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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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20.04.2023, 16:31 | #1 |
Tückische Kante
Tückische Kante
Kaum zu glauben, aber wahr, was mir letzte Nacht geschah. Ich lag verträumt in meinem Bett unter der Decke kuschlig nett. Da hat sich heimlich, still und leise, auf hinterlistig Art und Weise, die Bettkante herangeschlichen. So gar nicht ruhig und ausgeglichen. Sie zog an mir samt Kuschelkissen und hat mich aus dem Bett geschmissen. Der Boden fing mich auf zum Glück und brachte mich ins Bett zurück. Ab jetzt hab ich ein Auge drauf im Möbelhaus beim Bettenkauf. Candlebee |
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20.04.2023, 18:16 | #2 |
Hallo Candlebee,,
das ist klasse und perfekt im Jambus gereimt. LG DieSilbermöwe |
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26.04.2023, 13:27 | #3 |
Hallo DieSilbermöwe,
danke dir. Dies Gedicht kam mir neulich morgens im Bett in den Sinn. Ich lag ziemlich nah an der Bettkante. Grins! Nette Grüße, Candlebee |
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26.04.2023, 14:54 | #4 |
Forumsleitung
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Na ja, die ersten beiden Verse und Vers drei sind Trochäen . An dem Gedicht könnte man feilen.
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26.04.2023, 15:01 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Silbermöwe,
gefährlich ists, den Leu zu wecken, gefährlich ist des Tigers Zahn! Doch der Schecken aller Schrecken ists, einen Jambus zu entdecken, sich hinzugeben diesem Wahn, auch dort 'nen Jambus zu erkennen, wo keiner ist, es sei du glaubst daran, dass es nur Jamben gibt auf diesem Erdenrund. Dann, lieber Gott, erhalt die Möwe uns gesund. Schauen wir uns mal Candlebees Gedicht an: Kaum zu glauben, aber wahr, (Trochäen!) XxXxXxX was mir letzte Nacht geschah. (Trochäen) XxXxXxX Ich lag verträumt in meinem Bett (Jamben) xXxXxXxX unter der Decke kuschlig nett. (Chaos) XxxXxXxX Da hat sich heimlich, still und leise, (Jamben) xXxXxXxXx auf hinterlistig Art und Weise, (Jamben) die Bettkante herangeschlichen. (Chaos) xXXxxXxXx So gar nicht ruhig und ausgeglichen. (Jamben) xXxXxXxXx Sie zog an mir samt Kuschelkissen (Jamben) xXxXxXxXx und hat mich aus dem Bett geschmissen. (Ja..) xXxXxXxXx Der Boden fing mich auf zum Glück (Jamben) xXxXxXxX und brachte mich ins Bett zurück. (Jamben) xXxXxXxX Ab jetzt hab ich ein Auge drauf (Jamben) xXxXxXxX im Möbelhaus beim Bettenkauf. (Jamben) xXxXxXxX Das Gedicht ist nicht in perfekten Jamben geschrieben (das hat Candlebee auch nicht behauptet). Liebe Grüße, Heinz |
26.04.2023, 16:38 | #6 |
Ach Mist. Ich dachte, ich könnte es endlich erkennen. Aber ich habe doch auch gelernt, dass man den Trochaeus nicht an einem einzelne Wort festmacht. Sonst hätte ich „Kaum" auch dem Trochaeus zugeordnet.
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26.04.2023, 20:13 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Silbermöwe,
Selbst Roma kann von sich nicht sagen, sie sei an einem Tag gebaut. Was nutzt das jammervolle Klagen, wenn man beim Dichten mal daneben haut? Versuchs, auf deines Pulses Schlag zu lauschen und sprich die Verse laut, damit die Ohren erfreut sich spitzen, wenn ein Jambus sie verwöhnt. (Nimm mal die paar Verse, hebe das linke Bein an und wenn ich "Marsch!" sage, trittst Du mit dem linken Fuß auf und sagst "Selbst", dann trittst Du kräftiger mit dem rechten Fuß auf und sagst "Ro" und schickst, mit dem linken Fuß sachter auftretend "ma" hinterher. Mit anderen Worten, Du marschierst im Sitzen Links sachte auftretend: Rechts kräftiger auftretend: selbst RO ma KANN von SICH nicht SA gen Und so "prügelst" Du Dir den Jambus ein. Von den Pirouetten (Trochäen, Anapästen und anderen Versfüßen) lässt Du erst einmal die Finger, bzw. Füße weg. Wenn Du den "hinkenden" Versfuß verinnerlicht hast, dann schreibst Du mir in vier Wochen per PN einen Fließtext in Jamben, etwa so: Ich grüße dich, mein lieber Heinz und freue mich genau wie du, dass endlich die verdammten Jamben locker aus der Feder fließen. So schwer ists nicht, wie ich einst dachte; heute gehts doch schon recht gut und morgen wirds noch besser klappen, denn ich machte mir zu eigen, was einst Friedrich Schiller sprach, er sagte: Mut hat auch der Mameluck, Gehorsam ist des Christen Pflicht und so gehorch ich deinem Rat und übe Tag für Tag den Jambus bis die Pferde kotzen. Bis Weihnachten, es sind nur noch acht Monate, sollst Du den Jambus drauf haben; in der Adventszeit machen wir mit dem Trochäus weiter. Sei gegrüßt und übe fleißig! Heinz Geändert von Heinz (27.04.2023 um 05:42 Uhr) |
