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Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss. |
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25.10.2008, 15:53 | #1 |
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 57
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Erstes kleineres Werk
Guten Tag!
Ich habe gestern mein erstes kleineres Gedicht fertig gestellt. Wie gesagt es ist mein erstes Werk und somit bitte ich euch um Hilfe es zu verbessern. Ich seh' die Andern wie sie gemeinsam gehn Ein und Aus Und ich sitz nun seit Jahren schon allein in meinem Haus. Ich sehe wie die Andern wachsen gemeinsam doch ich verpass all dies und sitze einsam- allein in meinem Haus. Ach ich würd es gerne ändern Ich wär gern so wie sie doch es fällt mir schwer, wenn Verändern doch so einfach wär. Es wird für mich langsam zur Qual zu sehn Wie die Andern froh vergnügt gemeinsam durch ihr Leben gehn'. Gerne wäre ich einer von ihn' Gerne würd ich mit ihnen ziehn', doch ich komme hier nicht raus ich bleib allein in meinem Haus. Ich bleib gefangen in meinem Käfig, früher war es schön. Früher war auch ich einer Früher konnt ich mit ihn' gehn' Doch die Zeiten änderten sich ich tat was ich nie wollte Ich machte kaum noch anderes auch nicht das was ich sollte. Ich sitze jede Nacht allein wenn die Andern feiern bei mir im haus in meinem Bett und fange an zu wein'. Ich bete jede Nacht zu Gott, dass er mir seine Hand hin hält und mir somit hilft diesem Käfig zu entfliehn' Der mich einst zwang nieder zu knien' Ich weiß es war meine eig'ne Schuld die mich hier hin brachte doch nun seh ich meine Fehler ein wenn ich auf die Andern achte. Jeden Tag aufs Neue will ich etwas ändern doch mir fehlt die Kraft dazu- Doch hoffe ich tief in mir Dass ich irgendwann mit den Andern' ruh. Ich denke, dass es doch noch einige Formulierungen zu verbessern gibt, die den Sprachfluss hemmen. Außerdem bin ich auch noch auf der Suche nach einem Titel. Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps für weitere Versuche geben. |
25.10.2008, 20:26 | #2 |
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660
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Hallo Splitt,
ich heiße Dich hier herzlich willkommen. Da Du ja um Kritik und Anregung gebeten hast, werde ich mal aus meiner Sicht schildern, wie ich Dein Werk sehe. Es ist erst einmal viel zu lang. Versuche Konkreteres in kürzere Sätze zu packen. Dann hab ich beim Lesen nicht kappiert, warum das LyrIch allein im Haus sitzt... Du benennst es zwar, läßt aber eine Antwort offen. Dann schreibst Du wieder, daß es früher anders war... Aber das WARUm enthälst Du uns vor und das macht den Text leider etwas langweilg. Vielleicht solltest Du DIr in groben Sätzen aufschreiben, was DU mit dem Gedicht aussagen willst Schreib es doch in Rohfassung für DIch als Text und dann arbeite Dich Vers für Vers vor. Wie gesagt, das ist nur meine Meinung und wir alle sind ja hier um zu lernen. Ich würde mich freuen, wenn ich noch mal lesen könnte, wie Du am Text gearbeitet hast. L.G.- Jeanny |
25.10.2008, 22:16 | #3 |
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 57
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Hallo Jeanny!
Erstmal vielen Dank für dein herzliches Willkommen und deine Antwort. Ich wollte eigentlich mit dem im Haus sitzenden Ich deutlich machen, dass das Leben der Anderen immer weiter fortschreitet, dass die Anderen immer weitere Erfahrungen zusammen sammeln, während das Ich zu Hause weilt und immer wieder neidisch auf die Anderen blickt. Gerne wäre das Ich so wie sie, also wie es selbst auch früher war- vor einem nicht genauer bestimmten Ereignis, allerdings fehlt ihm die Kraft dazu und deshalb sitzt es im Endeffekt zu Hause. Folgenden Satz versteh ich nicht: "Aber das WARUm enthälst Du uns vor und das macht den Text leider etwas langweilg." Könntest du diesen nochmal genauer erklären? Das mit der Länge ist mir auch aufgefallen und ich werde deine Tipps aufgreifen und das Morgen in Ruhe nochmal überarbeiten. Vielen Dank nochmal und schonmal für das was noch kommt Edit: Ok den Satz oben hab ich nach mehrmaligen Durchlesen jetzt doch verstanden. Ich wollte eigentlich Ausdrücken, dass das Ich in diese Lage durch einen Fehler geraten ist und sich so das Leben veränderte. Erst war es so wie "die Anderen" und jetzt ist es das einsame Ich. Das kommt vielleicht noch nicht ganz so gut rüber...werd ich auch noch ein wenig dran pfeilen |
29.10.2008, 20:46 | #4 |
Dabei seit: 10/2008
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OK, ausnahmsweise bin ich mal mit Jeanny, zumindest teilweise einer Meinung
Das gedicht ist sehr lang und walzt vieles so breit aus dass ich (nicht übel nehmen) an den Sinnspruch denken musste: Getretener Quark, wird breit, nicht stark. Auch finde ich genauso dass die Veränderung von dem Zustand in dem es anders war und dem gegenwärtigen Zustand interessant wäre, oder zumindest eine Begründung, ein Bemerken des Situationswandels, eine Reaktion auf gerade genau den Wechsel. Im Gegensatz zu Jeanny (doch noch was gefunden, puh ) stört mich nicht, dass ich nicht weiß warum das Lyrische Ich alleine zu Hause sitzt, bzw. ich wills nur wissen, weil es vorher anscheinend anders war. Die Idee mit der Rohfassung ist eine, eine andere Idee wäre es erst in eine Geschichte in "Legendenrohform", sprich grob umrissen, welche großen Ereignisse aufeinanderfolgen, zu fassen und wenn man dann eine "spannende Geschichte" (nur im übertragenen Sinne zu verstehen) hat, zu schauen wie man die in Reimschema und Versmaß verpacken kann. |
30.10.2008, 22:44 | #5 |
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 57
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Hab jetzt schon einige Zeit versucht das ganze kürzer zu fassen. Nur fällt es mir schwer das alles zusammen zufassen...kann mir da Tips geben?
