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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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27.11.2017, 23:56 | #1 |
Der Abend ist ein Schloss
Der Abend ist ein Schloss. In seinen Gärten
erblühen Feuerlilien, und wie ein König schweife ich durch die verklärten Gefilde dieser Blütensymphonie. Da wächst die Nacht tiefblau aus allen Hagen und öffnet sich und wirkt fast traumgereift. Und leise stirbt mit jedem Lidaufschlagen, was tagesschwer nach meiner Seele greift. |
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28.11.2017, 02:11 | #2 |
Wieder sehr schön, lieber Tiger, diese intensiven Bilder, die den Abend und die Nacht als Erlöser von seelischer Beschwernis feiern.
Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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28.11.2017, 03:45 | #3 |
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Nicht böse sein. Du entscheidest dich für offene Struktur, Dann willst du metrisch sein, weißt du was du schreiben willst?
Gem |
28.11.2017, 03:46 | #4 |
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Und vergiss die: Das hat mich soooo berührt Kritiken. Ich kann mich ja so rein.......fühlen
Gem |
28.11.2017, 10:06 | #5 |
Hi gummibaum,
es freut mich, dass dir das Gedicht gefällt Hab vielen Dank! Hi Gemini, ich weiß nicht genau, was du mit offener Struktur meinst, wenn ich ehrlich bin :/ Wie meinst du das? Dass es zwei Stellen gibt (S1V2 und S2V1), die eventuell für metrische Schwierigkeiten und Stolperer sorgen können, ist mir bewusst. Da mir diese jedoch beim Lesen keine Probleme machen, nehme ich die Stellen in Kauf. Aber wenn du mir deine Anmerkung etwas erklären könntest, würde es mich ja vielleicht zum Umdenken bewegen. Grüße, Tiger |
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28.11.2017, 10:17 | #6 |
Hallo Tiger,
bei Enjambements muss man aufpassen, dass sie wirklich funktionieren. LG Sonnenwind |
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28.11.2017, 10:46 | #7 |
Hi Sonnenwind,
ich mache mir bei Enjambements eigentlich nie Gedanken. Ich wüsste auch gar nicht warum Sie entstehen ja ganz automatisch, wenn man nicht in jedem Vers einen Satz stehen haben will. Wo hat dies hier nach deinem Empfinden nicht funktioniert? Vielen Dank jedenfalls für deine Rückmeldung Gruß, Tiger |
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28.11.2017, 10:58 | #8 |
gesperrt
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Der Abend ist ein Schloss. In seinen Gärten
erblühen Feuerlilien, und wie Der Abend ist ein Schloss (Da machst du auf und setzt einen Punkt. Why) Hörs dir mal so an Der Abend ist ein Schloss in seinen Gärten Oder so Der Abend ist ein Schloss, in seinen Gärten Der Fisch heißt Fisch mit Gräten... Nein, Spaß, was ich meine ist, wenn du so lyrisch schreibst, solltest du dem Leser Zeit geben mitzufühlen. Also länger ausschreiben. Prosaischer. Gem |
28.11.2017, 11:14 | #9 | |
Zitat:
also zunächst einmal: ich konnte mir das hier sehr gut vorstellen. Die Nacht, sie wird beschrieben, dann ist da Abends ein schönes Farbenspiel das beschrieben wird und es dämmert und wird blaudunkel und die Dunkelheit greift nach der Seele, wobei genau die Seelensache hier etwas deplatziert wirkt, denn warum greift sie nach der Seele, was soll das hier sagen? Soll es sagen: es wird dunkel, ich fühle mich furchtbar, Dunkelheit greift mich? Was stirbt hier überhaupt? Der Tag der zur Nacht wird? Das bleibt für mich schwer verständlich, weil es mir nicht deutlich sagt, was los ist. Was mich aber vom Reimrhythmus / Metrum her wunderte, war das es irgendwie nicht so richtig passen mag, was hier passiert. Mir ist vollkommen klar, dass du weißt was du da geschrieben hast und es absichtlich so geworden ist, nur kommt es bei mir nicht "wirkend". Ich ziehe mal den Stiefel mit dem Metrum durch, es eiert nämlich irgendwo: Der Abend ist ein Schloss. In seinen Gärten erblühen Feuerlilien, und wie ein König schweife ich durch die verklärten Gefilde dieser Blütensymphonie. xXxXxX. xXxXx xXxXxXx, xX // wenn ich Lilie als LiLje ist es doppelsilbig, Li-Li-e ist dreisilbig xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Bei den markierten Betonungen eiert für mich das Metrum irgendwie, es muss ja nicht fest und durchgängig sein. Aber es schwimmt mir hier zu sehr. Der Zeilen Umbruch an der Stelle wirkt seltsam, das Thema Enjambement kam ja schon, ich weiß nur nicht warum