27.04.2023, 03:39 | #8 |
Hallo
Der erste 2 Silber "glau-ben" weißt mit seiner Betonung darauf hin, dass es sich nicht um einen Jambus handelt und das Gewohnheitsmetrum greift. Ich sage es gerne noch mal. Sinnvoll wäre es wenn du unter jeden Text der dir gefällt auch gleich eine Betonung vornimmst, egal ob es andere wollen oder nicht. So siehst du wo schwächen sind (egal ob bei dir, oder im Text) und kannst gezielt fragen stellen. Ich würde dir aber raten diese Metrumanalyse bei Texten mit Strophenunterteilungen vorzunehmen, denn Texte ohne Strophen haben oft auch einen freien Rhythmus. Meine Texte stehen jedem zu Übungszwecken in der Hinsicht offen. Lg Mono |
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27.04.2023, 07:36 | #9 | ||
Hallo Heinz,
Zitat:
LG DieSilbermöwe Hallo MonoTon, falls du mich hiermit gemeint hast (denn es ist ja Candlebees Gedicht): Zitat:
Ich fände es auch nicht fair, weil ich es eben immer noch nicht exakt kann. Wenn ein Könner das macht, ist das etwas anderes. LG DieSilbermöwe |
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27.04.2023, 08:37 | #10 | |
Zitat:
Indem er nur auf seine Betonung gehört hat? Auch metrische Analyse ist Textarbeit. Und ohne Übung sehe ich nicht dass du Heinz Ultimatum von "nur noch" 8 Monaten erreichst. Ich glaube auch das er der letzte wäre, der sich beschwert wenn du unter seinen Texten üben möchtest. Ich biete dir und jedem anderen meine Texte dafür nach wie vor gerne an. Das sollten die aushalten. Ich sage auch nicht, lerne Autofahren, aber am besten ohne Auto. Lg Mono |
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27.04.2023, 09:03 | #11 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wörter einzeln nach ihrer Betonung einzuordnen ist für einen lyrischen Text zwecklos. Ob Jambus, Trochäus oder Daktylus (der Anapäst kommt seltener vor) ergibt sich aus dem Rhythmus der Wortfolge. "Glaube heißt Vertrauen" ist trochäisch, "ich glaube nicht an Gott" ist hingegen jambisch. Es spielt auch keine Rolle, ob ein Wort einsilbig oder mehrsilbig ist, um das Metrum eines Verses zu bestimmen, es kommt allein auf die Syntax, die grammatischen Formen und die Strukturwörter (z.B. Präpositionen, Konjunktionen) an. Besten Gruß Ilka |
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27.04.2023, 10:43 | #12 | ||
Zitat:
Das Wort "Glaube" bleibt in beiden Beispielen auf der ersten Silbe Xx betont und das vorangehende und nicht selten auch das nachstehende richten sich danach. Die Betonung besteht nämlich aus Versfüßen, welche ein Versmaß konstruieren. Dieses kann sowohl akzentuierend, wie auch quantitierend sein. Es gibt sogar syllabische Verskonstrukte. Es gibt Wörter dessen Stammsilbe, oder Wurzelvokal immer eine Betonung erfahren. Syntax, Kontext, Struktur sind ebenfalls kein Zufallsprinzip und richten sich nach festen regeln. - Die Syntax hebt die Satzbetonung hervor, sie alleine macht keine Betonungsfolge, hilft aber die Betonung im Satz zu definieren. Sie bezieht sich aber nicht auf die Silbenbetonung des gesuchten Wortes und auch nicht aufs Versmaß, sondern auf dessen Satzwertigkeit und Position im Satz. - Kontext richtet die Betonung auf wichtige Textbezüge wie (Zeit, Person, Ort) die eine Betonung erfahren sollen. - Strukturiert wäre besagtes Gewohnheitsmetrum, egal ob akzentuierend, oder quantitierend. - Grammatisch richtet sich nach Wurzelwort, Wurzelvokal und Stammsilbenbetonung, wie Substantiven und sogar nach akzentuierten Affixen -Strukturwörter haben zumeist eine unterstützende Funktion um die Lesbarkeit zu erhalten. Konjunktionen und adverbien. Wonach richtet sich die Lesbarkeit? Du willst mir gerade unterjubeln, dass ich ausschließlich nach den einzelnen Worten betone. Nein, ich sehe die Gesamtheit der Betonungsmöglichkeiten. Lg Mono Zitat:
