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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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31.05.2019, 16:37 | #1 |
Pfingsten?
Mag sein, Dein Geist
hat uns schon oft umworben. Wie einen Fliegenschwarm wehren wir ab, was uns bewegen will. Wie vor Sirenenklang verschließen wir das Ohr und ketten uns an Sicherheiten. Am Sonntag flehen wir um Deinen Geist, den wir dann werktags unter unsere Füße treten. |
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31.05.2019, 17:01 | #2 |
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servus -
alte gottesanbeterin. oder gehts gar nicht um dein goddchen sondern um den infamousen hl.geistchen? den finden die menschen am leichtesten in hochprozentigem. na ja die hoffnung überlebt schon seit dem ersten tag A.D. also warum nicht weiter vor sich hin flensen*). (=neologismus by ralfchen) vlg r *) fusion aus flennen und flehen |
31.05.2019, 17:17 | #3 |
Lieber Ralfchen,
Danke fürs Lesen und den erwarteten Kommentar. Flensen liegt mir nicht so sehr. Daher erlaube ich mir beim Gloffen (glauben und hoffen) zu bleiben. Herzliche Grüße und viel Freude beim Hochprozentigen! AlteLyrikerin. |
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31.05.2019, 19:35 | #4 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Ich bin kein gläubiger Mensch. Ich muss nicht begründen warum nicht, genauso wie kein Mensch begründen muss warum er glaubt. Aber ich respektiere den Glauben anderer und genauso gerne wie ich mir manches Mantra der Hindus anhören und daran Gefallen finden kann, genauso gerne lese ich einen guten Text, höre ich ein gutes Lied mit gläubigem christlichen Hintergrund.
Dieses Gedicht hat mir gefallen, weil es gut geschrieben und ehrlich ist. Um das festzustellen muss ich nicht gläubig sein. Nur genauso ehrlich wie das Gedicht. |
31.05.2019, 19:56 | #5 |
Liebe victim of the night,
herzlichen Dank für Deinen freundlichen Kommentar. Das kann halt nicht jeder; einen religiösen Text wertschätzen, auch als jemand, der nicht glaubt. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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31.05.2019, 22:31 | #6 | |
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Zitat:
Gesualdo ging als eine der schillerndsten Figuren in die Musikgeschichte ein, denn sein Wirken als Komponist war überlagert von einem Kapitalverbrechen. Die Eifersuchtstragödie ereignete sich im Jahr 1590, als Gesualdo von einer Affäre seiner Ehefrau, Maria d’Avalos, erfuhr. Gesualdo und seine Vertrauten griffen zu einer List: Sie gaben vor, einen Jagdausflug zu machen, kehrten jedoch noch am selben Abend zurück und ertappten das Liebespaar in flagranti. Wer aus der Jagdgesellschaft die tödlichen Dolchstiche führte, geht aus den Zeugnissen nicht hervor, doch ist zu vermuten, dass zumindest Gesualdos Frau durch seine eigene Hand starb. Auch der Liebhaber, Fabrizio Carafa, und eine kleine Tochter, deren Vaterschaft unklar war, starben in dieser Nacht. Eine gerichtliche Untersuchung blieb folgenlos, da Ehrenmorde unter Adligen nicht gesühnt wurden. Gesualdo floh jedoch, um der Rache der Familien der Opfer zu entgehen, und verbrachte die nächsten vier Jahre im gleichnamigen Schloss Gesualdo. In der Zeit nach den Morden entstand vermutlich ein Großteil seiner Kompositionen, besonders die ersten vier Madrigalbücher. https://www.youtube.com/watch?v=pMaY...rt_radio=1&t=0 *) Sie boten dem Komponisten die Möglichkeit, sich unabhängig von der dominierenden und stark formalisierten sakralen Musik kreativ frei zu entfalten. Anders als für weltliche Musik zu dieser Zeit üblich, war das Madrigal komplex durchkomponiert und auf emotionalen Ausdruck hin orientiert. Insbesondere die Option, den Text nicht nur einfach wiederzugeben, sondern durch Gesang wie Instrumentierung mit lautmalerischen Effekten gestalterisch zu sich kommen zu lassen, ließ in kürzester Zeit zahlreiche neuartige musikalische Techniken entstehen (so zum Beispiel Tremolo und Pizzicato). Das Madrigal wurde im Verlauf seiner Entwicklung auch zu einer Keimzelle anderer weltlicher, aber auch sakraler Musikformen, wie der Kantate, des Oratoriums oder der Oper (bei Claudio Monteverdi). |
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31.05.2019, 22:38 | #7 |
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02.06.2019, 10:08 | #8 |
Ach Ralfchen, das ist doch ein ganz einfaches Bild dafür, dass jemand vorgeblich etwas ganz wichtig findet, sagen wir z.B. Gerechtigkeit. Aber im alltäglichen Lebensvollzug geht er einfach darüber hinweg.
Freundliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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02.06.2019, 17:09 | #9 | |
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Zitat:
etwas / jemanden verachten / missachten / schlecht behandeln / unterdrücken Am Sonntag flehen wir um Deinen Geist, den wir dann werktags verachten. das passt mir sehr, denn der quargel ist leer und sinnlos und lügen wie die vom hl.geist und konsorten verdienen genau das allerliebstes subheiliges wesen...diese schon bei Martin Luther bezeugte redewendung war bis ins 19. jahrhundert in gebrauch...und du hast sie wieder neu gekürt. finde ich toll und lernbegierig wie ich bin auch brav hinterfragt und ausgeforscht. aber i.g.g. müsste es heißen: Mit den füßen getreten... |
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03.06.2019, 02:50 | #10 |
Ausgeschütteter Geist
Liebe Al,
deine Zeilen werden wohl für die gläubigen Heuchler zutreffend sein, jedoch sind die Vokabeln „ uns und wir“ schon sehr verallgemeinernd dargestellt. Dass ein neuer Geist, sich ergießt zu Pfingsten, von einer Taube die kreist, glaub ich nicht im geringsten. Vom reichlichen Weingeist, waren die Gläubigen betrunken. Alle Feuerwasserzungen zumeist, fingen an vom heiligen Geist zu unken. Das sind ja schöne Zukunftsaussichten Joel 3.4 Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare. Joel 3 Ausgießung des Geistes und Vorzeichen des Gerichts https://www.bibleserver.com/text/ELB/Joel3 https://de.wikipedia.org/wiki/Pfingsten LG |
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04.06.2019, 10:26 | #11 |
@Ralfchen:
"Mit den Füßen treten" oder "unter die Füße treten"; ich denke beides ist möglich. Es sind beschreibende Varianten, vergleichbar den verschiedensten Schattierungen von Rot in Deinem faszinierenden Kunstwerk. @Vers-Auen: Du findest das "wir" bzw. "uns" zu verallgemeinernd. Es ist aber gar nicht die Allgemeinheit an sich hier angesprochen sondern eine - gegebenenfalls sehr kleine Gruppe - von Glaubenden, die ehrlich auf ihre Glaubenspraxis schauen und sich eingestehen, dass sie oft nicht leben, was sie Sonntags erflehen oder versprechen. Herzliche Grüße an Euch beide, AlteLyrikerin. |
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04.06.2019, 10:45 | #12 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Im zweiten Fall ist die Interpretation dramatischer, denn hier wird etwas unter den Füßern zertrampelt, um es zu vernichten. Es muss sich als nicht um etwas nur Unerwünschtes handeln, sondern um etwas Bedrohliches, das unschädlich gemacht werden muss. Als Redewendung war mir die zweite Variante bisher nicht geläufig gewesen, aber sie ist eine Überlegung wert. |
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04.06.2019, 10:53 | #13 |
Liebe Ilka-Maria,
vielen Dank für Deine Analyse zum semantischen Unterschied dieser beiden Redewendungen. Ich denke auch, dass die von mir gewählte Formulierung einen stärkeren Grad von Ablehnung ausdrückt. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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