Und in der Zwischenzeit ist noch ein weiterer Versuch entstanden: In jener Stille In jener Stille liegt die Ruh', In jener Stille liegt die Kraft, In jener Stille liegt der Mut, Der das Neue schafft. Aus jener Stille schöpf ich Kraft, Aus jener Stille schöpf ich Mut, Aus jener Stille schöpf ich Ruh', Meine Stille- Die bist du. |
30.10.2008, 23:38 | #6 |
Dabei seit: 10/2008
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Schön, sehr zart.
Die Wiederholungen sind gut eingesetzt, es steckt sichtbar etwas von dir drin und fasst ein gefühl, bzw. einen Zustand auf den Kern zusammen, weiter in der richtung, da wird was draus. Beim anderen Gedicht, schau mal daruf wo du dich über all im Kreis drehst, bzw, wo du einfach einen schon gesponnenen Faden wieder aufgreifst und dann versuche die Stellen rauszunehmen, es kann sein dass du dafür Verse umschreiben und anders zusammenschneiden musst, aber es könnte mehr Zug ins gedicht bringen. |
30.10.2008, 23:45 | #7 |
Dabei seit: 10/2008
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Hallo Splitt,
also ich muss leider sagen, ich finde es nicht gut. Ich musste ja schon fast lachen, weil ich ehrlich gesagt dein Erstes Werk noch um längen besser finde als das. Diese ganzen Wiederholungen sind wie ein Mantra. Man sagt es auf aber nichts passiert. Es steckt keine Substanz dahinter Tut mir leid das so sagen zu müssen. Ich denke du verstehst mich schon Es wirkt zu einfach, gekünstelt und zu wiederholend. Versuche doch im Kern dein Stück etwas zu überarbeiten und nicht komplett zu verwerfen um es dann wie ein Gebet zu schreiben. Der Kern dahinter war doch gut. Viele Grüsse, Isabel |
31.10.2008, 15:46 | #8 |
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 57
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Ich denke da kommt es eher auf den geschmack bzw auf die Gefühlslage an. Ich finds gut (wenn man sowas von seiner Arbeit sagen darf), es spricht mir aus der Seele - ich werde da nichts dran ändern :whistling:
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31.10.2008, 21:52 | #9 | |||
Dabei seit: 10/2008
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Antwort
Hi Spltt,
ja es stimmt es kommt vieles auf Gefühlslage an. Ich versuche immernoch nachzuvollziehen was aus dem ersten Werk von dir geworden ist :?: Ich find das nämlich wirklich besser als die überarbeitete, verkürzte und in Mantra verpackte version Es ist auch so, wenn ich ein schlechtes Gedicht von mir immer wieder durchlese bin ich auch irgendwann der meinung es sei gut. Weisst du was ich meine ? Lass dich davon nicht abschrecken. Man kann sich auch an schlechte Dinge gewöhnen bis man sie gut findet Zitat:
Zitat:
Was steckt dahinter, versuche dafür Wörter zu finden die einen Zustand genau beschreiben. Wörter die du vielleicht noch nie benutzt hast. Zitat:
Ich sehe die anderen gemeinsam Gehen, und ich mit Einsamkeit überzogen wie glasiert, alleine in meinem Haus innehalte. Das ist nur ein beispiel, ein schlechtes sogar aber ich will ja nur mal diene Fantasie anregen. In der nächsten Strophe könntest du dann auf die Einsamkeit oder was auch immer für einen Zustand eingehen und erläutern warum du nicht rauskommst. Meine Version reimt sich auch nicht, leider, da ich glaube bei dir der Reiz darin liegt. Wie gesagt ich würd mich wirklich freuen wenn du nochmal darüber Nachdenkst und wenn es nur eine Strophe ist. Viele Grüsse, Isabel |
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31.10.2008, 22:08 | #10 |
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 57
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Das sind zwei voneinander unabhängige texte Hät ich vielleicht deutlicher drauf hinweisen sollen.
