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25.09.2011, 14:37 | #1 |
R.I.P.
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Gossensprache
Gehört die Gossensprache
f*** Sch*** F*** oder V*** A*** in die Poesie? Meine Vorabantwort: Nein! |
25.09.2011, 14:42 | #2 |
haben sie immer siehe villon oder auch der dichterfürst ("man lecke mich im arsche" Götz von Berlichingen,
eine frage die sich mir da unweigerlich aufdrängt, inwieweit ist poesie ein teil des alltags, bzw. inwieweit ist die eigene alltagssprache poetisch ... (auch hier eine antwort vorweg: das fließt ineinander.) |
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25.09.2011, 14:46 | #3 |
Dabei seit: 11/2008
Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949
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Ich hab auch ne frage:
Wer hat das recht Poesie einzuschränken? |
25.09.2011, 14:48 | #4 |
R.I.P.
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Niemand.
Ist subjektiv. @ Z.: Im Original sind drei Sternchen! Wenn eine Aufführung sich streng ans "Drehbuch" hält, heißt es ebenfalls "Er könne mich im A (kleine Pause) lecken.... Aber Jedem, wie er will. Villon anzuführen, geht an meiner Frage vorbei. Zitiere mir einen Text von Villon, der in der Jauche untergeht! U. |
25.09.2011, 14:51 | #5 |
"Wer hat das recht Poesie einzuschränken? " die antwort liegt doch wohl auf der hand: Marcel Reich-Ranicki wer sonst
"Kritiker sind wie Eunuchen: sie wissen wie's geht, aber sie können's nicht." Siegfried Lowitz ... meien antwort habe ich schon gegeben ... |
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25.09.2011, 14:54 | #6 |
R.I.P.
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Siegfried Lowitz?
War der nicht ein Schauspieler? |
25.09.2011, 15:09 | #7 |
ja war er, der siegfried, der spruch ist trotzdem genial ...
in der jauche gehen die texte nicht unter, in gossensprache sind sie aber " ... Man schlage diesem Lumpenpack das Maul mit einem Hammer kurz und klein. Was übrig bleibt, das wäscht der Regen mir vom Frack. Ich bin Villon! Das braucht mir niemand zu verzeihn. ..." "Am Kiosk Jeden Donnerstag ein neuer Vergeltungsschlag: das Mädchen von hinten zum Nachempfinden. Ich betrachte das Hinterteil, schließe die Augen und blicke in die Zukunft. Ich nehme an, der nächste Arsch hat keine Falte, der ist rund und nicht zum sitzen da, auch nicht zum Scheißen. Das ist nicht einer, wie ich einen habe, das läßt sich beweisen. Meiner hat noch dieses altmodische Loch in der Mitte. Also bitte, was willst du denn damit?" Wolf Wondratschek, Die Gedichte, 1998 Goldmann Verlag ist wohl schon ein anerkannter Dichter ... hat auch was mit zeitgemaß der lyrik zu tun, vielleicht ... |
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25.09.2011, 15:17 | #8 |
R.I.P.
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Wondratschek wurde ein "anerkannter" Dichter, weil das seinerzeit ein Novum war. (Poet war er nicht!).
Hach! Wie progressiv! Wir holen uns die Gosse ins Lesezimmer!!! Thing |
25.09.2011, 15:25 | #9 |
-eee dittte musste weg -
ich muss bei den texten, die ich von ihm kenne immer schlucken. Geändert von ZychoyZ (25.09.2011 um 15:36 Uhr) Grund: dumme frage |
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25.09.2011, 15:33 | #10 |
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Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884
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Kräftige Ausdrucksweise kann je nach Kontext durchaus angemessen sein. Wie im Beispiel von Wondratschek. Auch hier gilt allerdings: die Dosis macht das Gift, und Wondratschek hat nach meinem Empfinden richtig dosiert.
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25.09.2011, 15:43 | #11 |
Dabei seit: 09/2011
Ort: Österreich
Alter: 60
Beiträge: 876
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Wie ich heute schon anderswo ähnlich schrieb:
Gewisse Kraftausdrücke haben für mich nichts in einem Gedicht verloren, zumindest in keinem, das ich lesen will. Das kann natürlich jeder halten, wie er mag, aber ich finde, wer zu solchen Ausdrücken greifen muss, um seine Botschaft zu vermitteln, a) traut sich zu wenig zu, um es mit anderen, verbindlicheren Mitteln auszudrücken (also eigentlich ein Eingeständnis der eigenen lyrischen Unfähigkeit), b) findet nichts bei solchen Worten, weil er/sie damit aufgewachsen ist (Ja, Interessierte an Lyrik findet man überall, wenn auch in manchen Kreisen seltener als in anderen...), oder c) ist ein Troll, der nur provozieren und manipulieren will (Für die ist das wie Selbstbefriedigung im Kopf - ein Quäntchen Illusion von Macht über andere.). |
03.10.2011, 22:24 | #12 |
abgemeldet
Dabei seit: 07/2009
Beiträge: 499
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ist d) vielleicht nicht ganz so verstaubt und verklemmt und versteht auch mal richtig dampf abzulassen....
also mal ehrlich lieber E.K: Das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Sich ohne Not eines - sagen wir - "Mittels" oder "Werkzeuges" zu berauben ist in professionellem Sinne schlichtweg ignorat. Gleiches gilt für (Denk-)Verbote in der Kunst. Zu behaupten, dass man in der Lyrik, der Musik, der Malerei dies oder jenes nicht tun darf und dass, wer es trotzdem tut, doof ist, schlecht erzogen oder unfähig, ist schlichtweg arrogant. Recht gebe ich dir, wenn verbal provoziert wird nur um der Provokation willen, aber dies gilt nicht nur für Kraftausdrücke sondern auch für den Inhalt eines Textes. Gruß B. |
04.10.2011, 09:03 | #13 |
abgemeldet
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Ich habe nichts dagegen, wenn man Dinge beim Namen nennt. Schon Kindern sollte man die richtigen Bezeichnungen nennen und keine Verniedlichungen heranziehen. Doch Gossensprache, auch wenn sie oft im Alltag praktiziert wird, färbt die Normalität nach ihrem Bilde. Wie Schimi schon sagte, kommt es auf den Kontext und die Dosierung an. Wenn jedes zweite Wort im Text ein Kraftausdruck ist, dann ist das so, als wenn du im Konzert neben dem Paukenspieler sitzt....
Kunst ist immer auch Sache des Betrachters. Ich mag vieles nicht und würde es mir auch dann nicht kaufen, weil andere es bewundern. lg, kalei |