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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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06.08.2012, 13:03 | #1 |
R.I.P.
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Ruf
Nach all den Jahren:
Hin und wieder lausch ich noch dem Wind. Durch meine Gefahren lotste mich das "wider". Träume warten gerippig im Spind. Meiner Kindheit Garten: Lieder, die Großvater sang. Lieder! Dahin. Es tut kaum noch weh. Hin und wieder ruft mich der Wind. Dann gehorch ich und geh. 06.07.12 (c) |
06.08.2012, 13:27 | #2 |
Lieber Thing,
diese Gedanken werden wohl viele Menschen irgendwann einmal in sich tragen. Aber sind alle Träume dann nur noch Gerippe? Pflanze das Apfelbäumchen, und Du wirst sehen es wächst, tagtäglich, es lebt - ein schöner Traum. Ein schönes, wenn auch sehr trauriges Gedicht, mein Freund. Ein Gedicht, das jedem von uns die Erinnerung an seine eigene Kindheit wachruft - wann immer sie auch war. Liebe Grüße Walter |
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06.08.2012, 13:28 | #3 |
gesperrt
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Ein flüssig-guter Text, der von Form- und Poesiegehalt die reinste Entspannung ist.
LG Martin |
06.08.2012, 14:07 | #4 |
Forumsleitung
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Schön, wenn man sich ein Gefühl für das Ursprüngliche bewahren konnte. Wahrscheinlich geht es ohnehin nicht verloren, sondern wird über die Jahre des Schaffens nur verschüttet, um später umso stärker wieder emporzutauchen.
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12.08.2012, 10:39 | #5 |
Hallo Thing
ein wirklich schönes Gedicht, ich bin nachdenklich geworden.
das Ende des Lebens ist wie eine -sich ganz langsam schließende Tür- man hört dieses knarrende Geräusch, langsam und unheimlich. Lieben Gruß von Twiddy... |
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13.08.2012, 07:03 | #6 |
Ruf
Nichts geht verloren. Wenn uns die Erinnerungen besucht, dann will das Zimmer aufgeräumt sein, die Sachen für den Umzug gepackt. Und wo wir noch nicht wollen, da müssen wir bald. Einst begann es mit einem Lied. Wenn wir nicht gleich einschlafen konnten. Die ersten kleinen Abschiede vom Tag, an dem sich unsere kleine Seele zu entdecken begann. Da waren die bunten Spiegel des Immerneuen. Das macht müde. Und kam der Schlaf nach zärtlichem Einlullen in den Traum kam ein nächster Tag. Ein, zwei neue Wörter wurden gelallt. Ach wurden wir nicht gleich zum Wunderkind der Eltern? Großvater sagte vielleicht sachte: " Ganz normal. Sie braucht noch viele Lieder. Ich habe Zeit."
Doch alle Bitternisse kamen auch mit den Liedern. Eine Vorahnung vom: " Du mußt, Du sollst!" Der Trotz zum Willen, schließlich wurde er geschmeidig. Erwachsen waren wir früher oder später. So erwachsen, bis wir vergaßen, wo wir gehorchten. Ja der Wind, der uns über den Wechsel trägt, er ist stark und kann. Doch die Träume? Ihre Farben waren in den Blumen, irgendwann. Und Du stelltest sie in eine Vase, wo sie so herbstlich welkten. Der Zeit bliebst Du aufgehoben, bis sie Dich noch einmal auspackte, wie ein verstaubtes Geburtstagsgeschenk, das der Großvater in seinem Lied mitbrachte. Das Du für Deine Träume begehrtest. Am Tage aber war es im Irgendwo. In den Laden kommender, schließlich durchlebter Erfahrungen. Im wachsenden Wider. Schmerzverknotet. otto. |
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13.08.2012, 07:25 | #7 |
Dabei seit: 08/2012
Ort: Meine eigene, kleine Welt
Alter: 25
Beiträge: 98
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Ein sehr schönes Gedicht!
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14.08.2012, 09:37 | #8 |
R.I.P.
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Herzlichen Dank für all die lobenden Kommentare!
LG Thing |