|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
13.02.2016, 19:43 | #1 |
In meinen Händen
Endlich ist sie da
Das begehrte Papier Dem ich entgegen fieberte Dessen noch nicht Vorhandensein Mich schlaflos machte Endlich ist es angekommen Ich hielt es in meinen Händen Verwahre es in meiner Schublade An einem Ehrenplatz Die kleine und doch große Kostbarkeit Endlich ist sie da Meine Wahlbenachrichtigung |
|
13.02.2016, 20:44 | #2 |
R.I.P.
|
Köstlich liebe Silbermöwe, ich dachte an eine Ehrenurkunde, zumindest aber eine Einladung zu "Wer wird Millionär" .
Einen schönen Samstagabend wünscht dir Merith |
14.02.2016, 13:32 | #3 |
Vielen Dank, liebe Merith!
Aber ich fieberte diesem Stück Papier wirklich entgegen, auch wenn ich es überspitzt dargestellt habe. Im Moment ist es das wichtigste Papier, finde ich. Ich wünsche dir einen schönen Sonntag |
|
14.02.2016, 20:43 | #4 |
Hallo Silbermöwe,
schön zu lesen, dass es in Zeiten der Politikverdrossenheit noch junge Menschen gibt, die sich freuen ihre Stimme abzugeben.
Konstruktiv bin ich an dem "sie" in der ersten Zeile hängengeblieben, das zwar zur Wahlbenachrichtigung aber nicht zum nachfolgenden Papier (es) passt. Wenn Du es wegen der Doppeldeutbarkeit bzw. als Bogen zum Schluss behalten möchtest, könnte eine Leerzeile helfen. Vorschlag: Endlich ist sie da Das begehrte Papier Dem ich entgegen fieberte Dessen noch nicht Vorhandensein Mich schlaflos machte Ich hielt es in meinen Händen Verwahre es in meiner Schublade An einem Ehrenplatz Die kleine und doch große Kostbarkeit Meine Wahlbenachrichtigung Vielleicht ist ja eine Anregung dabei. Gern gelesen und LG Perry |
|
15.02.2016, 17:50 | #5 |
Danke für deinen Kommentar, Perry, aber das ist schon Absicht gewesen, da die erste und die letzte Zeile sich aufeinander beziehen also nichts mit "es". Es stimmt schon so, wie es ist. Auch eine Leerzeile finde ich überflüssig, da ich dem Leser schon zutraue, dass er es auch so versteht.
|
|
15.02.2016, 18:55 | #6 |
R.I.P.
|
O, ein längst verschollen geglaubter Lehrmeister ist aufgetaucht !
|
30.08.2017, 07:05 | #7 |
So, und gestern kam die nächste...
Als ich dieses Gedicht schrieb, war ich auf die Wahlen gespannt wie ein Flitzebogen. Jetzt erwarte ich nicht die geringste Spannung bei den Wahlergebnissen. Aber ungeduldig auf die Wahlbenachrichtigung gewartet habe ich trotzdem auch diesmal wieder. Soviel zur "Politikverdrossenheit". |
|
30.08.2017, 07:48 | #8 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Die Frage ist, ob tatsächlich so viele Wahlberechtigte noch nicht wissen, wie sie wählen werden (wenn überhaupt), oder ob sie nur so tun, um nicht in die rechte oder in die linke Ecke gestellt zu werden. |
|
30.08.2017, 11:11 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Hallo Silbermöwe,
undich Trottel hatte bei der letzten Landtagswahl in NRW meine Wahlbenachrichtigung verpusselt. Sie war nicht weg, aber an einem Ort, an dem sie nicht auffindbar war. Meine Erschütterung steigerte sich, je näher der Wahltermin rückte, zur schieren Verzweiflung: Die Wahlbenachrichtigung, dieses unschätzbare Kleinod, dieses Schriftstück, das mich als Wahlberechtigen ausweisen sollte, fast eine Urkunde, bei der ich bei "Bares für Rares" eine Rekordsumme von einem der Händler bekommen hätte - sie war verschwunden. Das Wahllokal - keine hundert