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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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05.11.2012, 23:40 | #1 |
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Gegenrichtung
Plötzlich ticke ich gegen die Uhr,
setze mich auf die eigene Spur, weiß nicht warum und weiß nicht wieso, fühle mich hier und doch nirgendwo. Brat mir morgens schon Fisch oder Fleisch, sink in die Kissen, an Träumen reich, mache alsdann die Nacht mir zum Tag, trink roten Wein bis zum Amselschlag. Leute, ich spiel mit euch nicht mehr mit: Genug der Regeln, die ich erlitt, lang habt ihr meine Schritte gelenkt, nunmehr sind alle Ketten gesprengt! 5. November 2012 © Ilka-Maria P.S.: Das ist die vornehme Version. Es gibt auch eine Kurzfassung. |
06.11.2012, 00:28 | #2 |
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Wenn eine Frau solche Reime bemüht, ist‘s entweder die midlifecrisis, das Klimakterium, die Altersteilzeit oder der Suff allein.
In Deinem Falle, Ilka-Maria, hab ich das Gefühl, es seien beide letztere Einflussgrößen zuzüglich des Umstandes, dass Dir hier die liebsten Spielgefährten abhanden gekommen sind. Deine Bälle werden nicht mehr zurückgespielt, sondern rollen über den Magerrasen, bis sie in einer Senke liegenbleiben. Tipp: Den ollen Hesse wieder ausgraben und „Steppenwolf“ lesen. Der war vor dem WK II wirklich in, nicht erst 1970, wie Du andernorts vermutest. Den senilen, von der Nazi-Zeit übriggebliebenen Pädagogen war Hesse nach dem Krieg immer noch ein Dorn im Auge – sie mochten die 68er nicht und haben diese mitsamt dem neuentdeckten Hesse nach Kräften schlecht gemacht. Das hat der aber keinesfalls verdient. Hesse ist besser und viel gesünder als kalifornischer Aldi-Industriewein bis in die frühen Morgenstunden. Gib Dich dem Geist dieses Schriftstellers hin, Ilka-Maria, nicht trotzig dem Weingeist. Du hast am Ende mehr davon, glaub mir! lg z P.S.: Das ist die vornehme Version. Es gibt auch eine Kurzfassung. |
06.11.2012, 01:36 | #3 |
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Ich bewundere Deinen Scharfsinn.
Hast ja mit allem Rcht. Na ja, Aldi iss es nicht ganz .. aber was macht das schon. Edeka ist nicht viel besser. Aber trotzdem ... stell dir das mal vor, soweit du dazu imstande bist - gehe ich morgens mit klarem Kopf ins Büro und erledige meinen Job. Einen feinen Job. Wenig Arbeit, gut dotiert. Wer hat das schon. Mir geht es richtig gut. |
06.11.2012, 01:56 | #4 |
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Jungen Leuten darfst du das nicht sagen, Ilka-Maria. Die finden "Büro" eher Scheiße. Ganz egal, wie gut die Anwesenheit dort dotiert ist. Wahrscheinlich gewöhnt man sich im Lauf der Jahrzehnte aber daran und spürt den Schmerz nicht mehr, den Eingesperrtsein, Kunstlicht, Stickluft und Aktenmief verursachen. Schon der alte Kafka wär fast dran krepiert, und der Hesse auch.
Zwischen einem Büro und dem virtuellen WWW scheint mir der Unterschied nicht besonders groß, wenn man von dem oben beschriebenen, miefigen Ambiente absieht. Es ist als Nährboden für eine ambitionierte LührikerIn ungesund: Die Musen kriegen beim Anblick der Blähton-Hydrokulturen unter dem wabernden Neonlicht Hautausschlag und verstummen alsbald. Du solltest Dich verändern. Inspiration, nicht Spiritus! |
06.11.2012, 02:24 | #5 |
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06.11.2012, 07:24 | #6 |
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Gegenrichtung
Ilka-Maria, ich weiß ja nicht, wer so lange deine Schritte gelenkt hatte, dass da Ketten gesprengt werden müssen. Ich hätte da lediglich eine Vermutung, und vermutlich hat zonkeye nicht ganz unrecht, wenn er meint, dir seien lediglich deine Spielgefährten abhanden gekommen. Ich füge hinzu: Und nun spielst du nicht mehr mit, schon aus Daffke nicht. Ich wünsche deinem LI,
dass es jetzt ganz es selbst werden kann, auch wenn man hinter ihm Ilka-Maria noch erkennen sollte. Gruß, Nitribitto |
06.11.2012, 08:44 | #7 |
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Keine Sorge, das LI und ich sind nicht identisch. Im Gegenteil: Ich war immer ein Glückskind.
