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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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22.05.2021, 14:09 | #1 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.636
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Liebe
Du kommst in diesen Garten, bemerkst den ganzen Dreck, doch siehst auch viel schönes und willst nicht mehr weg. Den Dreck hast du nun weggeräumt, das Schöne ist geblieben. Es ist doch immer wunderbar, wenn Menschen sich verlieben. |
25.05.2021, 21:24 | #2 |
Lb. dunkler Traum,
wegen der Metrik habe ich das Gedicht ein wenig verändert. X = betonte Silbe x = unbetonte Silbe Du kommst in diesen Garten. xXxXxXx Bemerkst darin den Dreck, xXxXxX doch dort ist auch viel Schönes, xXxXxXx drum willst Du nicht mehr weg. xXxXxX Du könntest Dreck wegräumen, xXxXxXx bis nur noch Schönes blieb. xXxXxX Jetzt können wir hier träumen, xXxXxXx Ich hab Dich doch so lieb. xXxXxX LG Hans |
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26.05.2021, 16:29 | #3 | ||||||
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo, dunkler Traum,
vor ein paar Minuten tippte ich in mein neu erstelltes Profil, dass ich ein gewisses Problem mit 'Verschlimmbesserungen' und dem allseits beliebten 'X-en' habe - um hier gleich auf ein Paradebeispiel von beidem zu treffen. Ach, herrje ... Ich hoffe, es geht in Ordnung, wenn ich mich hier auch an meinen Kommentarvorgänger wende. Hallo, Hans Plonka, Zitat:
dort ist auch viel Schönes Damit ist die Aussage bereits vollständig. Zitat:
Und bei Gedichten geht es um sprachliche Harmonie, um Klänge, um Rhythmus, kurz, um Musik. Und um sprachliche Ästhetik. Zitat:
'wegräumen' - besteht aus 'weg' und 'räumen'. Wird korrekt auf der ersten Silbe betont, also auf 'weg'. Dadurch ergibt sich mit dem vorhergehenden 'Dreck' ein unerwünschter Spondeus (in Foren auch oft Hebungsprall genannt). Oder, präziser, dadurch gibt es sage und schreibe drei Hebungen hintereinander: Dreck-weg-räumen. Uff. Und, ja, mir ist bekannt, dass es sich bei 'räu-' um eine so genannte 'schwebende Betonung' handelt - kann auch als Senkung 'verwendet' werden, allerdings legst du großen Wert auf metrische Korrektheit, wie ich beim Lesen als Gast mitbekam, daher, ganz korrekt, ist es eine dritte Hebung. Ja, das hat dunkler Traum ganz richtig gemacht. Denn 'weggeräumt' besteht aus 'weg' (Hebung), aus 'ge-' (Vorsilbe, Senkung) und '-räumt' (Hebung). Also - völlig korrekt betont. Zitat:
Ich hab Dich doch so lieb. Betonung sollte immer der Bedeutung, dem 'Gewicht' folgen. Hier habe ich nach der Bedeutung für die Aussage betont. Zwei Senkungen bei 'doch so'. Überleg doch mal - würdest du bei dem Satz 'Ich liebe dich' ausgerechnet das 'dich' nicht betonen? Das, worum sich 'alles dreht', die 'Hauptsache'? Zudem sind sowohl 'doch' als auch 'so' hier reine Füllwörter, denn die Aussage braucht beide nicht. Ich hab(e) dich lieb. Fertig - alles gesagt, was wichtig ist. Verdichten, Hans. Überflüssiges weglassen zu können ist ein Teil der Kunst beim Dichten. Anders betont: Ich hab Dich doch so lieb. So hast du es betont, stimmt's? Schau, du hättest, um es mal einfach aufzuzeigen, auch das hier schreiben können: Ich habe Dich so lieb. Keine unästhetische Verkürzung, keine Unklarheit bezüglich Betonungen, kein Füllwort. So einfach könnte es sein. Ich hoffe, dunkler Traum, du siehst mir meinen 'Ausflug' nach. Zurück zu deinem Werk. Zitat:
Hier komme ich mit der 'Taktung' nicht klar und gerate beim Lesen aus dem Rhythmus. Unklare Betonung - leider. Daher rate ich gerne dazu, möglichst wenig einsilbige Wörter aufeinanderfolgen zu lassen. Es braucht viel Übung und Erfahrung, um das klar und eindeutig hinzubekommen. Ich betone so: doch siehst auch viel Schönes 'doch' und 'auch' sind, ihren 'Sinngehalt' betreffend, zu nahe beieinander. Eins davon ist daher eindeutig zu viel. Zudem fehlt mir hier das 'du'. Sprachliche Verkürzungen sind, unter Umständen, ein probates Mittel. Aber es ist wichtig, sie so unauffällig und so 'elegant' wie möglich anzuwenden, damit ein Leser sie kaum oder - bestenfalls - gar nicht bemerkt. doch du siehst auch viel Schönes du siehst doch viel Schönes du siehst auch viel Schönes Mhm - ich bemerkte beim Lesen leider gleich, dass mir hier etwas fehlt, nämlich das 'du'. Zitat:
Dann wechselst du ihn, gehst zum Trochäus über: doch siehst auch viel Schönes und willst nicht mehr weg. Hm. Da schrieb ich also von Bedeutung und 'Gewicht' bezüglich Betonungen. Warum also betone ich hier 'gegenläufig', also entgegen der Bedeutungen? Weil ich nur so einen stimmigen Rhythmus 'finden' konnte. Und nach einem solchen suche ich in Gedichten immer. Oder, alternativ, nach der 'Gewichtung' der Wörter betont: doch siehst auch viel Schönes und willst nicht mehr weg Wobei hier 'nicht' ein zusätzlicher Problemfall ist. Denn eigentlich bildet es eine Sinneinheit mit 'mehr' - also 'nicht mehr', was hier in der Aussage zusammengehört. Daher möchte ich unweigerlich eigentlich auch das Wort 'nicht' betonen - und komme dabei aus dem Rhythmus. Es sind wirklich nur diesen beiden Verse, bei denen ich dir ans Herz legen möchte, sie noch einmal zu überdenken bzw. zu überarbeiten. Denn ansonsten ist dein Werk inhaltlich stimmig, metrisch korrekt und rhythmisch ist auch alles in Ordnung (der Rhythmus kann, aber muss keineswegs immer einheitlich sein). Das wollte ich auf jeden Fall noch gesagt haben! Ich finde, du hast da etwas, das man allgemein 'Talent' nennt - und ich hoffe, du fasst meinen Kommentar als konstruktive, kritische Ermunterung auf, als einen Ansporn. LG, Mira Bellenbaum Geändert von Mira Bellenbaum (26.05.2021 um 17:49 Uhr) |
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04.06.2021, 13:12 | #4 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.636
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@HP
@Mirabelle wow, aus 8 Zeilen solch eine Arbeit zu machen, danke trotzdem. Ich lass es so stehen, weil ich es so wollte. Ich kann mit der Verwissenschaftlichung der Lyrik/ Poesie nicht so viel anfangen. Mir geht es um Satzmelodie, ohne das ich es erklären kann. wünsche schöne Träume |
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