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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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01.11.2021, 12:04 | #1 |
Tanz der Nacht
Ich hab den Text in zwei ähnlichen Versionen geschrieben, kann mich aber noch nicht so recht entscheiden. Falls jemand möchte, würde ich gerne hören, was euch besser gefällt.
Heut trägt die Nacht die Dunkelheit, verziert sie durch des Mondes Schein, sie tanzt im Saal der Ewigkeit, ihr Takt ist das begrenzte Sein. Sie schminkt sich mit dem Sternenlicht, ist parfümiert in Harmonie, und blickt man ihr in das Gesicht, dann lacht dort unsre Galaxie. Der Lauf der Zeit schrieb ihr das Lied, zu dem die Nacht den Himmel dreht, bis sie vorm Licht der Sonne flieht, in deren Schein sie untergeht. Es schweigt am Tag die Sinfonie, vom Tanz der Sterne in der Nacht, weil sie der Sonne nicht verzieh, dass sie verdeckt die Sternenpracht. --- Heut trägt die Nacht ihr dunkles Kleid, verziert es mit des Mondes Schein, der Stoff ist die Unendlichkeit, verwebt in das begrenzte Sein. Sie schminkt sich mit dem Sternenlicht, ist parfümiert in Harmonie, und blickt man ihr in das Gesicht, erstrahlt dort unsre Galaxie. Hier wirbelt sie ihr Sternenkleid, und folgt doch nur der großen Macht, die wirkend auf die Ewigkeit, das Dasein hat hervorgebracht. Sie bewegt sich im großen Saal, zur Melodie vom Zeitenlauf, doch mit dem ersten Sonnenstrahl, hört sie für uns zu tanzen auf. Es schweigt am Tag die Sinfonie, vom Tanz der Sterne in der Nacht, weil sie der Sonne nicht verzieh, dass sie verdeckt die Sternenpracht. --- noch einer^^ Die Nacht tanzt in der Dunkelheit, und wirbelt durch das Sternenlicht, auf dem Parkett der Ewigkeit, so lange, bis die Zeit zerbricht. Ein jeder Schritt schafft einen Stern, ihr Rhythmus gibt den Takt im All so ist ihr Tanz der Daseinskern, ihr Ursprung war der große Knall. Doch manchmal eine Träne fällt, und haucht Atomen Seelen ein, sie brachte Leben in die Welt, um nichtmehr so allein zu sein. Ein kleiner Splitter Tränenglas, als Seele in uns allen steckt, doch jeder von uns schnell vergaß, die Einsamkeit hat uns erweckt. Wenn Sehnsucht unser Herz verbrennt, dann singt die Nacht ein Klagelied, und mancher Geist im Leid erkennt, dass es ihn zu den Sternen zieht. Geändert von Anaximandala (01.11.2021 um 20:26 Uhr) |
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01.11.2021, 18:54 | #2 |
Ja, lieber Freund
... wenn Du es schon so explizit wissen möchtest, sage ich: keine von diesen, oder versöhnlicher: die zweite, aber ohne Schlussstrophe und mit verändertem Auftakt.
Inhaltlich tut sich ja alles nicht so viel, die nächtlichen Sinneswahrnehmungen kreisen wie die fernen Sterne um sich selbst. Meine Begründung für die obige Aussage: Ich finde zum Beispiel schön, dass sich der Titel des Gedichts wortgleich in einer Strophe widerspiegelt. Aber warum bitte gleich in zweien? In den Strophen 3 und 5 wird so der Endreim Macht und Nacht gedoppelt, was ich persönlich nicht so schön finde. Und da die Strophe 5 der zweiten Version die vorhergehende lediglich mit etwas anderen Worten variiert, kann sie nach meiner Ansicht auch gleich gestrichen werden. Und die erste Strophe von Version 2? Hier enthält Vers 2 einen metrischen Totalschaden, denn Mondschein muss natürlich auf der ersten Silbe betont werden und ist somit kein adäquater (männlicher ) Reim auf sein. (Anders wäre es, wenn Vers 4 zum Beispiel lauten würde "und will für seinen Glanz entlohnt sein/und muss voll Harmonie betont sein" o.ä.). Ganz leicht lässt sich jedoch der zweite Vers abändern, etwa in "verziert es mit des Mondes Schein" o.ä. - der Genitiv klingt eh gediegener als der Dativ, und außerdem ist so der Versauftakt kein Anapäst, sondern ein Jambus wie in allen anderen Zeilen. Der Betonungsfehler tritt übrigens in der dritten Gedichtversion nochmals zu Tage, und zwar ausgerechnet im Urknall. Der reimt sich partout nicht auf All (die drei letzten Buchstaben sind gleich, aber mehr auch nicht). Mein Vorschlag für den abschließenden Vers der Strophe wäre hier stattdessen: "ihr Ursprung war der große Knall" Wie immer sage ich natürlich "nichts für ungut" und liebe Grüße Epilog |
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01.11.2021, 19:28 | #3 |
Hallo Anaximandala,
also ich persönlich mag die 2. Version mit der Schlussstrophe der 1. Version.