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06.11.2012, 11:09 | #8 |
Diese sind durch
nun hängt sie an der Neuen |
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06.11.2012, 11:41 | #9 |
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Von allen, die hier in Poetry.de unterwegs sind, Ilka-Maria, bist Du jene, die wirklich bis ins Allerletzte ihre Gesinnung, ihre Lebensumstände und ~begleitumstände, ihre Ess-, Trink- und Lesegewohnheiten, ihre Bekannten und Verwandten, ihre Arbeitsverhältnisse, ihre Freizeitbeschäftigungen und ihre sonstigen Interessen vor sich herträgt wie einen völlig überfüllten Bauchladen. Sogar deinen Chef kennen wir schon.
Dass Dein ziemlich unlyrisches Ich ein anderes sei als Du, kannst Du füglich niemandem weismachen: Im Grunde genommen schreibst Du seit deinem Hiersein an einer - nach meinem Dafürhalten leider sehr banalen - Autobiografie. Wenn Du mit der fertig bist, dann sag Bescheid. Ich kauf ein Exemplar! Lesen muss man es sicher nicht mehr, denn du hast hier ja schon alles gesagt. Ich mach aus den Blättern Gewehrpfropfen für meinen Vorderlader und geh damit Tauben schießen im Park. Vielleicht brat ich Dir mal eine ... lg z |
06.11.2012, 12:36 | #10 |
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Das funktioniert nicht. Dazu bin ich ein viel zu glücklicher Mensch.
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06.11.2012, 13:47 | #11 |
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Ein guter Vorderlader, Ilka-Maria, funktioniert immer. Vor allem, wenn vor dem Pulver der richtige Pfropf sitzt ...
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06.11.2012, 14:26 | #12 |
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Ohne Ziel nützt das wenig. Du nimmst alles für bare Münze und glaubst, Bescheid zu wissen. Sogar meinen Boss willst Du kennen, dabei gibt es ihn in dieser Funktion längst nicht mehr.
Und in meiner Biografie geht es in der Hauptsache gar nicht um mich, sie ist auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, und ihr eigentlicher Zweck dürfte für dich völlig uninteressant sein. Was ich hier in Kommentaren präsentiert habe, sind die banalsten Alltagsdinge, von denen viele sowieso überholt sind und mit denen niemand etwas anfangen kann. Abgesehen davon, dass du dir ohnehin mancherlei zusammenreimst. Macht nix, das machen andere User auch, und bei jedem kommt etwas anderes dabei raus. Jetzt lese ich meine Zeitung, das ist eine höchst wissenswerte Tätigkeit, die hundert pro auf den Charakter und die Lebensgewohnheiten des Lesers schließen lässt. |
06.11.2012, 15:17 | #13 | |
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Am 27. September gab's den bekennenden Wirtschaftsanwalt noch; Du schriebst uns zuletzt von ihm:
Zitat:
Ist er auch bekennendenr Schweiz-Hasser wie Du? Wenn er, wie sein Vorgänger, Wirtschaftsanwalt ist, wohl eher nicht, denn das wäre recht dumm ... |
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06.11.2012, 15:47 | #14 |
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Es ist üblich, dass man in seinem Beruf auch als Renter seine ehemaligen Mandanten noch zeitweise mitbetreut. Das ist eigentlich allgemein bekannt. Und ja, ich habe einen neuen Boss, aber der ist hier kein Thema.
Mir ist nicht klar, was Du mit derartigen Details anfangen könntest. |
06.11.2012, 16:01 | #15 |
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Mir auch nicht. Darum frage ich mich, warum Du uns Deinen damaligen "Boss" immer wieder präsentiert hast. Wolltest Du uns mit ihm etwas beweisen?
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06.11.2012, 16:12 | #16 |
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Nein, wenn ich ihn erwähnte, stand das immer in einem bestimmten Kontext, er war nicht die Hauptsache. Aber gehe mal davon aus, dass mich im Laufe einer fast zwanzigjährigen Zusammenarbeit dieser Mensch mitgeprägt hat. Also was ist daran ungewöhnlich, sich an der passenden Stelle auf ihn zu beziehen?
