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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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21.05.2020, 08:21 | #1 |
Gast
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Ein Forscher aus Wuhan
Ein Forscher aus Wuhan (Klassischer Verschwörungslimerick) Ein Forscher aus Wuhan Drehte am Gensequenzhahn, Entließ aus dem Schlot Den Pandemietod – Zum Teufel mit diesem Mann! ©Hans Hartmut Karg 2020 * |
21.05.2020, 09:23 | #2 |
Forumsleitung
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Das ist kein Limerick, Hans. Deine Verse gehen völlig an der strengen Form eines Limericks vorbei.
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21.05.2020, 10:08 | #3 |
Stimmt, das ist kein Limerick. Erstens ist ein Limerick lustig und gehört nicht unter "Düsteres".
Zweitens kann man zu Form und Inhalt nachlesen, z. B. hier: https://www.deutsche-limericks.de/li...nes-limericks/ Drittens habe ich auch noch nie einen sauberen Limerick hinbekommen.... Es ist nicht einfach. LG DieSilbermöwe |
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21.05.2020, 14:27 | #4 |
Frau Möwe von silbernen Schwingen
würd gerne mal Limmericks bringen, doch wills ihr nicht glücken, sie strenge zu rücken, so muss sie uns anderes singen. Was den Ursprungstext angeht, so bezieht sich das "klassisch" auf "Verschwörung" und nicht auf "Limerick", oder? Ich muss zugeben, ich störe mich auch an der Form. Die holpert so vor sich hin und Verschwörungsmythen sind doch eigentlich glattgeschmirgelt. Ein fleißiger Forscher aus Wuhan gab Viren ins Gläschen dazu, dann versagte die Schleuse und zahllose Mäuse, die steckten zuerst eine Kuh an. |
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21.05.2020, 18:04 | #5 | |
Zitat:
ist das die perfekte Form? Würde ich mich dann daran orientieren. Ich habe jetzt einiges über Limericks gelesen, leider auch Widersprüchliches. So, dass es z. B keine Pointe und keine feste Form geben muss bei einem "Nonsens" - Gedicht. LG DieSilbermöwe |
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22.05.2020, 11:33 | #6 |
Gast
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Re: Ein Forscher aus Wuhan
Liebe Silbermöwe,
genau so ist das! LG H. H. Karg |
22.05.2020, 11:41 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber auch, wenn man von der ursprünglichen, aus England stammenden Form abweicht, sollte man doch innerhalb des Gedichts eine einheitliche Form erkennbar machen. Dieses Ziel hat Hans verpasst. Er ging wohl davon aus, dass er völlig freie Hand hat, aber dem ist nicht so. |
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22.05.2020, 12:21 | #8 |
Gast
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Re: Ein Forscher aus Wuhan
Nö, Ilka-Maria, da irrst Du Dich gewaltig!
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22.05.2020, 12:37 | #9 |
Forumsleitung
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So wäre es ein rhythmisch stimmiger Limerick:
Da war mal ein Forscher aus Wuhan, Der drehte dem Gen am Sequenzhahn Und entließ aus dem Schlot Virulenz und den Tod, Deshalb hol ihn der Teufel, den Mann! |
29.05.2020, 09:38 | #10 | |
Zitat:
Mit eurem theoretschen Schwulst; Kunst kommt von Können, nicht von Wollen: Sonst hieß es „Wulst.“" Ludwig Fulda, 1894 unser drkarg ist ein "Wülstler". Geändert von Walther (29.05.2020 um 16:01 Uhr) |
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29.05.2020, 18:51 | #11 |
Es war einmal ein Forscher aus Wuhan,
der zog die Schuh immer zu groß an. Er wollte drin versinken, musste aber hinken und kam niemals in Xian an. |
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31.05.2020, 09:18 | #12 |
Gast
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Re: Ein Forscher aus Wuhan
EINVERSTANDEN!
So könnte man den Limerick als Limerick schreiben! LG H. H. Karg |
31.05.2020, 10:01 | #13 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Grausam
Trotziger H. H. Karg, du willst provozieren, stimmts?
Ein Forscher im fernen Wuhan war ständig zerstreut und im Tran. Er ging über Leichen, ließ Viren entweichen. Man köpfe ihn wie einen Hahn. Nöck |
31.05.2020, 10:13 | #14 |
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31.05.2020, 11:58 | #15 | |
Zitat:
Ich weiß natürlich, dass ich ganz bestimmt nicht so gut dichten kann wie Nöck, aber ich kann mir den rhythmischen Unterschied selbst nicht erklären. Außerdem sollte ein Limerick doch mit "Es war einmal" anfangen. LG DieSilbermöwe |
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31.05.2020, 12:14 | #16 |
Forumsleitung
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Wie kommst du denn darauf?
Gerade das Wort "einmal" macht den Rhythmus kaputt. Es ist egal, wie der Limerick anfängt, solange ein Ort genannt wird und der Rhythmus passt. "Es gab mal ...", "da war mal ...", "da lebte in Wuhan ein Dichter ...", "Da reiste ein Mann durch die Arktis ..." Geht alles. Du wolltest zu viel, dabei wäre es einfach gegangen: Es war einst ein Forscher aus Wuhan, der zog sich die Schuhe zu groß an, um darin zu versinken, doch sie ließen ihn hinken, deshalb kam er niemals in Xian an. |
31.05.2020, 12:52 | #17 | ||
Zitat:
Zitat:
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31.05.2020, 14:19 | #18 |
Auf einen Limerick muss man Walzer tanzen können.