Bei Mondschein hätte ich vielleicht Mondenschein gewählt. Die zweite und dritte Strophe finde ich super gut gelungen. Da die dritte Strophe auf Tanz der Nacht endet, finde ich das tanzt in Strophe vier am Anfang zu viel. Vielleicht besser: So bewegt sich..... Eine tolle Beschreibung des Tanzes der Nacht. Sehr kreativ und wortgewandt geschrieben und erdacht. Lieben Gruß Silver |
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01.11.2021, 20:06 | #4 | ||
Das hilft mir auf jeden Fall sehr
Hey mein Freund, danke für deine ehrlichen und hilfreichen Worte, im Grunde genommen sind die beiden Texte ja das selbe Gedicht, das ich nebeneinanderher so geschrieben habe. Ein großes Problem bei der zweiten Version war schon vorher, dass sich einige Passagen zu oft wiederholt haben, vorher waren es die Sterne, die Gefühlt in jeder Strophe standen, aber zwei mal der Tanz der Nacht ist auch nicht schön, dazu die Dopplung des Reimes Macht - Nacht... das ist mir ehrlich gesagt garnicht aufgefallen.
Der Mondschein ist gerade echt eine kleine Blamage... ich hatte nämlich erst Mondesschein, und hab es aus irgendeinen Grund geändert xD und zum dritten Text, oh, also der Reim wäre dann ja immer noch nicht optimal, es klingt aber um weiten besser, wie du es schreibst Was das Metrum angeht muss ich aber auch eingestehen, ich verlasse mich sehr auf ein Metrik Analyse Tool, ein ziemlich gutes Gefühl hab ich mitlerweile, aber den größten Teil erledigt doch das Tool... Zitat:
Dir natürlich auch einen großen Dank Silver, wo ich es bei dir lese frag ich mich gerade auch wirklich, warum ich die Strophe in so viel weniger gut geschrieben habe, anstatt sie aus dem ersten Text zu übernehmen. Freut mich sehr, dass dir die Idee gefällt ich bin mir im ersten Moment echt nicht sicher gewesen, ob ich das ganze einstellen soll, aber die Sicherheit haben mir eure Kommentare gegeben Also nach einigen Änderungen würde der Text jetzt so aussehen: Heut trägt die Nacht ihr dunkles Kleid, verziert es mit des Mondes Schein, der Stoff ist die Unendlichkeit, verwebt in das begrenzte Sein. Sie schminkt sich mit dem Sternenlicht, ist parfümiert in Harmonie, und blickt man ihr in das Gesicht, erstrahlt dort unsre Galaxie. Hier wirbelt sie ihr Sternenkleid, und folgt doch nur der großen Macht, die wirkend auf die Ewigkeit, das Dasein hat hervorgebracht. Sie bewegt sich im großen Saal, zur Melodie vom Zeitenlauf, doch mit dem ersten Sonnenstrahl, hört sie für uns zu tanzen auf. Es schweigt am Tag die Sinfonie, vom Tanz der Sterne in der Nacht, weil sie der Sonne nicht verzieh, dass sie verdeckt die Sternenpracht. Noch eine Option für die dritte & vierte Strophe wäre zum Beispiel Zitat:
Universumssaal, wie seht ihr das? So oder so, der Text gefällt mir immer mehr xD Viele liebe Grüße, Anaximandala Geändert von Anaximandala (01.11.2021 um 22:56 Uhr) |
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02.11.2021, 00:55 | #5 |
Sehr schön,
nun würde ich nur noch in Strophe 4: sie bewegt sich in dem großen Saal
schreiben oder Du beschreibst den Saal näher z.B. Himmelssaal oder so. Das: Hier wirbeln Sterne... finde ich auch sehr gut, in Universums Saal. Vielleicht: Schwebend in Universums Saal, folgt sie.... , hört Nacht für uns zu tanzen auf. Ansonsten alles wunderschön und stimmig. Lieben Gruß Silver |
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02.11.2021, 02:54 | #6 |
Ich bin begeistert
Da sind wirklich ein paar gute Ideen dabei, ich hab
die vierte Strophe mal in ein paar Möglichkeiten aufgeschrieben, ich glaube gerade gefällt mir die mit dem Traum echt gut, aber ich probier nochmal bisschen was aus glaube ich Bewegt sich in des Weltalls Saal, zur Melodie vom Zeitenlauf, doch mit dem ersten Sonnenstrahl, da hört die Nacht zu tanzen auf. Sie schwebt quer durch den Himmelsaal, zur Sinfonie von Zeit und Raum, doch mit dem ersten Sonnenstrahl, da bleibt von ihr nichts als ein Traum. Sie kreist in Universums Saal, zur Melodie von ihrem Sein, doch mit dem ersten Sonnenstrahl, da zieht sie in die Schatten rein. verwischt sie mit dem Mondenschein. erlischt sie, so wie Kerzenschein. Heut trägt die Nacht ihr dunkles Kleid, verziert es mit des Mondes Schein, der Stoff ist die Unendlichkeit, verwebt in das begrenzte Sein. Sie schminkt sich mit dem Sternenlicht, ist parfümiert in Harmonie, und blickt man ihr in das Gesicht, erstrahlt dort unsre Galaxie. Hier wirbeln Sterne durch die Zeit, doch folgen nur der großen Macht, die wirkend aus der Ewigkeit, das Dasein hat hervorgebracht. So schwebt sie durch des Himmels Saal, zur Sinfonie von Zeit und Raum, doch mit dem ersten Sonnenstrahl, da bleibt von ihr nichts als ein Traum. Es schweigt am Tag die Melodie, vom Tanz der Sterne in der Nacht, weil sie der Sonne nicht verzieh, dass sie verdeckt die Sternenpracht. Ich bin jetzt schon total begeistert, was daraus geworden ist, dafür großen Dank an euch Geändert von Anaximandala (02.11.2021 um 08:26 Uhr) Grund: Angefangen und vergessen |
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02.11.2021, 03:02 | #7 |
ich noch einmal.
Sie schwebt quer durch den Himmelsaal, hier würde ich das "quer" einfach weglassen und schreiben: So schwebt sie durch den Himmelsaal....