es hier nicht funktioniert. Vielleicht müsste der Text etwas restrukturiert werden, nicht mal von den Worten her umgeschrieben. Da wächst die Nacht tiefblau aus allen Hagen und öffnet sich und wirkt fast traumgereift. Und leise stirbt mit jedem Lidaufschlagen, was tagesschwer nach meiner Seele greift. xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Hier sitzt alles perfekt, in der ersten Strophe geht das mir nicht so glatt die Betonungen zu setzen. Stelle ich nun beide Strophen untereinander: xXxXxXxXxXx xXxXxXxxxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Ja, ich glaube das Problem liegt am Wort "Lilien" und dann den Zäsuren die du in der ersten Strophe durch Kommata und einen kurzen Anfangssatz hast. Du könntest es ja auch so schreiben, beispielsweise: Der Abend ist ein Schloss. In seinen Gärten blühen Feuerblumen und wie ein König durchschweife ich die dunstverklärten Gefilde dieser Blütensymphonie. Hm ... Lg, MiauKuh |
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28.11.2017, 12:15 | #10 |
Hi Gemini,
ich verstehe sogar sehr genau, was du meinst. Und ich muss dir absolut recht geben. Vor allem, da ja hier der Punkt wirklich eine Sinneinheit auseinanderreißt. Vielen Dank für den Hinweis! Was würdes du davon halten, wenn ich den Punkt folgendermaßen setze: Der Abend ist ein Schloss, in seinen Gärten erblühen Feuerlilien. Und wie... Ich finde, das würde auch etwas das metrische Konstrukt an dieser Stelle unterstützen. Hi MiauKuh, vielen Dank für deine ausführlichen Betrachtungen! Was nach der Seele greift ist einfach alles, das der Tag an schwerem hinterlässt. Diese Gegenüberstellung ist in meinen Gedichten recht häufig zu finden. Der Tag ist ein Gedränge und belastend, wobei der Abend und die Nacht Rettung sind vor alledem. In sie kann man, kann ich mich fallen lassen. Wie ich in einem anderen Kommentar schon erwähnt habe, sehe ich den Lilien-Vers auch selbst als metrisch schwierig an. Zuerst sollte ich sagen, das Lilie für mich ein dreisilbiges Wort ist. Mir ist auch klar, dass man dann die dritte Silbe im normalen Sprachgebrauch nicht betont, was man gut an der zweisilbigen Aussprache erkennen kann. Auch wenn es falsch ist, verwende ich solch dreisilbigen Wörter doch recht häufig, da es die Metrik nicht sonderlich stört, nach meiner Lesart zumindest. Außerdem lässt sich die letzte Silbe oft betont lesen, ohne dass das Wort komisch klingt. Durch einen Punkt nach Feuerlilien lässt sich die Stelle zusätzlich noch entschärfen, denke ich. Und so wird auch der Zeilenübergang leichter. Das Enjambement verklärten Gefilde sehe ich eigentlich recht sauber. Deine Umstellung des Textes klingt schön, aber eben so gar nicht nach mir Dennoch vielen Dank für die Mühe Grüße, Tiger |
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28.11.2017, 12:23 | #11 |
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28.11.2017, 12:47 | #12 |
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Der Abend ist ein Schloss
In seinen Gärten blühen Feuerlilien, und wie- ein König schweife ich durch die verklärten; Gefilde dieser Blütensymphonie Da wächst die Nacht, tiefblau, aus allen Hagen- und öffnet sich, und wirkt fast traumgereift- Und leise stirbt mit jedem Lidaufschlagen, was tagesschwer - nach meiner Seele greift. |
28.11.2017, 12:48 | #13 |
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Ich lasse deswegen so lange Pausen, weil ich keine Prosa zu einem Gedicht machen kann.
Gem edit: Es ist, als würdest du versuchen ein Pferd mit einem Esel zu kreuzen. Du bekommst, natürlich, ein Lebewesen, aber so eines, wo sich Gott und die Welt abwendet. https://en.wikipedia.org/wiki/Liger Naja und da hat Gott ausnahmsweise mal Recht. Gem |
28.11.2017, 12:58 | #14 |
Also ich finde ja, es klingt so jetzt ganz gut
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28.11.2017, 13:01 | #15 |
28.11.2017, 13:03 | #16 |
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28.11.2017, 13:20 | #17 |
Oh, upsi. Mit dieser Interpunktion:
Der Abend ist ein Schloss, in seinen Gärten erblühen Feuerlilien; und wie ein König schweife ich durch die verklärten Gefilde dieser Blütensymphonie. Da wächst die Nacht tiefblau aus allen Hagen und öffnet sich und wirkt fast traumgereift. Und leise stirbt mit jedem Lidaufschlagen, was tagesschwer nach meiner Seele greift. |
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28.11.2017, 13:22 | #18 |
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