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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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26.10.2011, 14:46 | #1 |
R.I.P.
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Herbstwende
Gingko ließ sein letztes Blatt
mählich in die Hand mir sinken. Herbst, so sommerwonnensatt, wird aus der dunklen Traube winken. Es glüht am Strauch die letzte Blüte. Der Duft der Wälder wird nun schwer. Nebel zeugt von tiefer, hoher Güte. Und nur die Felder werden leer. Ich möcht den Herbst in vollen Zügen trinken, möcht flöten wie der längst entflogne Star; Seh Tau in meinen letzten Gräsern blinken. Und weiß: Schon wieder neigt sich mir das Jahr. 26.10.2011 (c) |
26.10.2011, 21:15 | #2 |
Ein Eindruck des Herbstes mit vielen Sinnen festgehalten und es gelingt dir besonders gut in den ersten drei Stropen, wertende Empfindungen des LI zurückzuhalten.
Als Leser entfalte ich die Zeilen hindurch Gefühle und bilde mir ein, es wären die Eigenen. Und seltsamerweise sind die gefühlten Emotionen nicht schwarz-weiß, ich denke da an diese Stilhülsen der tropfenden Wehmut oder Kaminstimmung, nein sie breiten sich mit voller Weite aus. Wenn am Ende das LI zu Wort kommt, habe ich mich als Leser schon mit ihm identifiziert und glaube selbst zu sprechen -- sehr gelungen. |
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26.10.2011, 21:18 | #3 |
abgemeldet
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was soll ich sagen ROMchen? wunderschön formuliert.
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26.10.2011, 22:40 | #4 |
Da ich keine eigenen Worte finde, schließe ich mich Ralfchens Kommentar vorbehaltlos an.
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27.10.2011, 07:36 | #5 |
Forumsleitung
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So mag ich das: Mit verständlichen Worten, aber dennoch eigenwilligen Ausdrücken, ein Stimmungsbild malen - ohne Schnörkel oder vermeintlich genialen Wortschöpfungen, die oft nur lächerlich wirken (wie ich das leider gerade beim Gedicht eines anderen Users erfahren mußte).
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27.10.2011, 12:48 | #6 |
R.I.P.
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Halli Hallo, zusammen -
mit Eurer Zustimmung habt Ihr mich beglückt. Habt Dank von Thing |
28.10.2011, 01:54 | #7 |
Ich befinds auch als sinnlich hübsches Geblide.
wenn du erlaubst Es glüht am Strauch die letzte Blüte. Der Duft der Wälder wird nun schwer. Nebel erzeugt die tiefe, hohe[] Güte. Und nur die Felder werden leer. Ein kleiner Widerspruch, so fein und klein usw Also dies war nur was mir grad´ so vor Augen noch schwebte, keine Beschwerde oder sonst der gleichen. Es bleibt natürlich Markellos Deins |
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28.10.2011, 20:03 | #8 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Rebird -
ich sehe da keinen großen Widerspruch, denn es gibt sowohl Bodennebel als auch Hochnebel. Hab herzlichen Dank für Deinen netten Kommentar! Thing |
28.10.2011, 21:43 | #9 |
abgemeldet
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Ja, solche schönen Sachen mag ich. Man könnt da paar Kleinigkeiten zum Metrum sagen. Aber was soll's.
Beim Lesen der ersten zwei Zeilen kam mir (ganz unwillkürlich), sozusagen zeitgleich, ein Anderes in den Sinn: Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte... Eine interessante atmosphärische Überlagerung. LG Abendstern PS Ich hätte da aber schon noch ein paar Änderungsvorschläge: Verwandelt nun am Strauch die Blüte; der Duft der Wälder, er wird schwer. Doch Nebel zeugt von dieser Güte auf allen Feldern, welche leer. |
29.10.2011, 10:49 | #10 |
R.I.P.
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Halli Hallo, lieber Leuchtender
(als Venus sowohl am Abend als auch am Morgen!) - da Frühling und Herbst meine Lieblingsjahrszeiten sind, ist die Gedankenverbindung n a t ü r l i c h! Deine Anregung liest sich gut, stimmt aber mit meiner inneren Melodie nicht überein. Das "welche" meide ich, wo immer ich kann. Hab Dank für den liebenswürdigen Kommentar! Thing |
29.10.2011, 20:58 | #11 | |
abgemeldet
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Hallöhchen Thing,
Zitat:
Früher gabs bei Wie-Vergleichen immer eins auf die Finger, auch hier im Forum. Aber das ist schon etwas her. Wirklich verstanden hab ich das bis heute nicht, auch wenn ich die Argumente kenne. Aber ich muß zugeben - solche welche sind tatsächlich nicht hübch. LG Abendstern |
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30.10.2011, 07:01 | #12 |
Hallo Thing
ein sehr schönes Gedicht - durch den Titel auch wunderbar abgerundet. Viele Grüße, A.D. |
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30.10.2011, 09:34 | #13 |
R.I.P.
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Danke, AD!
Thing |