Geschlagen
Udo wäscht ab. Sein Sohn Fabian sitzt eingeschüchert in der Ecke. Er weint leise. Unsichtbar, unsichtbar möchte er sein.
Udo grübelt. Die paar Schläge. Das soll man nicht überbewerten. Er schaut ins Zimmer seiner Frau. Uschi ist endlich eingeschlafen. Sie sieht aus wie ein Engel. Er schließt lautlos die Tür. Sie wird es schon noch verstehen, wie sehr er sie liebt.
Aus dem Kühlschrank holt Udo Eiswürfel für die Beule. Morgen sieht man kaum noch was. Gegen die Tür gelaufen. Kann ja mal passieren.
Er zieht Fabian aus seiner Ecke. Der Junge umschlingt ihn mit seinen Ärmchen. „Tut es sehr weh, Papi!”, flüstert er.
„Nur ein bisschen, Fabian! Mama hat es nicht so gemeint!” und mit einem vorsichtigem Blick zur Tür fügt er hinzu: „Aber sei fein still!”
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