Meter von meiner Wohnung - von einem Lindwurm bewacht, wie sollte ich meine Stimme abgeben? Ich zermarterte mein Gehirn, gab dem Lindwurm einen Schlaftrunk, schlich mich in einem unbewachten Augenblick in die heiligen Hallen, hielt den Wahlhelfern mit zitternden Händen meinen Personalausweis entgegen, wischte mir die Tränen, Zeugen meiner tiefsten seelischen Erschütterung verschämt von den Wangen und gestand unter Qualen: "Ich habe meine Wahlbenachrichtigung verlegt." - "Zeigen sie uns mal ihren Personalausweis!" Ich reichte ihn, meine Knie zitterten, der Kloß im Hals wurde immer größer und unsagbar war die Erleichterung, als die Dame mir die Wahlunterlagen in die Hand drückte - ich durfte meine Stimme abgeben! Seitdem bin ich verstummt. Was mich an Deinem Gedicht rührt, ist die um sich greifende Naivität (bei Dir ist es die Wahlbenachrichtigung, bei anderen ist es z.B. eine Rolle Tesafilm. Ich denke über eine Ballade über eine zerquetschte Äppelfrau nach. Dass ich natürlich meine Benachrichtigung zur Bundestagswahl inzwischen der Security anvertraut habe, versteht sich von selbst. Ich wünsche eine gute Wahl mit hoffentlich guten Ergebnissen! Heinz |
30.08.2017, 12:31 | #10 |
Hallo Heinz,
das Gedicht entstand bereits im Februar 2016. Kann also nichts mit angeblich jetzt um sich greifender Naivität zu tun haben. Herausgekramt habe ich es wegen deinem Vortrag neulich darüber, dass man wählen gehen sollte. Ich dachte:"Ha! Jetzt kann Heinz mal sehen, wie politisch interessiert ich bin.... äh.... mal war." Hallo Ilka, habe gestern 2 Wahlspots gesehen und einer war langweiliger als der andere. Denen fällt überhaupt nichts ein... Ich habe auch noch keine Entscheidung getroffen. LG DieSilbermöwe |
|
30.08.2017, 13:07 | #11 |
Forumsleitung
|
|
30.08.2017, 18:02 | #12 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Liebe Silbermöwe,
das Ursprungsdatum habe ich wohl wahr genommen. Deine Reaktion ein Jahr später hielt ich erst für einen Beitrag zur Diskussion "Gibt es ein Leben nach dem Tod?" Merith wird mir meine pietätlose Frage verzeihen: Hallo Merith, wird da drüben auch gewählt?" Gruß, Heinz |
31.08.2017, 07:06 | #13 |
abgemeldet
|
Unfassbar dein Kommentar, Heinz!!!
|
31.08.2017, 18:36 | #14 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Hallo Letreo,
was macht Dich denn so fassungslos? Offenbar haben wir völlig gegensätzliche Auffassungen von der Kommunikation mit Toten. Da ich wahrscheinlich lange vor Dir den Löffel abgeben werde, kann ich Dir dann (vielleicht in deinen Träumen) von den Lachsalven, die auf Wolke sieben donnern, berichten. Gruß, Heinz |
06.09.2017, 00:11 | #15 |
Hallo Silbermöwe,
schöne Idee, dein Gedicht, entspannt und humorvoll umgesetzt. Es gerne gelesen berichte ich mal von der anderen Seite: Gibt es Schöneres in der Politik als der Stimme des Volkes zu ihrer Gültigkeit zu verhelfen, sprich, sie zu zählen und davor noch, als solche an zu erkennen, erfülle ich doch gleich hundertfach an nur einem Tag, dass alle Macht von uns ausgehe, vom Volk! Als Hunderte kleiner Schöpfungsakte dafür, ob wir den Wehretat von 1,2 % um 70 Milliarden auf 2 % hochjagen, das vom Sozialetat wegholen und die stärkste Militärmacht in Europa werden, endlich wieder; alle Kostensteigerungen im Gesundheitswesen den reichen Lohnempfängern auflasten, Volksvermögen wie etwa Autobahnen