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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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16.02.2019, 12:20 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Den Jammerlappen ans Herz gelegt
Du sprichst von Wehmut, Depression und Tod und Trauer,
stehst bang und betend Schlange an der Klagemauer, der Menschheit ganzer Jammer feuchtet deine Augen, und schaffst es, selbst aus Honig Schierlingssaft zu saugen. Begrüßt dich nicht an jedem Tag des klaren Wassers Flut aus Rohren, die wie Quellen sprudelnd dich versorgen, erwärmt dich nicht in kalter Winterzeit des Ofens Glut und scheint die Sonne nicht auf dich an jedem Morgen? Du schämst dich nicht, wenn du zu jeder Zeit mit vollem Magen dein Fett bekämpfst mit Blick auf deine Waage und Diäten? Verlass dich nicht auf Miesepeter, die uns mit Behagen schon immer üble Angst und schimmlig-faule Samen säten. Wird unser Leben denn besser durch ständiges Klagen, Jammern auf höchstem Niveau und im Ohre das Klappern der Hufe der apokalytischen Reiter, die Böses nur künden, wie drohend die Bibel uns lehrt und Johannes mit unheilgeschwängerter Stimme vor zweitausend Jahren im bangen Erwarten des Jüngsten Gerichts in die Hirne uns blies? Freu dich des Lebens, genieße die Wonnen der wenigen Jahre des irdischen Seins und betrachte die Lilien des Feldes und sieh, dass sie schöner gekleidet als selbst ein König die Augen mit prachtvollen Farben entzücken. |
16.02.2019, 13:16 | #2 |
Lieber Heinz,
wie bei nahezu allen Deinen Gedichten sind die poetischen Stilmittel sehr gut eingesetzt um ein Bild zu zeichnen, das sich sprachlich schön entfaltet. Inhaltlich hätte ich es mir etwas differenzierter gewünscht. Ich denke mir, Du schreibst hier gegen das Jammern auf hohem Niveau der Satten und behaglich Lebenden an, die eigentlich keinen Grund zur Klage hätten. Die erste Zeile kommt aber so allgemein und wuchtig daher als gäbe es keine Depressionen und keinen Grund für Trauer bzw. Wehmut in der Welt. Dennochm sehr gerne gelesen, AlteLyrikerin. |
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16.02.2019, 14:09 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe AlteLyrikerin,
natürlich, ich bin ja nicht auf beiden Augen blind, gibt es Depressionen, Trauer bzw. Wehmut in der Welt. Nur - die Erfahrung habe ich gemacht - klagen und jammern die Betroffenen am wenigsten. Die erste Zeile: Ich hau da erst mal ein Ding heraus, wohl wissend, wie wichtig die erste Zeile ist. Den dumpf dröhnenden Klagegesängen (der Satten und behaglich Lebenden) kann ich, wenn ich ein bisschen aufrütteln will, nicht mit Schalmeien die Töne flöten. Für Dein Lob danke ich Dir sehr. Liebe Grüße, Heinz |
16.02.2019, 14:40 | #4 |
Ein originaler Heinz,
mit einer Sprachgewalt die mich immer wieder staunen lässt! Auf dem Spielfeld hast du keine ernsthafte Konkurrenz. Wieder sehr gerne gelesen und mir klingeln jetzt noch die Ohren… Liebe Grüße Gylon |
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16.02.2019, 15:21 | #5 |
abgemeldet
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servus Heinz -
ich geniesse jede zeile. und der text erinnert mich an einen negatösen wortverschmierer der seit jahrzehnten ein dutzend foren mit seinem gejammer und grässlich idiotischen texten zuspammt und endlich wieder auch in diesem forum seinen zusammenhangs- und bedeutungslosen schwachsinn - wie eben auch heute wieder mehrmals ablädt. du bringst die klarheit an den tag und an die nacht: das leben ist einfach wunderbar. auch dann wenn du/wir schläge der zufälligkeiten auf dem weg entlang der endlosigkeit einstecken müssen. wir sollten immer mit dem was IST umgehen. wenn notwendig dann es eben lernen. wenn ich Mammi anrufe und das mache ich meist mehrmals am tag, dann höre ich die fröhlichkeit aus ihrer stimme, die deinen text bestätigen. es erinnert mich auch daran als ich am 13-12-12 nachdem Lucy in meinen armen gestorben war, mit dem taxi zurück nach zürich fuhr. ich blickte auf den glitzernden fast überweiß blendenden schnee der an mir vorbeizog und dachte an das wunder der existenz - deren beginn und deren ende - in all ihrer essenz. liebe grüße mein freund ralfchen |
16.02.2019, 15:55 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Gylon,
herzlichen Dank für Deine Komplimente! Auch so etwas bringt Freude ins Leben! Liebe Grüße, Heinz Liebes Ralfchen, wie wunderbar das Leben ist, weiß der Mensch wohl am besten, wenn ihn einige Denkzettel verpasst wurden und, im militärischen Sprachgebrauch, die Einschläge immer dichter ihre Krater reißen. Gegen notorische Apokalyptiker und deren Schwachsinn scheint kaum ein Kraut gewachsen. Ich habe dem Johannes mit seiner "Offenbarung" ohne Namensnennung den Matthäus folgen lassen. Aber ich denke, dass die meisten an den Worten von den Lilien auf dem Felde ablesen, wen ich meine. In dem zusammen geschusterten, verlogenen Neuen Testament sehe ich in seinen Worten eher eine Offenbarung. Ja, das Leben ist schön und endlich - zum Jammern bleibt den Unbelehrbaren doch eigentlich noch hinreichend Zeit. Ich schließe mit dem Rühmann-Schlager: Und wenn die ganze Erde bebt/und die Welt sich aus den Angeln hebt - das kann doch einen Seemann nicht erschüttern, keine Angst, keine Angst Rosmarie! Lieben Dank für Deine zustimmenden Worte! Heinz |
17.02.2019, 01:11 | #7 |
abgemeldet
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17.02.2019, 23:30 | #8 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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auch da bleibt ein Restrisiko: Wer kann mir versichern, dass mein nächster Cognacschwenker nicht aus jenem Altglas gewonnen wird, das ich entsorgt glaubte.
H. |
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