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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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05.01.2020, 13:51 | #1 |
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Projektion nach Freud
Es galt für sie, in seine Tiefe abzusteigen.
Sie schaute seine Augen und sie sah sein Weh und rings um sie war Leiden nur und Tränen nur aus Schnee: Den Abgrund sah sie nicht, sie spürte kurz sein Schweigen. Die Worte, die in seine Seele führten, fand sie nicht. Sie schwieg und nahm sein Herz, auf dem sie Feder führte, wie jemand, dessen Sprache Liebe spricht; sie spürte tiefe Traurigkeit, die ihn berührte. Er blickte zu ihr auf: "Ach, fürchte dich doch nicht! Ich habe keine Angst, mit uns wird es nicht enden!" Er küsste jene Furcht aus ihrem Angesicht und streichelte die Traurigkeit aus ihren Händen. Geändert von Ex-Eisenvorhang (05.01.2020 um 20:08 Uhr) |
05.01.2020, 14:54 | #2 |
Briefe voller Gefühl
Hallo EV,
sie versucht seine Seele zu erreichen, die von Traurigkeit angefüllt ist. Schickt ihm Liebe in Form von Schreiben, worauf er dankbar die Furcht von ihren Händen küsst. Sehr schöne Zeilen voller Gefühl und Achtung. LG Silver Geändert von Silver (05.01.2020 um 14:55 Uhr) Grund: Ergänzung |
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05.01.2020, 14:58 | #3 |
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Hallo Silver,
der Titel heißt Projektion. Er ist nicht das Problem. Ich danke dir für deinen Kommentar :-) Vlg EV |
05.01.2020, 16:05 | #4 |
ein Missverständnis meinerseits
Er versucht ihre Seele zu erreichen. Also genau anders herum.
Fühle Dich bitte nicht missverstanden, ein jeder liest hier das seine heraus. Danke für die Erklärung. LG Silver Geändert von Silver (05.01.2020 um 16:07 Uhr) Grund: Ergänzung |
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05.01.2020, 17:05 | #5 |
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Sie überträgt ihre Ängste und Traurigkeit auf ihn, ja. Die dritte Strophe soll das aufdröseln. Er ist in Wirklichkeit sehr souverän.
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05.01.2020, 21:32 | #6 |
hallo ev...
...ein wundervolles werk. ich bedanke mich für das teilen; mich spricht das gedicht sehr an... die erste strophe ist wirklich sehr schön. |
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05.01.2020, 22:14 | #7 |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Wunderbarerweise ist dies der Schlüssel zu vielen Geheimnissen der eigenen Spiegelwelt. Und wie raffiniert sich die Seele all so etwas ausdenken kann.
Was ich dem anderen zuschreibe, bin ich. Worüber ich mich aufrege, bin ich ...und dann ( sollte/könnte) das "Warum" folgen und dann wäre man schon einen Schritt weiter.... allerdings laufe ich trotz des Wissens immer noch oft in eine ähnliche oder dieselbe "Falle" .... ... aber das Achjaso ... folgt immer öfter ... Toll und darüber schreibst Du... wunderschön beschützend, liebevoll und aufgefangen aus Sicht des Lyrischen Ich. Als Gedicht kann es aber eigentlich nur funktionieren, wenn auch der Leser um das "Geheimnis" der Projektion weiß .... oder? Insofern war es gut, aus dem Titel Projektion Projektion nach Freud zu machen. Hab ich sehr gern gelesen .... |
05.01.2020, 23:08 | #8 |
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Hallo Zaubersee,
ja, es braucht zwingend einen Schlüssel und selbst dann, ist es noch recht unzugänglich. Ich finds cool, wie du die Kritik verpackt hast, sehr geschickt! Selbst wenn der Zugang fehlt... Ich versuchte es in einem angenehmen Klang zu schreiben, der beim Durchgleiten der Zeilen helfen soll. Ich danke Dir für Deinen Besuch. vlg EV |
06.01.2020, 00:19 | #9 |
Zaubersee hat alles gesagt, EV.
Besonders die dritte Zeile in Strophe 1 und die letzte Zeile Strophe 3 sind sehr sehr schön. Deine Gedichte sind allesamt sehr schöngeistig! Dir laufen die Damen sicher scharenweise hinterher. momo |
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06.01.2020, 00:22 | #10 |
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sag mal mompi - wann kommt wieder mal von dir was atemberaubendes? ich habe meine lungenmaschine vorerst zurückgegeben.
ja klar warum denkst du hat EV eisenunterhosen und eisen t-shirts, die er nur runterrollen muss wenn die damenhorden anrücken? danke und vvvlgr |
06.01.2020, 00:26 | #11 |
Ich verstehe nicht viel von Lyrik, du würdest mich nur auslachen!