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06.11.2012, 16:40 | #17 |
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Ungewöhnlich ist es nicht. Es gibt viele Menschen, die sich pausenlos auf Dritte berufen, wenn sie ihren Behauptungen Nachdruck verleihen möchten. Das geht schon im Kindergarten los, wenn die Kiddies mit dem großen Bruder oder der großen Schwester ankommen, wenn's eng wird für sie.
Leider nützen solche Bedeckungen auch später im Leben nichts. Wer sich in der Diskussion persönlicher Bekanntschaften berühmt, um Deutungshoheit zu erlangen, wirkt selbst stets unsouverän und inkompetent; zudem gibt er - wenn es keine erfundenen "Größen" sind - alles Mögliche über sich selbst und sein Umfeld preis. Wir wissen inzwischen, wo Du wohnst, wer deine Eltern waren oder sind, welche Schule du besucht und wie viele Kinder du hast und welche Ausbildung sie genossen, was du beruflich machst, was Du nicht liest, welche Filme Du Scheiße findest, welche Völker Du nicht leiden kannst, dass Du nicht tanzt, kein Instrument spielst und Deine alte Mutter pflegst. Und, und, und, und ... Und dann gibt's noch Deinen stets sehr persönlich eingefärbten Streitstil. Nach alledem weiß ein aufmerksamer Leser bei so gut wie jedem Thema, das Dein lyrisches Ich anschneidet, aus welcher Blumenerde die Löwenzähne sprießen ... |
06.11.2012, 17:14 | #18 |
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Na und? Das sind die banalsten Allerweltsinformationen, die in jedem Lebenslauf stehen. Abgesehen davon, dass sie nur zum Teil stimmen. Du legst sie ziemlich weit aus, denn wie soll es gehen, einen Vollzeitjob zu haben und gleichzeitig einen alten Menschen zu pflegen? Mach das mal vor.
Wie ich bereits sagte: Ich habe im Leben immer Glück gehabt, Grobes ist mir erspart geblieben. |
06.11.2012, 18:02 | #19 |
06.11.2012, 18:40 | #20 |
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Wir sind nicht auf der Jagd, marlenja. Das hier ist ein Literaturforum, das bis vor ganz kurzem von einigen für einen Eichenwald gehalten wurde, an dem man sich nach Belieben die Borsten abwetzen konnte. Die Keiler sind jetzt fort - ein paar wurden geschossen, ein paar sind davongelaufen.
Das hier sind nur noch Nachwehen, geboren aus dem Trennungsschmerz. Aber der wird sich bestimmt auch noch legen. Da bin ich ganz zuversichtlich. lg z |
06.11.2012, 19:55 | #21 |
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Tja, und was bleibt, sind die Weiden mit den Rindviechern. Vom Wald zur Landwirtschaft. Welche Idylle!
Aber egal, ich bin sowieso für die Stadt, und je größer, desto besser. Ihr könnt euren Wald, eure Wiesen, die Felder und die Äcker behalten. |
06.11.2012, 20:26 | #22 |
Wortgewandt...
... wie kaum ein User
surft er durch die Forenwelt Fühlt sich lange schon berufen selbstgerecht mit lautem Rufen all die Bosheit zu entblössen die sein Messerscharfes Auge durch den Avatar erblickt... Und wesshalb fragt sich marie Damit die Luft im Forenraum klinisch sauber einwandfrei heute morgen und auch später jederzeit zu atmen sei |
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06.11.2012, 21:55 | #23 |
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Von selbstgerecht, marlenja, kann gar keine Rede sein. Ich glaube, Du verwechselst Lufthoheit (an der hier niemandem liegt) mit Lufthygiene.
Letztere ist jedermanns Sache, auch Deine. Ohne frische Luft kann keiner richtig atmen. Findest Du nicht auch, dass es jetzt viel besser ist? Das Forum ist wieder ein Poesie-Forum geworden, und man kümmert sich um die Themenbeiträge, wie es sich gehört. Prima! |
07.11.2012, 11:57 | #24 |
zonkeye
Im Moment ist es Windstill.
Einer kümmert sich mehr um die Belange einer Userin als um ihren Text. |
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07.11.2012, 12:37 | #25 |
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Ausgangspunkt dieser Diskussion war ein spezifisches Thema, zu dem ich Stellung genommen habe, marlenja. Vielleicht magst du es ja auch durchlesen und ein Statement dazu abgeben?
Damit würdest Du diesem Forum gewiss am meisten dienen. lg z |
07.11.2012, 12:45 | #26 |
Um dem Forum zu dienen, müsste ich dichterisch begabt sein.
Menschen dient man, indem man sie, von Herzen, lieb hat. |
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