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02.05.2005, 22:53 | #1 |
Vier Nächte
Eine Nacht:
Ist er ich oder bin ich er? Er geht dort. Ich hier. Sein schwarzer Blick trifft eine Tür. Kälte. Wohin sie führt, weiß ich nicht. Woher sie kommt, auch nicht. Der Kirchturm ist eingefallen. Lange schon. Er geht weiter. Kalter Stahl treibt mich zu ihm. Eine Vereinigung ist mein Tod. Oder seiner. Noch etwas, das ich nicht weiß! Dunkel. Eine andere Nacht: Er wieder. Diesmal eine Wiese. Hier ein Fluß; dort ein Hügel. Auf dem Fluß Papierkähne. Er mir zugewandt. Schwarze Blicke wieder. Aber dieses Mal warm. Liebevoll. Schattenwolken über mir. Sonnengold in seinen Augen. Sommerregen, Blitze, Donner. Dunkel. Eine weitere Nacht: Vor dem Fenster scheint die Sonne erbarmungslos auf die Arbeitenden nieder. Wir beide liegen hier und eigentlich lieben wir uns. Eigentlich lieben wir uns, doch uneigentlich sind wir nur Freunde. Freunde, was sind das schon? Hier ist es recht kühl. Er steht auf. Das Spiel der Sonne auf seinem Körper fasziniert mich. Wie Fehenküsse springt das Licht über sein rauses weiches Gesicht.; seinen schönen Körper. Irgendjemand spielt Bach. Ich kann ihn nur ansehen. Irgendjemand verspielt sich. Dunkel. Die letzte Nacht: Wieder Angst. Wilde Furcht läßt mich durch die Gänge irren. Er ist immer vor mir. Immer ist er da. Nur erreichen kann ich ihn einfach nicht. Langsam lösen sich seine Umrisse vor mir auf. Trännen rinnen über dien heißen Marmorboden. Sind es meine Tränen oder deine? Schon bist du nurnoch ein Schatten. Wahllose Umrisse verwischen selbst die letzten Ahnungen von dir. Trauer. Dunkel. |
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02.05.2005, 23:11 | #2 |
comment
Hi Selene, an dieser Stelle grüß ich mal alle Schwermetalle,
Nein, mir gefällt dein Schreibstil. ich denke, ich schreibe recht ähnlich. ich glaube, dass du gut sein kannst. Ich mag Metaphern und Parabeln. In welchen Situationen schreibst du und was ist dein Lieblingsgedicht? Wenn du ein Lieblingsgedicht hast, wovon handelt es? Freundliche Grüßé Inline. |
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02.05.2005, 23:32 | #3 |
Ich fange eigentlich immer an zu schreiben, wenn ich nichts anderes zu tun habe. Leider komme ich dabei weniger dazu wirklich kreativ zu sein, weil es sich meist du um Fachtexte oder Artikel handelt. Aber manchmal nehme ich mir einfach ein paar Stunden und schreibe vor mich hin. Meistens um Erfahrungen und Gefühle aufarbeiten zu können. Naja, und -ich gestehe- meistens nur für irgendwelche Wettbewerbe. Jedenfalls in letzter Zeit.
Mein Lieblingsgedicht ist von einem recht unbekannten Dichter. Wer? Wer gibt den Blitzen Namen, die roten Pfützen etwa, in die sie abends niedergehen? Wer handelt mit den Toten Erinnerungen aus, wenn sie durch unsere Gärten wehen? Wer kratzt Schimmel von den Broten in den verschlafenen Stuben, wo die Wärme Nester baut? Wer schwimmt mit uns, wenn die Archen längst zerschlagen sind, und ein Baal die Ströme staut? Was das Thema ist, weiß ich selbst noch nicht richtig. Aber ich liebe die Stimmung und die Bilder. Ich denke, du kannst gut sein, ist ein lustiges Kompliment! |
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03.05.2005, 21:58 | #4 |
Ach du liebes bisschen
Das hört sich toll an, aber ich müsste mir mal die zeit für eine (halbwegs ) ordentliche Interpretation nehmen. So komm ich da nämlich nicht durch... Aber wie gesagt, es hört sich toll an. Erinnert mich wirklich ein wenig an Inlines Prosa/Gedichte. Harr, ich mag sowas |
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