versunken" bzw. "..in Gedanken ich am Herd versunken" Wie kommt jetzt der Herd da rein? 🙈 Die letzte beiden Strophen finde ich wunderschön! Eines irritiert mich aber: der "köstliche Geschmack bitterer Mandeln"?? Bittermandeln schmecken unangenehm - mal abgesehen von der Blausäure, die nach dem Verzehr im Magen entsteht. So gesehen würde es ja passen. Köstlich sind sie nicht, aber giftig! 😉 Liebe Grüße |
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31.01.2020, 20:01 | #8 |
Liebe Mohrel
vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Fragen.
Die Strophen 1 und 2 beschreiben zwei verschiedene Situationen, in denen mich die wunderbare N. immer wieder mal mit Flüssigkeiten versorgte (bzw. deuten diese Situationen an): in Ihrem Café mit Schokolade und mit Küchenwein, wenn ich mal wieder ein höchst kompliziertes Kochrezept ausprobierte, was ich vor vielen, vielen Jahren öfters gern getan habe. Obwohl ich Bittermandeln glücklicherweise nie probiert habe, weiß ich natürlich, dass Sie bitter schmecken und vor allem giftig sind. Hier sollen sie andeuten, dass mir von all diesen Erinnerungen nur die Bitterkeit geblieben ist, die ich - deshalb "köstlich" - nun auch noch versuche auszukosten. Ich weiß, das sind sehr individuelle Zusammenhänge, die ein "Außenstehender" nur schwer verstehen kann - aber für mich sollte Lyrik vor allem Andeutungen machen, die jedem Leser individuellen Deutungsspielraum lassen. Falls Du solche Rätsel magst: Ich habe letztes Jahr noch zwei "vergleichbare" Gedichte geschrieben (allerdings für andere Frauen ...), die ansatzweise ähnliche Titel haben und deren Schlusszeilen eigentlich noch Schrecklicheres andeuten als nur die köstlichen Bittermandeln in diesem Fall: https://www.poetry.de/showthread.php?t=87470 https://www.poetry.de/showthread.php?t=87837 Herzliche Grüße und einen schönen Abend Epilog |
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31.01.2020, 21:50 | #9 |
Hallo Epilog,
egal welche Version, Du musst sie mögen. Es ist Dein Brief und ich denke, das die erste Version so gut ist, wie sie ist. Die Zweite ist verständlicher, klingt gut, aber das Original ist der Brief und nichts anderes. Bleib Dir treu. LG Silver
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31.01.2020, 21:53 | #10 | ||
abgemeldet
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Zitat:
Zitat:
vlg r hallo altes silberstück: Keine version ist gut. nur in deinen verqueren synapsen kommt das als gut rüber. |
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31.01.2020, 22:39 | #11 |
Forumsleitung
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Da sollte ein Sonett werden, und das ist dem Autor auch gelungen. Allerdings hat er, um das zu erreichen, den Inhalt in ein Korsett geschnürt, so dass mancher Ausdruck sehr verfremdet aus der Enge fand und nicht mehr zum Körper passen will.
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31.01.2020, 23:30 | #12 |
Hallo Ralfchen
"die furzen NICHT." schreibst Du empört, das ist aber nur aus einem Werk entlehnt, das Du am Heiligen Abend selbst veröffentlicht hast:
"Die Mücken stechen Mietzchens Po, sie furzt und das macht mich nicht froh." https://www.poetry.de/showthread.php?t=88306 Ich würde mir nie anmaßen, solches einfach zu erfinden, und möchte selbstverständlich auch keine Bekannten von Dir beleidigen. Das Kochsalz lasse ich mal unkommentiert stehen ... "wie winkt man laut lustiger quargel-dünster?" Zu solchen und vielen anderen "Alogismen" würde ich mal den Klassiker "Die Struktur der modernen Lyrik" von Hugo Friedrich zu Rate ziehen, z.B. ab S. 191 ff. Ich bin sowieso mehr als erstaunt, dass im gesamten aktuellen Forum sämtliche Errungenschaften der europäischen Lyrik der vergangenen 150 Jahre von Baudelaire und Mallarmé über Georg Trakl bis Paul Celan praktisch ausgeblendet werden - ist das Absicht? Dennoch wünsche ich wie immer eine geruhsame Nacht Epilog |
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31.01.2020, 23:39 | #13 |
Hallo Ilka-Maria
ich hatte Deinen Einwand ja schon in meiner ersten Antwort an Silver eingeräumt. Oft bin ich selber überrascht, welche Verfremdungen die Formvorgaben (ob nun erfüllt oder nicht erfüllt) hervorbringen, die ich mir selbst auferlege.
Dieser Verfremdungseffekt kann oftmals aber gerade den besonderen Reiz des Ganzen ausmachen. Wem sich das nicht erschließt, der kann sehr gern an anderer Stelle weiterlesen (und auch gern Kritik üben, ich bemühe mich immer um Erläuterungen). Einen schönen Abend wünscht Epilog |
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14.08.2020, 17:19 | #14 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo epilog,
"Ich bin sowieso mehr als erstaunt, dass im gesamten aktuellen Forum sämtliche Errungenschaften der europäischen Lyrik der vergangenen 150 Jahre von Baudelaire und Mallarmé über Georg Trakl bis Paul Celan praktisch ausgeblendet werden - ist das Absicht?" Das frage ich mich auch seit etlichen Jahren! Selbst im ersten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts stecken geblieben, umfinstert und fast blind geworden, bricht nun ein Sonnenstrahl durchs Gewölke, blendet mich und lässt bestimmt nur mich frohlocken: Ein neuer Stern ist uns geboren, eine leises Winken weist zum in Schokolade versunkenen Held am Herd und ich lass mir die Bittermandeln gern auf der Zunge vergehen. Wie kommt es, dass Du einem Bonvivant wie Ralfchen so runter machst? Heinz |
14.08.2020, 19:00 | #15 |
abgemeldet
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Lieber Epilog –
Bei meinem von dir mit Link erwähnten Text handelt es sich nicht um ein Mädchen sondern um eine ägyptische Nackt-Katze... Auch Sphynx-Katze genannt https://up.picr.de/39220570rb.jpeg |