Gedichte zu schreiben, bin ich einfach nicht gut. Vielleicht stelle ich bald wieder eine Geschichte ein. Danke für die Nachfrage. |
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06.01.2020, 00:28 | #12 |
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gerne mompi - ich bin fraglos einer der großen frager rundum
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06.01.2020, 00:31 | #13 |
Ich find, du bist ein ziemlicher hardcore Opa!
Aber irgendwie find ich dich witzig, eher schon sardonisch. |
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06.01.2020, 00:36 | #14 |
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hhhhhhhhhhh...du bist so cool momi. na ja Opa ist zu kurz gefasst. ich hatte loverinnen, deren ur-ops ich sein könnte. aber wie man weiß, ist der Papa-komplex bei den mädels durch den ur-ops komplex ersetzt worden. und die mädels leben das voll mit mir aus. Wenn ich mit Niki oder Samchen essen war, sagten die vorm personal Opa zu mir und ich korrigierte jedes mal: Schaaaaaaaaatzt bitte UROPA, was bei den kids zu gelächter führte.
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06.01.2020, 01:11 | #15 |
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Hi momo,
ich danke dir für das äußerst schöne Kompliment. Und nein, für die Damenwelt bin ich nicht sehr sichtbar. Aber ich zeige mich auch nicht oft, weil: Eisenvorhang. Das Gedicht hat mir etwas Mühe abverlangt. Danke, dass du immer meine Fäden besuchst. vlg EV |
06.01.2020, 01:53 | #16 |
Hi EV,
der Anfang erinnert mich an Beteigeuzes Gedicht „In jenem Meer“ Weil Beteigeuzes Gedicht eine gutes Gerüst für weitere Gedichte hat, habe ich für mein Gedicht einige Textbausteine ausgeschlachtet. https://www.poetry.de/showthread.php...190#post533190 LG |
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06.01.2020, 02:00 | #17 |
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Hi Versauen,
dies ist ein sehr gutes Gedicht, von einem Dichter, den ich noch nicht kenne, das meinem am Anfang durchaus ähnelt. Kann ich nicht abstreiten! Danke fürs Vorbeischauen und danke für den Link! :-) vlg EV |
06.01.2020, 06:40 | #18 |
Lieber Eisenvorhang,
er ist sehr suverän; hat abgeändert, nun hat es Tiefe und ist wunderschön.
LG Silver Geändert von Silver (06.01.2020 um 06:42 Uhr) Grund: Änderung |
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09.01.2020, 22:00 | #19 |
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Grüße dich lieber Eisenvorhang,
dein Werkverzeichnis offenbart, dass du große Sprünge in der Lyrik vollbracht hast. Gäbe es ein Diagramm, ließe sich die Entwicklung deiner Lernkurve exponentiell darstellen. Ich muss gestehen, dass ich eher selten Zeuge einer ähnlichen Lernkurve wie deiner wurde. Grundsätzlich würde ich dir dazu raten, dich mit der Theorie der deutschen Sprache auseinanderzusetzen. Das mag für den Anfang sehr beschwerlich und trocken sein: Trotzdem erachte ich es für notwendig, wenn du weiterkommen willst. Meine Kritik zu deinem Gedicht: Es galt für sie, in seine Tiefen abzusteigen. Ein Mensch besitzt nicht nur eine Tiefe, außerdem verfeinerst du durch den Plural den Betonungsbogen der Vokale. Sie schaute seine Augen und sie sah sein Weh, Nach des Wehs könntest du ein Komma setzen. und rings um sie war Leiden nur und Tränen wie aus Schnee: Bei dieser Zeile könntest du die Doppelung von "nur" vermeiden, in dem du einen Vergleich einbindest mit "wie" Den Abgrund sah sie nicht, sie spürte nur sein Schweigen. Hier hingegen fände ich das nur sehr passend. "Sie sah keinen Abgrund, sie sah nur sein Schweigen. Die dritte und vierte Strophe sind meiner Meinung nach variabel. In der Lyrik könnte der Autor immer etwas verändern. Aber nein, bitte verändere nichts! Strophe drei und vier sind perfekt. Das Gedicht ist liebevoll, leicht und sehr einfühlsam. Einige deiner letzten Werke gehen mir sehr unter die Haut. Sie sind glänzende Blüten der Poesie geworden und ich bin davon überzeugt, dass du mit deiner Arbeit viele Menschen erreichen kannst. Menschen, die sich der Poesie nahe fühlen. Bleib bitte selbstkritisch und sei weiterhin fleißig und geduldig, und ich bin mir sicher, dass du etwas sehr Wertvolles in deinem Leben schaffen kannst. Ich hoffe, meine Kritik kann dich über die schweren Zeiten deiner Zweifel hinwegheben. Ich drücke dich - |