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31.05.2020, 15:37 | #19 | |
abgemeldet
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Zitat:
die Betonung zwischen "There was" und "Es war einmal" ist doch komplett anders. "There was!" kann auch einfach "Da war" bedeuten. Warum du diesen Satz mit "Es war einmal" übersetzt, verstehe ich nicht. lg |
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01.06.2020, 12:05 | #20 | |
Das ist ein guter Tipp, Pjotr. Danke. Mach es mal vor
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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02.06.2020, 08:27 | #21 |
Walzer ...
Nehmen wir mal Ilkas Version, weil sie so schön rund ist (die Version): Es war einst ein Forscher aus Wuhan, der zog sich die Schuhe zu groß an, um darin zu versinken, doch sie ließen ihn hinken, deshalb kam er niemals in Xian an. Walzer im 3/4-Takt: M_ta_ta_M_ta_ta_M_ta_ta_ M_ta_Es_WAR_einst_ein_FOR_scher_aus_WU_han_ta_M_ta_der_ ZOG_sich_die_SCHU_he_zu_GROß_an_ta_M_um_da_ RIN_zu_ver_SIN_ken_doch_SIE_lie'n_ihn_HIN_ken_des_ HALB_kam_er_NIE_mals_in_XI_an_an_TUSCH Oder: ... RIN_zu_ver_SIN_ken_doch_SIE_lie_ßen_IHN_hin_ken_ DES_halb_kam_ER_nie_in_XI_an_an_TUSCH Ahoy_hoy P. |
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03.06.2020, 10:26 | #22 |
Sehr schön, danke, Pjotr!
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03.06.2020, 10:43 | #23 |
Forumsleitung
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Für mich nicht, und ich distanziere mich, was meine Limerick-Version angeht, entschieden vom Walzer-Takt. Er stimmt nämlich nicht.
Beim Limerick ist nicht die erste Silbe betont, sondern die zweite, fünfte und achte, bei den Kurzzeilen die dritte und sechste, bei der letzten Zeile die dritte, sechste und neunte. Wer darauf Walzer zu tanzen versucht, muss eine ziemlich absurde Figur abgeben. Daran ändert auch die künstlich vorangestellte Silbe und die Verschiebung in Enjambements nichts, denn das ist kein Limerick mehr. |
03.06.2020, 11:14 | #24 |
Allmählich glaube ich, über den "richtigen" Limerick kann man sich genauso totdiskutieren wie über Religion
Ich habe hier noch etwas Interessantes gefunden: http://www.limerick-center.de/pseudolimerick.html |
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03.06.2020, 11:36 | #25 |
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03.06.2020, 11:50 | #26 |
Das hast Du missverstanden, Ilka. Meine Notierung oben bezieht sich nicht auf die sprachliche Silben-Nummerierung, sondern auf die musikalische Takt-Notierung. In der Musik entstehen durch Akzente gefühlsmäßig gewisse Taktmuster, wobei der Beginn eines erfühlten Taktes als die "1" notiert wird. Diese 1 hat eine andere Bedeutung als die Silbe Nr. 1 in sprachlichen Diskussionen. Der Anfang der Zählung ist anders, aber die Intervalle in diesem Dreier-Muster sind identisch. Das wollte ich nur aufzeigen.
Die Silbe 2, 5, und 8 in der sprachlichen Nummerierung ist in der musikalischen Notation jeweils eine 1. Nach dem Auftakt des Limericks folgt eine betonte Silbe. In der musikalischen Notation ist diese die Eins. Da beginnt der 3/4 Takt. Im Walzer wird die 1 betont; die 2 und die 3 fliegen leicht hinterher. Dadurch entsteht jene beschwingte, fröhliche Leichtigkeit. Diese Dreiermuster gibt es auch im amerikanischen Swing, im britischen und irischen Folk, und vielen anderen Stilen. Es rollt und rollt und scheint kein Ende nehmen zu wollen; in dieser Unaufhörlichkeit entfaltet sich eine gewisse Fröhlichkeit. Das ist im philosophisch-ästhetischen Sinn interessant. Ich visualisiere das so: Der 4/4-Takt oder 2/4-Takt (z.B. Marsch) besteht aus einer geraden Zahl. Der Takt fühlt sich stabil an. Er beginnt ungerade und endet gerade. Anders ist das bei einem 3/4-Takt oder 5/4-Takt (z.B. Brubeck's "Take Five"); da endet jeder Takt ungerade. Man hängt noch in der Luft während der nächste Takt schon beginnt. Man bekommt die Füße nicht ordentlich auf den Boden, man fliegt ... Also, kurzum, Ilka. Ich vestehe schon, was Du meinst. Mir geht es darum, zwei Zeitachsen parallel übereinander zu setzen, oben die Limerick-Achse, unten die Walzer-Achse. Beide Achsen enthalten zweifellos einen Dreierrhythmus. Lass Dich nicht verwirren durch die Bedeutung der Zahl 1 in der Musiknotation. Verschiebe eine der beiden Achsen einfach horizontal so weit, dass ihre Betonungen vertikal übereinander liegen. Aus diesem Grund habe ich die Leerstellen mit "M_ta_ta" gefüllt, um den Taktfluss zu erhalten. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 <--- Sprachliche Nummerierung 0 1 2 3 1 2 3 1 2 <--- Musikalische Walzer-Notation Die fettgedruckten Ziffern sind die Betonungen. Ahoy, P. |
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03.06.2020, 11:54 | #27 |
Forumsleitung
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Sorry, Walzer und Limerick ... nee ... lieber nicht. Den Füßen zuliebe.
Überzeugt mich nicht. |