der notleidenden Versicherungswirtschaft als sicheres 3 %-Renditeversprechen mit Übernahme unvorhergesehener Risiken durch den Staat schenken oder Soldaten in irgend einen Lügenkrieg schicken. Diese Wahl ist saumäßig spannend! Und das alles auch ohne WB! Mit Stolz in der Brust und Freude im Herzen treibt's mich am jungen Morgen schon vor Frühstück und Kirche um 07 Uhr dreißig ins Wahllokal zu den anderen erhaben verrückten Dienern der gleich einströmenden Macht des Volkes. Ohne Frühstück ist nicht so schlimm, denn ich gehe immer im Altenheim zählen, da stehen schon belegte Brötchen und mittags gibt es eine Suppe. Bis dahin habe ich schon 300 Kreuze in den Rang einer Stimme erhoben. Gegen elf kommt Heinz, ein gut bekannter ernsthafter Wähler, der immer seine WB verlegt hat. Freundlich bekommt er zur Auskunft: "Es geht auch mit Ihrem Ausweis." Meist antwortet er mit einem wunderbaren Zitat, läßt dann alle Macht vom Volke ausgehen und lächelt charmant zum Abschied. Kurz danach erscheint der Bürgermeister; natürlich sind alle begehrten Sorten Ritter Sport wie Vollnuss schon weg und mir bleibt wieder nur Trauben-Nuss, brrrr. "Aha, 35 % bis jetzt, ganz gut, nicht?." Das Lächeln von Heinz wird er nie hinkriegen. Her mit euren Ausweisen! Wir machen sie gemeinsam zu Anfang und Ende allen politischen Werdens! Mit dem steuerfreien Erfrischungsgeld von 40 EUR ginge ich am arbeitsfreien Ausgleichstag mit Renate essen. Wer zählt mit? "Es lebe die parlamentarische Demokratie!" Ja, Norbert Lammert, damit hast du auch heute, an deinem letzten Tag wieder Recht. Unser Parlament kann sich sehen lassen, gehört zu den einflußreichsten in Europa, ist ein echtes Arbeitsgremium und das alles ohne WB! Auch die Kommentare gerne gelesen; wünsche erstmal einen unpolitischen, schönen Wochenstart; wirst deine Macht schon richtig verteilen. LG, talking head |
|
18.11.2017, 12:25 | #16 |
Das ist hübsch, liebe Silbermöwe. Ich hätte "halte" geschrieben, also die Zeitform einen Vers früher gewechselt.
Gern gelesen. LG g |
|
19.11.2017, 14:15 | #17 | |
Lieber talking head,
Zitat:
Lieber Gummibaum, du hast natürlich recht, da habe ich die Zeitform verpennt. Lieben Dank euch beiden LG DieSilbermöwe |
||
19.11.2017, 14:25 | #18 |
Hallo, liebe Silbermöwe,
Wahlen gibt es immer wieder, hoffentlich. Aber die Pointe ist dir gelungen. Ich ließ mir unterwegs beim Lesen alles Mögliche durch den Kopf gehen: Führerschein, Zeugnis, ......, auf eine Wahlbenachrichtiung wäre ich nun nicht gekommen. Aber, ja, heutzutage ist unsere Mitwirkung bei der Regierungsbildung richtig wichtig. Ein Grinsen konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Liebe Grüße Moritz |
|
Lesezeichen für In meinen Händen |
Stichworte |
in meinen händen, wahl, wahlbenachrichtigung |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
... in meinen Händen | Ilka-Maria | Gefühlte Momente und Emotionen | 4 | 28.11.2016 19:54 |
Das "M" in meinen Händen | simbaladung | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 6 | 11.09.2012 11:23 |
… aus den Händen eines Fremden. | Ex-Erman | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 9 | 27.05.2012 14:55 |
Auf den Händen, sitzend | Laurii11 | Gefühlte Momente und Emotionen | 23 | 18.05.2009 11:57 |
In meinen Händen. | Belshiras | Düstere Welten und Abgründiges | 3 | 01.07.2007 18:05 |