Gute Nacht ich schwebe mal eben ins Bett. Silver |
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02.11.2021, 03:05 | #8 |
Ich glaub du hast recht, das ist wirklich besser xD
Alles klar, hab gute Nacht Lieben Gruß Anaximandala |
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02.11.2021, 06:43 | #9 |
noch eine Überlegung
ich finde: so schwebt sie durch des Himmels Saal oder in des Himmels Saal
klingt gehobener, als durch den Himmelsaal nun musst Du entscheiden. Es grüßt Silver |
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02.11.2021, 09:23 | #10 |
Das war nicht so schwer, du hast nämlich absolut recht, "des Himmels Saal" klingt um einiges erhabener, ich habs direkt geändert
Also so lange du Lust hast, ich hab noch ein paar Kleinigkeiten im Text, nichts von Bedeutung, aber ein bisschen Feinabstimmung, da würde mir ein Wort von außen sehr helfen. Strophe 2, Zeile 4: lieber "erstrahlt dort" oder "dann lacht dort unsre Galaxie" Strophe 4, Zeile 4: lieber "nichts als" oder "nur noch ein Traum" und zu dem dritten Text: Ein jeder Schritt schafft einen Stern, ihr Rhythmus gibt den Takt im All so ist ihr Tanz der Daseinskern, ihr Ursprung war der große Knall. ich bin mir fast sicher, dass "des Daseins Kern" besser ist, aber nur fast^^ aber viel wichtiger, wie wäre bei Zeile 4: ist/der Ursprung und sein Widerhall Doch manchmal eine Träne fällt, und haucht Atomen Seelen ein, sie brachte Leben in die Welt, um nichtmehr so allein zu sein. lieber Seele in Z. 2 in Leben in Z. 3, oder doch lieber umgekehrt? Wenn Sehnsucht unser Herz verbrennt, dann singt die Nacht ein Klagelied, und mancher Geist im Leid erkennt, dass es ihn zu den Sternen zieht. Z.3: lieber "Geist im Leid erkennt" oder "Geist darin erkennt" Ich hoffe mal, mein Wünschekatalog hält sich angemessen in Grenzen *Epilog, ich schreib grad an einem Text mit weiblichen Kadenzen xD klug wie ich bin, betonen nun sanfte Enden einen etwas härter gezeichneten Text^^ Liebe Grüße und guten Morgen |
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02.11.2021, 19:02 | #11 |
Also machen wir uns an die Wunschliste:
erstrahlt finde ich besser, denn eine Galaxie lacht nicht
nichts als, finde ich für einen Traum doch recht trostlos gesagt, nur ein Traum passt m. E. besser Des Daseins Kern, der Ursprung und sein Widerhall - finde ich gut haucht Atomen Seele ein, brachte Leben in die Welt und Geist im Leid erkennt, finde ich passend. Wirklich klasse Texte, macht Spaß daran zu werkeln. LG Silver |
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02.11.2021, 21:04 | #12 |
Kein Knall bleibt ohne Widerhall
Ich kann Silver nur weitgehend zustimmen ...
des Daseins Kern, des Himmels Klang: Ich sagte ja schon, dass der Genitiv (für mich) immer am gediegensten klingt. Genauso finde ich die lachende Galaxie eher lächerlich. Der große Knall war von mir übrigens auch eher mit humoristischem Unterton gemeint - der Ursprung und sein Wiederhall, das ist wirklich fantastisch. Anaximandala, mach Dir wegen der Kadenzen "keinen Kopp" - war nur so eine Sache, die mir wirklich aufgefallen ist. Schreib die Versausklänge so, wie sie Dir "richtig" erscheinen. Einen schönen Abend wünscht Epilog |
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02.11.2021, 21:58 | #13 |
Damit dürfte der Text optimal geschliffen sein :)
Ok spannend, die lachende Galaxie kam mir echt gut vor aber in der abstrakten Form jetzt ist es einfach schöner, ganz klar.
Aber ehrlich gesagt so richtig seh ich meine Texte definitiv nicht sofort, einige meiner liebsten hätte ich im erdten Moment am liebsten gelöscht und einige dumme Fehler hab ich als letzter erkannt Das mit dem humoristischen Unterton (oder, dass es nicht passen könnte) das ist an mir vorbeigegangen^^ beim dritten darüber nachdenken schwindet mein Gefühl für passend und Maß Ich fand es aber auch gerade durch den Humorausreißer im Text gut xD Also den Genitiv, ganz ehrlich, den merke ich mir das sind wirklich Welten, die es den Klang erhebt Du Epilog, vielleicht mach ich es morgen schon nicht mehr xD aber dass du es angesprochen hast war super, es hat wirklich schon die Möglichkeit im Raum gestanden, ob 8 Silben und Jambus mein ewiges Schema bleibt^^ Heute hats nicht so geklappt, es ist doch wieder alles mit gerader Silbenzahl besser... und 19 Silben sind wohl ein paar zu viel Habt einen schönen Abend Geändert von Anaximandala (02.11.2021 um 23:46 Uhr) |
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