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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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02.11.2017, 11:33 | #1 |
Katerchen Mischa
Ein Blick von Leben, der ins Tiefe gleitet
aus Honigaugen, golden irisierend, darin die Seele, träumend sich verlierend, ins Leichte wächst und ihre Flügel spreitet. Ein stummer Ruf, der meine Sinne weitet, so unberechnend, unverschämt sich zierend, von Wärme lebend wie nach Wärme gierend, und voll Vertrauen nach mir ausgebreitet. Ein Bild aus eines Augenblickes Regung gleich täglichen, gewohnten Ritualen. Und doch - erhebst du deine weiße Pfote, dann ist mir so, als trüge die Bewegung Erlöstes aus mir lang gewohnten Qualen der Liebe zu, daraus dein Schauen lohte. |
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02.11.2017, 12:12 | #2 |
Hallo Erich,
mir ist gerade, als würd mein Katerchen selbst mit seinen Blicken Seele mit mir spielen. Seine Pfoten stupsen Nase und Herz. Das grenzt an Magie! LG Sonnenwind |
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02.11.2017, 13:34 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Hallo Erich,
noch so ein wunderbares Katergedicht.
Ach, wie herrlich. Gruß Unar |
02.11.2017, 17:46 | #4 |
Hi Sonnenwind, Unar!
Vielen Dank für die freundlichen Worte! Ich war von klein auf ein "Katzenmensch", habe ihre Unabhängigkeit und ihren Stolz bewundert, ihren Mut und ihre Eleganz! Dank der Hypochondrie meines Vaters durfte ich keine Tiere haben, solang ich bei den Eltern wohnte - die waren ja voller gefährlicher Keime und Bakterien! Erst mit Mitte 20 holte ich mir meine ersten beiden Stubentiger aus dem Tierheim: Kater Wuzl (wurde 19) und Katze Mädi (17). Nachdem mein Vater bettlägrig und dement geworden war, so ein Jahr später, schenkte ich meiner Mutter ein Geschwisterpaar aus einem Wurf, den mein Tierarzt verschenkte: Kater Max (22) und Kater Moritz (17). Nach dem Tode meiner Mutter acht Jahre später renovierte und bezog ich das Haus und nahm Wuzl und Mädi, die bis dahin keine Freigänger gewesen waren, da ich im Stadtzentrum von Linz lebte, mit aufs Land. Auch Max und Moritz waren Stubenkatzen gewesen, da meine Mutter zu sehr Sorge getragen hatte, es könnte ihnen etwas zustoßen. Nun waren sie alle Freigänger. Die nächsten 10 Jahre lebte ich mit vier Katzen, dann starben sie der Reihe nach weg, meist durch Krebserkrankungen, Moritz wahrscheinlich durch Schlaganfall oder Ersticken. Alle starben sie in meinen Armen, bis auf Moritz durch die Gnadenspritze beim Tierarzt, und jedesmal zeriss es mir das Herz, von dem ich dachte, es wäre längst kalt und hart geworden. Aber Tiere liebt man ohne Schranken, da ihre Liebe ebenso direkt und unverstellt ist. Vor Menschen behält man - klug durch Erfahrung - immer gewisse Barrieren aufrecht, wappnet sich vor möglichen Hintergedanken, verborgenen Motiven oder Verrat. Bei der Liebe zu Tieren ist das nicht nötig. Sie ist kompromisslos und aufrichtig wie die von Kindern - und genauso liebt man sie zurück. Nun liegen sie begraben, und Katerchen Mischa hat sich mich ausgesucht, nicht umgekehrt. Wer bin ich, dass ich an seinem Urteil zweifeln wollte ... Eigentlich wollte ich nach meiner Viererbande keine Tiere mehr, aber der kleine orange-weiße Fellball hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht! Ich bin dankbar dafür, verankert er mich doch noch in dieser Welt, da er mir die Verantwortung für sein Wohlergehen übertragen hat. LG, eKy |
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02.11.2017, 20:56 | #5 |
Da wirbelst du allerlei Erinnerungen in mir hoch, Erich. Katzen hat es in meinem Leben bis auf wenige Jahre immer gegeben, zu einigen hatte auch ich eine besondere emotionale Beziehung. Zur Zeit habe ich einen Kater, den wir vor etwa zehn Jahren aus dem Tierheim geholt haben, und eine Katze, Musja, die ihr Zuhause verloren hat. Ehrlich gesagt fürchte ich mich vor dem Tag, an dem ich sie verlieren werde. Aber bis dahin möchte ich jeden Tag mit ihnen genießen und ihnen die Freude geben, die sie auch mir schenken.
Ich kann deinen Vorzug nachvollziehen, dein Misstrauen gegenüber den Menschen. Schopenhauer hat ja ähnlich empfunden. Jeder hat seine Geschichte, seine Erfahrungen, seine Prägung... Die einzelnen Schicksale können so verschieden sein. Umso erstaunlicher, dass sich immer wieder Ebenen finden lassen, auf denen eine so große Übereinstimmung herrscht. Katzen sind lebendige, schnurrende, würdevolle und manchmal zugleich sehr drollige Edelsteine! LG Sonnenwind |
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02.12.2017, 18:20 | #6 |
Hi Sonnenwind!
Ich pflichte in allen Punkten bei! Ich mag zwar auch Hunde (das musste ich mir erarbeiten, denn die Hundeangst meines Vaters hatte sich auf mich übertragen, als ich heranwuchs. Bei allem, was uns diesbezüglich entgegenkam und ihm bis ans Knie oder drüber reichte, wechselte er mit uns sofort die Straßenseite!), aber ich war nie ein Rudelwesen wie sie, daher fühlte ich mich immer den Katzen näher. Musja ist ein schöner Name! LG, eKy |
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