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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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12.11.2007, 00:13 | #1 |
Desokzidentiert
Das Denken hat Korken,
es trübt den Geschmack von brennenden Synapsen. Fackeln lodern an Nervenenden in den erreichten Zellen. Erregungsübertragung garantiert. Im Kontaktstellengebiet wird Soma verteilt. Wir schreien ins Reine, wahre Wilde der Herzen, geschmiedet im Strom, in Wallung erhitzt: wir sind der Welt räudige Hunde. |
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12.11.2007, 11:32 | #2 | |
Hallo lyrwir!
Klasse, wieder mal. Schon im Titel ist für mich jedenfalls die lautmalerische Nähe zu Desorientierung zu lesen. Worin dann auch der Orient enthalten wäre. Folgende Begriffsinhalte eröffnen sich mir: westlicher Stil, Verwestlichung, occidere-untergehen. Nun liegt im folgenden der Fokus auf dem von der Mechnik her erklärten Denkprozeß und der hirnchemischen Informationsweitergabe-und verarbeitung. Westliches Denken also nüchtern, mechanisch, viel zu analytisch, nicht auszuhalten ohne Drogen (Soma) der Beruhigung, der Verschleierung. Keine Spiritualität. Und damit triebhaft geleitet, impulsgesteuert. Zitat:
Das Reine sehe ich als ein Synonym für unsere Sehnsucht nach Vollkommenheit, nach Glück...man mag's auch Erlösung nennen. Im Herzen sind wir Wilde.Das heißt nicht kultiviert- egozentrisch- schnelle Erfüllung der Wünsche im Sinn. Das hieße aber auch einfach nur: im Herzen sind wir ungestüm. Geschmiedet im Strom: unserer biochemischen Determination, oder anders gesagt, wir können nicht aus unserer Haut. Der Haut von räudigen Hunden-oftmals/ immer-wer weiß? Sehr schöner Text. lg tamiflu |
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12.11.2007, 20:54 | #3 |
Hallo Tamiflu,
vielen Dank für dein ausführliches Lesen. Du triffst die Absicht sehr genau, es geht um die Ebenen des lustvollen und des spirituellen. Wenn beide sich entwickeln zu endloser Einöde, bleiben Mechanik und Chemie übrig. Freut mich sehr, dass es dir gefällt. LG, LW |
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