10.01.2020, 02:39 | #20 |
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Hallo Franka,
danke für dein Lob. Aber ich sehe die Dinge etwas anders als du. Ich finde, Dichten ist wie Malen. Jeder kann es durch Fleiß lernen. Und das ich hin und wieder progressiere, bedeutet nur: Mein Hirn liegt noch nicht im Sarg. Aber mit den Zweifeln hast du recht. Der Tag der Zweifel war gestern. Was hältst du von folgenden Änderungen, Franka? #2 a) Fast drohte sie in seine Tiefen abzusteigen. (Tricky, finds aber gut) Oder: b) Fast wollte sie in seine Tiefen steigen. Oder: c) Fast glaubte sie in seine Tiefen abzusteigen. Fast glaubte sie in seine Tiefen abzusteigen. Sie schaute seine Augen und sie sah sein Weh, und rings um sie war Leiden nur und Tränen wie aus Schnee: Den Abgrund sah sie nicht, sie spürte nur sein Schweigen. Die Worte, die in seine Seele führten, fand sie nicht. Sie schwieg und nahm sein Herz, auf dem sie Feder führte, wie jemand, dessen Sprache Liebe spricht; sie spürte tiefe Traurigkeit, die ihn berührte. Er blickte zu ihr auf: "Ach, fürchte dich doch nicht! Ich habe keine Angst, mit uns wird es nicht enden!" Er küsste jene Furcht aus ihrem Angesicht und streichelte die Traurigkeit aus ihren Händen. Geändert von Ex-Eisenvorhang (10.01.2020 um 12:19 Uhr) |
10.01.2020, 12:52 | #21 |
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Bei deinen Änderungen musst du Obacht geben:
Wenn du über gelten / Gültigkeit schreibst, besitzt "Er" einen Wert für sie, der keinen Zweifel impliziert. Es galt für sie, also tat sie es. Das generiert eine erste Verbindung zur Projektion. Denn Projektion basiert auf Unreflektiertheit; die Übertragung geschieht einfach. Wenn du "droht" schreiben willst, bindet das eine Gefahr ein: "Martin droht der Veweis aus der 11a" Die Variante "Fast glaubte sie" schafft ebenfalls eine Verbindung zur Projektion. Diese Formulierung finde ich persönlich sehr interessant. Hier suggiert die Formulierung, dass sie daran fast glaubte es zu tun, nämlich in seine Tiefen abzusteigen, aber es Wirklichkeit nicht tat. Vielleicht tat sie es, als sie sich in ihrer Handlung begriff, aber in Wirklichkeit geschah etwas völlig anderes! Sie übertrug. Du solltest dich zwischen der Originalfassung und Variante C entscheiden. Deine Bescheidenheit in allen Ehren Eisenvorhang! Ich möchte dich an die Worte von Einstein erinnern "99 Prozent harte Arbeit und ein Prozent Talent formen das Genie". In dir wohnen 2 Prozent Talent. Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie vielen Menschen das Dichten schwer fällt? Du drehst einen Wasserhahn auf und wenn das Lyrikglas voll ist, drehst du den Hahn wieder zu. Der Selbstglaube und das Selbstvertrauen sind nötig, damit du deine Ziele erreichen kannst. Die Liebe zur Leidenschaft ist wie ein schwankendes Schiff im Sturm auf offener See. Das Selbstvertrauen und der Selbstglaube sorgen dafür, dass das Schiff im Sturm nicht sinken kann. Außerdem ist ehrliches Feedback wichtig. Deine Gedichte kritisiere ich, sowie ich deine Arbeiten auch Lobe. Lerne damit umzugehen! Das gehört zum lyrischen Reifeprozess dazu. Aimy |
10.01.2020, 16:13 | #22 |
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Ich verstehe dein Wohlwollen, Franka und bedanke mich dafür.
Es gibt gewisse Dinge, die ich einfach nicht fühle. Es ist einfach Zusammenhänge rational zu verknüpfen. Jeder versteht die Summe von 1+1. Die Sache allerdings gefühlt zu verstehen, braucht oft Jahre der Reife, die mir für wirklich gute Lyrik noch fehlt. Ich bin halt ein junger Wein. Dafür kann ich sehr gut mit Kritik arbeiten - die Endfassung wird also folgende sein (Danke): Fast glaubte sie in seine Tiefen abzusteigen. |
11.01.2020, 03:30 | #23 |
Jetzt passt s1 perfekt!
momo |
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14.01.2020, 23:41 | #24 | |
Diese Endfassung gefällt mir sehr!
Ich glaube und hoffe mit...
LG Noro Zitat:
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15.01.2020, 00:20 | #25 |
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Uhhhh Noroelle in meine Fäden!
Ich freue mich wirklich sehr! Ich danke dir und ich freue mich, dass es dir gefällt. vlg EV |