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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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06.02.2019, 13:31 | #1 |
honighärte
im september verliert der sommer seine kraft
und die sonntage tragen hinter der sonnenbrille einen dunklen rand unter den augenblicken während draußen der wind die blätter verweht steht drinnen alles auf seinem gewohnten platz der schaukelstuhl am fenster lockt wiegend mit der zeit ist der honig im glas hart geworden ich stelle ihn ins warme wasser damit sich das summen der bienen wieder streichen lässt |
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06.02.2019, 14:00 | #2 |
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servus -
du gehörst zu jenen autorInnen deren texte ich immer mit neugier und spannung erwarte. was ich mag, ist die honig-parabel, die aus dem alten testament kommt. ich hatte in den 70er jahren einen kunstverlag mit einer schweizer investorengruppe und wir editierten kunstmedaillen in gold und silber unter anderem mit dem künstler prof. ERNST FUCHS, RUDI HAUSNER, etc. und eine diese miniaturskulpturen - wie ich sie taufte von Ernst Fuchs - hatte das motiv der bienen mit dem löwen. ich werde dazu - wenn ich mit deiner zustimmung darf - das relief-foto hier einstellen. vlg der deine für immer |
06.02.2019, 14:10 | #3 |
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https://up.picr.de/35011471wn.jpg
sculpture by ERNST FUCHS in 999,9 silver 50 gramm edited 1973-1977 |
06.02.2019, 15:51 | #4 |
Hallo Ralfchen,
natürlich darfst es darunterstellen.
Honig bzw. Bernstein ist eine besonders gut einsetzbare Metapher für alles was dem harten Licht der Realität nicht standhalten kann. Danke für die Wertschätzung und LG Perry |
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07.02.2019, 15:21 | #5 | |
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Zitat:
stimmt - der honig ist ein ganz besonderes nahrungsmittel mit symbolhaftem charakter. schon in der Steinzeit lutschte und leckte der Mensch Honig als Nahrungsmittel, wie es 9000 Jahre alte steinzeitliche Höhlenmalereien mit „Honigjägern“ zeigen. Er war zunächst das einzige Süßungsmittel und wurde auch als Köder bei der Bärenjagd eingesetzt. Australische Petroglyphen zeigen, dass die Aborigines bereits in vorgeschichtlicher Zeit Buschhonig von stachellosen Bienen sammelten. wie wir alle wissen geht der Ursprung der Hausbienenhaltung auf das 7. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien zurück. honig galt auch im Alten Ägypten als „Speise der Götter“ und als Quelle der Unsterblichkeit: Ein Topf Honig hatte einen Wert vergleichbar dem eines Esels. also ganz schön kostbar. heute bekommt man für ein glas honig bei manchen taxidermisten gerade noch einen ausgestopften pensionisten als lampenständer. für 2 gläser honig einen mit abgelaufenem doktortitel und dazu die ein sammelsurium an grässlichen texten auch als eselsgedichte bezeichnet, die niermand lesen will. somit ist honig heute zu den eher unkostbaren lebensmitteln zu zählen. vlg rchen |
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