21.03.2011, 17:42
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Geschütteltes Lachsonett
Geschütteltes Lachsonett*) – frei nach Günter Nehm
Es riet mein Arzt mir neulich, mehr zu lachen,
weil Lachen Menschen mit Gewinn versöhnt.
Es gelte, mich von Missmut leer zu machen,
auf dass Humor mir Herz und Sinn verwöhnt.
Nun kann man ja durchaus mit Lachen Lust verbreiten,
so sehr, dass mancher sich nicht mehr vor Lachen kriegt.
Doch dazu lässt nur schwer sich meine Brust verleiten,
weil mir nicht viel an Witzen, die bloß krachen, liegt.
Es fällt gewiss nicht schwer, sich lächerlich zu machen,
wenn einer denkt, dass er durch bloßes Lachen siegt.
Ich zieh es deshalb vor, mehr über mich zu lachen,
weil, wie gesagt, mir nichts an flachen Sachen liegt.
Doch tröstlich ist: Es hilft das Lachen Sündern.
So kann auch ich selbst schlimme Sachen lindern.
*) Die Bezeichnung „Sonett“ ist im klassischen Sinne nicht korrekt; sie ist aber für Schüttelgedichte dieser Art unter Schüttelreimern, wie Schüttelmeister Günter Nehm, durchaus gebräuchlich.
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