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27.04.2023, 13:35 | #13 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo MonoTon,
wie sehr hätte ich mir in jungen Jahren einen Lehrer wie Dich gewünscht! Ich muss zugeben: Als ich diesen Wunsch verspürte, durchlebte ich gerade meine masochistische Phase. Du meinst es sicher gut, aber nach der Lektüre Deiner oft fehlerhaft geschriebenen Weisheiten, steht ein Anfänger wie ein Ochs vorm Scheunentor. Nicht sauer sein, so lange der Jambus ein Trochäus, der Trochäus ein Jambus ist, brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen. Liebe Grüße, Heinz |
27.04.2023, 14:58 | #14 | |
Forumsleitung
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Zitat:
https://www.daad.org/files/2022/09/M...Broschuere.pdf Mir kommt es bei deinen Erklärungen oft so vor, als hättest du dir eine Menge angelesen, es aber nur teilweise oder falsch verstanden. Wenn du anfängst, Wörter außerhalb eines Kontextes einem festen, unveränderlichen Metrum zuzuschreiben, führt das jemanden wie Silbermöwe, die auf diesem Feld bereits genug unverunsichert ist, beim Verseschmieden nur noch weiter in die Verwirrung. Den Wörterbüchern genügt bei einzelnen Wörtern ein kleiner Strich vor der Silbe, die betont wird, und für Dehnungslaute genügt ein Doppelpunkt. Das nennt man "phonetische Zeichen". Fachbegriffe wie Jambus, Trochäus, Daktylus, Anapäst u.a. braucht man dort nicht, sie gehören zur Verslehre. Im Grunde ist die Anwendung dieser Begriffe auf einzelne Wörter nur als Eselsbrücke zu sehen, denn so kann man sich den Daktylus besser merken, weil er selber einer ist, und ebenso betont man das Wort Anapäst wie einen Anapäst. Damit allein kann man aber die richtige Aussprache eines Wortes nicht komplett darstellen, dazu braucht man das phonetische Alphabet. In einem Wort wie "Mahnmal", das nur im ersten Teil ein Dehnungs-"h" hat, braucht man zur Darstellung der Aussprache außer dem Betonungshäkchen noch zwei Doppelpunkte, auch wenn im zweiten Teil kein "h" vorkommt. Und damit wären wir bei einem weiteren Problem beim Metrum, denn es hört sich nicht gut an, wenn man z.B. auf "Bahn" Wörter wie "Bann", "dann" oder "kann" reimen würde, egal, ob der Vers ein Trochäus, Jambus oder sonstwas ist. Übrigens gibt es Wörter, die viele Menschen unterschiedlich betonen, wie z.B. Motor oder Musik oder der Ausruf "hatschi!" |
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27.04.2023, 21:06 | #15 |
Dann mach ich es jetzt so einfach wie es mir Möglich ist und ohne viel dummes Fachwissen.
Die eigentliche Betonung eines Wortes bildet sich mit den Vokalen a, e, i, o, u, die auch gleichzeitig die Silbenanzahl eines Wortes vorgeben. Auf ihnen liegt alle Phonetik, je nach länge oder kürze ihrer Wortstellung. Mehr braucht es nicht. Ich hatte gerade einen sehr langen Sermon verfasst, aber ich glaube ich möchte das nicht mehr. Ich weiß was ich tue, ich wende es eben so an und setze es um. Ich wünsche Silbermöwe alles Glück und dass sie ihr Ziel erreicht und das gestellte Ultimatum einhalten kann. Ich möchte mich zudem bei Candlebee entschuldigen wohin diese Diskussion geführt hat. Lg Mono |
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03.05.2023, 10:23 | #16 |
Hallo liebe Schreiberlinge!
Ich staune doch immer wieder, wie eure Köpfe rauchen, wenn es um Trochäus, Jambus und Co. geht. Die ganze Mühe um so wenige Zeilen. Ich schreibe aus reiner Leidenschaft. Liebe es, mit den Worten zu jonglieren. Und euer Feedback ist großartig. Schade allerdings, dass sich niemand (außer DieSilbermöwe) auf den Inhalt gestürzt hat. Könnte das irgendwer nachholen??? Manchmal möchte ich einfach nur wissen: Kann jemand drüber lachen oder ist es Sch...? Mit den Regeln und Vorgaben haut es nicht immer hin. Aber das macht mir nichts. Ich möchte nicht in den Himmel gehoben und zur größten Poetin aller Zeiten werden. Meine Gedichte kommen von Herzen. Ich poste, weil es mir eine Freude ist. Und Mono: Entschuldigung angenommen. Grins! Habt einen schönen Tag, Candlebee |
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