Am ersten versuch ich immernoch, mehr oder weniger erfolgreich^_^, zu basteln. |
31.10.2008, 22:11 | #11 |
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Ja dann lass doch mal sehen ich dachte es geht immernoch um den ersten Text weil du ihn ja bearbeiten wolltes oder?
Würd mich au alle fälle freuen wenn du es nochmal Überarbeitest. Viele Grüsse, Isabel |
31.10.2008, 22:12 | #12 |
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 57
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Ich habe erst einmal Strophen gestrichen, deren Inhalt ich nicht für ganz so wichtig erachte. Außerdem wurden noch einige Stellen geändert. Das gedicht dürfte immernoch zu lang sein doch es fällt mir wirklich schwer das was auf jedenfall rein muss, so kurz zu fassen.
Überarbeitete Version: Ich seh' die andern Gemeinsam gehn' Freudig Ein und Aus Und ich sitze hier Allein in meinem Haus. Sie spaßen gemeinsam, Ich weile einsam, ich fühle mich mies und sie schweben im Paradis Ach ich würd es gerne ändern Ich wär gern so wie sie doch es fällt mir schwer, wenn Verändern doch so einfach wär. Ich bleib gefangen in meinem Käfig, früher war es schön. Früher war ich auch einer Früher konnt ich mit ihn' gehn' Doch die Zeiten änderten sich Ich wurd so wie ich's nie wollte Ich wurde einsam während manch andrer durch sein Leben tollte. Ich bete jede Nacht zu Gott, dass er mir hilft diesem Käfig zu entfliehn' Der mich tag für tag zwingt nieder zu knien' Ich weiß es war meine eig'ne Schuld die mich hier hin brachte doch nun seh ich meine Fehler ein wenn ich auf die Andern achte. Jeden Tag aufs Neue will ich etwas ändern doch mir fehlt die Kraft dazu- Und dennoch hoffe ich tief in mir Dass ich einst mit den Andern' ruh. |
31.10.2008, 22:27 | #13 |
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660
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Hallo Splitt,
das neue Gedicht ist "Anders", war aber vom Inhalt gesehen schon viel zu oft da. Ich würde es auch begrüßen, wenn Du am ersten Werk arbeiten tätest, weil nur das arbeiten am Text eben auch den Text verändern kann. Hinweise hab ich Dir gegeben, arbeiten mußt Du schon selbst daran, weil ja sonst Dein Text nicht mehr Dein Text wäre... Du mußt für Dich einen eigenen Stil herauskillern, der Dir zusagt und nicht jedem hier im Forum passen muß. Arbeiten solltest Du wirklich an der Verdeutlichung. Wenn Du Tipps suchst, lies doch bitte, was ich zu Beginn schrieb. L.G. Jeanny |
01.11.2008, 18:53 | #14 |
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Hey Splitt,
Leider ist auch die überarbeitete Fassung irgendwie lang und platt. Außerdem wirkt es immer noch so als würdest du das alles mit Gewalt in eine Form zwingen, das zerstört leider viel. Probiers doch erstmal formlos zu schreiben und dann eine Form zu finden die darum passt, vielleicht reimt sich dann nichts mehr oder das Versmaß ändert sich, aber lass es mal drauf ankommen. Azzy |
14.12.2008, 14:20 | #15 |
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Hi,
einen Tip den ich Dir geben kann... Man muss, meiner Meinung nach, oft Kompromisse machen! In vielen Faellen kann man entweder nicht exakt das aussagen, was man eigentlich moechte ohne die Form zu ruinieren. Will man aber inhaltlich nicht abweichen und trotzdem Form bewahren so muss man die komplette Form umschmeisen. Du musst einen fuer Dich akzeptabelen Komprimiss aus Form und Inhalt finden. Zu Deinem Gedicht kann ich noch sagen, dass ich finde Du solltest dir mehr Gedanken um alles machen. Wenn sich bspw. manche Verse reimen andere wiederum nicht beginnt der Leser sich zu fragen, ob Du damit bestimmte Verse hervorheben moechtest. Du solltest Dich vllt auch fragen, wie Du Dein Gedicht aufnehmen wuerdest wenn Du der Leser waerst. Weil Du weist, was Du aussagen moechtest. Die anderen haben keine Ahnung. Deswegen sollte Dein Gedicht so geschrieben sein, dass Du nach dem Lesen das selbe Bild vor Augen hast, das Du hattest bevor Du Dein Gedicht geschrieben hast. Und mit dem Stil muss ich den anderen auch recht geben. Du schreibst schliesslich fuer Dich... nicht fuer uns! Liebe Gruesse |