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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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25.04.2006, 17:58 | #1 |
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jahrmarkt
Jahrmarkt
I Hereinspaziert, hereinspaziert! Sehen sie! Hören sie! Fühlen sie! Staunen sie! Der Tierische Mensch, das Menschliche Tier! Lassen sie sich verzaubern: Affen, Mandeln, Riesenräder! Der Eintritt ist fast frei! Ein wenig Herz, ein wenig Hirn, ein wenig Geld und Menschlichkeit. Hereinspaziert, hereinspaziert! Und während der Stelzbeinige unter dem Zylinder seine Runden dreht füllt sich der Platz Das Schauspiel kann beginnen... II Die Neugierige Kreatur geht tiefer nun hinein. Zuerst ein Wenig Zuckerwatte. Handfeste süsse Wolke, die den Mund verklebt und die Hände, während sie sich lachend in Zahn und Hirn frisst. Die fröhlich betäubte Kreatur schreitet nun zur ersten Attraktion. III Los geht der Ritt und auf und nieder. Runde um Runde. Und zwischendurch gehts überdacht. Schaurig beleuchtet allerlei grausig Getier: Spinnen, Schlangen, Ratten, Wölfe, Menschen... ...tot. Wachsfiguren? Mal kopfüber, mal im steilen Fall. Die Lichter verschmelzen zu langen Strängen und schwimmen auf dem Kreischen der Musik Die benommene Kreatur stolpert weiter. IV Seht her! Das letzte Exemplar! Wie grimmig es ausschaut. Nicht schön - - aber halt so selten... Und macht fast ein wenig traurig wenn man es schafft über die Köpfe der anderen hinweg bis auf seine Pfoten zu schauen mit denen es im eignen Kot auf nacktem Stein steht keinen Platz zu liegen hat. Aus den Wäldern im Süden jenseits des Ozeans. Kommt nur herbei! Gafft schön! Was es für große Zähne hat! Und Klauen! Und wie es stark ist. Zum Glück leider ungebrochen... Die beeindruckte Kreatur zieht abermals weiter. V Die Trinkhalle mit schallender Musik. So sehr zu laut, dass in den ersten Minuten die Ohren verzweifelt kreischen. Primitivität versucht man um sich herum nun gießend wegzuspülen. Es regnet unter der Decke. Kaum auszuhalten wie die Tropfen mehr Bier und Schweiß als klares Wasser bitter salzig zwischen Tanzenden und singenden auf den geschundenen Schädel peitschen. Die Luft wird eng das Hemd klebt feucht. Die zermürbte Kreatur sucht Erlass im Freien. VI Schnell hinauf aufs Riesenrad. Schnell genug, dass man sich nicht im Wirbel wabernder Langsamkeit bekotzt. Was muss da oben der Wind schön pusten. Soll trocknen wie ein Föhn und verwehn was einem unten wiederfahren ist. Aber die Aussicht verspricht keine Heilung. Erst das Schaukeln über der Lichtergosse. Und dann sieht man das Tier. Riesengroß, schwarz, behaart liegt es Gliederlos und ohne Augen um sich beißend. Die frierende Kreatur wankt Richtung Ausgang. VII Ein letztes mal noch. Das Spiegellabyrinth. In Hoffnungsvoller Erwartung sich nach all der Verzerrung am wenn auch angeschlagnen eignen Ich aufbauen zu können. Doch weit gefehlt! Jede Wand ist eine Qual. Man geht so krumm. Alles scheint haariger. Ist der Schädel länger geworden? Nicht zu viel ward am Eingang versprochen. Eher zu wneig noch. Lustvolle Entfremdung bis zum Ich-Verlust. Die gequälte Kreatur heult und zuckt stirbt letztlich hin im eigenen Erbrochenen. |
25.04.2006, 21:11 | #2 |
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25.04.2006, 21:13 | #3 |
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25.04.2006, 22:05 | #4 |
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