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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 12.11.2013, 10:25   #1
männlich Ex-DrKarg
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Standard Taifune

Taifune

©Hans Hartmut Karg
2013

Mich stört, wo immer gleich berichtet
Es Opfer, keine Täter gibt,
Wo wild ein übler Sturm vernichtet,
Der Tod alles durch Maschen siebt.

Zerstört die wunderbunten Häuser,
Darunter Arme, längst begraben,
Die Ratten nachts, die Mäuse, Mäuser,
Kein Wasser, wo sich Kinder laben.

Die Plünderer sind unterwegs
Nehmen Armen noch ganz das Wen´ge,
Stehlen die Betten und den Keks –
Reporter, die das oft beschön´gen.

Wir helfen gern in einer Welt,
In der die Würde blind abgleitet.
Wo Täter ihre Welt bestellt
Ist Menschlichkeit noch nicht bereitet.

Ich wünsche mir die Menschlichkeit,
Wenn Menschen wieder Güter schaffen,
Die auch in unsrer Zeit
Helfen, nicht rauben wie die irren Affen!

*
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Alt 12.11.2013, 14:45   #2
männlich Jeronimo
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Beiträge: 4.237

Hallo Dr.Karg,

wie recht du hast! Wir Menschen fummeln solange überall rum, bis es zu Naturkatastrophen kommt, für die natürlich niemand etwas kann. Dann stellen wir die unfähigsten der Deppen genau dort hin, wo sie jede Hilfe untersagen können.
Und niemand hält die Diebe auf. Selbst die Retter müssen flüchten. Zum Heulen!

Jeronimo
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Alt 13.11.2013, 08:48   #3
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.179

Dem muss ich widersprechen, Jeronimo: In einem Land, dessen Bevölkerung an durchschnittlich zwanzig schwere Stürme pro Jahr gewöhnt ist, dürften wohl kaum diese Menschen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Solche Naturkatastrophen gehören genauso zu ihrer Umwelt wie an anderen Orten (Australien, Kalifornien) die wiederkehrenden riesigen Waldbrände. Überhaupt wundere ich mich immer wieder über die Anmaßung von Leuten, die tatsächlich glauben, sie seien so mächtig, auf die Natur derart großen Einfluss nehmen zu können, dass sie damit Katrastrophen heraufbeschwören. Das habe ich bisher lediglich in einem ziemlich unglaubwürdigen Roman von Ken Follet gelesen. Die Natur ist und bleibt stärker als der Mensch und wird sich immer behaupten.

Zitat:
Die Plünderer sind unterwegs
Nehmen Armen noch ganz das Wen´ge,
Stehlen die Betten und den Keks –
Reporter, die das oft beschön´gen.
DrKarg: Diese Strophe ist schlecht gedacht und schlecht gemacht, vor allem ist sie unfreiwillig komisch. Plünderer gehen nicht bei einem Taifun oder einer sonstigen Naturkatastrophe auf einen Streifzug (dazu bedarf es allenfalls eines lang anhaltenden Stromausfalls), sondern laufen ebenfalls um ihr Leben. Und kein Plünderer ist auf Betten (zu schwer) und Kekse (? ) aus, geplündert werden zuerst die Läden und Geschäfte um jene Sachen, die sich sowohl in Massen und auch leicht davontragen lassen. Dass Reporter Diebstahl, gleich welcher Art, beschönigen, konnte ich bisher in keiner Zeitung feststellen.

Das Gedicht überzeugt nicht.
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Alt 13.11.2013, 12:51   #4
männlich Ex-DrKarg
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Beiträge: 3.139

Standard Re: Taifune

Libe Ilka-Maria,
es ging mir und es geht sicher niemandem darum, die Armut zu verteufeln. Was ich in meinem Gedicht anprangern will, das ist der Sittenverfall, der mit den Plündereien einhergeht und der schrecklich entwürdigend bleibt....
Herzliche Grüße R. R. Karg
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Alt 13.11.2013, 13:14   #5
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.179

In der heimgesuchten philippinischen Stadt, die zu zwei Dritteln zerstört ist, sind die Nahrungsmittel und die Medikamente knapp, wer kann es den Leuten da verdenken, wenn sie die Läden und Apotheken plündern. Die Auslandshilfe rollt laut Radioberichten ja erst heute richtig an. Allerdings: Wenn ich in der Zeitung lese, dass manche Plünderer Fahrräder oder gar Tiefkühltruhen (! - wozu brauchen sie die inmitten von Trümmern und ohne Strom?) klauen, bin ich ganz auf Deiner Seite. Das ist nicht nur Sittenverfall, sondern auch völlig hirnlos, da diese körperliche Energie besser eingesetzt werden könnte.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2013, 13:17   #6
männlich Ex-DrKarg
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Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re: Taifune

Liebe Ilka-Maria,
mit Deiner zweiten Aussage kann ich durchaus mitgehen.
Herzliche Grüße R. R. Karg
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