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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.01.2008, 11:22 | #1 |
Mistkrähen
In schwarzen Rollkragenpullovern
hocken sie da krächzen nichtssagende Tiefgründigkeiten Sie wetzen Schnäbel am Schleifstein ihrer Eitelkeiten Putzen ihren Stolz auf der Spitze des Unrats zu sitzen Sie warten, lauern darauf, daß sich im Mist etwas regt das sich bewegt, das lebt und zerfetzen alles was nicht wie sie nicht Krähe ist Mein Mitleid den traurigen Krähen deren Leben der Mist ist den sie allein sehen. edit: Auf Anmerkung eines stillen Lesers zweimal "ihre" entfernt. Okay, hattest recht - macht optisch mehr her so. |
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21.01.2008, 16:21 | #2 |
Hallo Rabenstolz,
was mir an Deinem Gedicht sehr gefällt ist, dass das Du (oder müsste ich jetzt hier schreiben das Lyr-Ich?) mit offenkundiger Verachtung und sehr pauschal eine Art des Durch-das-Leben gehens beschreibst, die Dir sehr missfällt, die Du sogar verurteilst, Du jedoch mit den letzten drei Zeilen das Ganze zu Deiner individuellen Betrachtung wendest und nicht in einem globaler "Ihr seit alles aufgeblasene Idtioten" sondern in einem "tja - selber Schuld" endet lässt. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Mir gefällts. Lieber Gruss Petra |
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21.01.2008, 17:22 | #3 | ||||
abgemeldet
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Hi Rabenstolz,
zum guten Glück sind Raben etwas ganz anderes als orinäre Krähen.
Wen du mit deinem Text beschreibst, will ich mal dahingestellt sein lassen. Ein paar Verbesserungsvorschläge hätte ich trotzdem: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Dann ist es wirklich gut. LG Albatros |
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21.01.2008, 18:10 | #4 |
Hallo A-moll,
danke für's Lesen und mögen - ja, ich denke, ich weiß, was du meinst, und das kommt dem, was ich meinte, auch schon sehr nahe. Hallo Albatros, danke für die Auseinanderseztung mit dem Text! Zu deinen verbesserungsvorschlägen hier meine Anmerkungen: Über das erste "sie" können wir reden. Putzen ihren Stolz auf der Spitze des Unrats zu sitzen In Fließtext ist es vielleicht besser zu verstehen: "(Sie) putzen ihren Stolz, daß sie (!) auf der Spitze des Unrats sitzen." Man könnte hier auch "sitzen" durch "thronen" ersetzen, vielleicht wird es dann deutlicher. Die zeile ist eine grammatikalisch durchaus zulässige Möglichkeit, diesen Satzbau mit "daß" zu vermeiden. Sie warten, lauern darauf, daß sich im Mist etwas regt das sich bewegt, das lebt und zerfetzen alles was nicht wie sie nicht Krähe ist Auch hier hilft vielleicht der Fließtext weiter; da ich in Gedichten am Zeilenende Kommata und Punkte immer sehr unschön finde, lasse ich sie gerne weg - mag sein, daß dadurch die betonung unklarer wird: "Sie warten, lauern darauf, daß sich im Mist etwas regt, das sich bewegt, das lebt; und (sie) zerfetzen alles, was nicht wie sie, (alles, was) nicht Krähe ist." "das sich bewegt" ist nicht allein auf die Bewegung im dreidimensionalen Raum bezogen, sondern steht ebenso für geistige bewegung; im Übertragenen Sinne also auch dafür, sich mit Fremdem, Ungewohntem oder nicht auf den ersten Blick Durchschaubarem auseinanderzusetzen. Die Dopplung am Schluß ist eigentlich keine solche, sondern wie vorher auch eher eine Aufzählung, und soll noch einmal betonen, daß die Krähen alles zerreißen, was nicht von ihnen als ihresgleichen (Betonung auf: gleichen) erkannt wird. Als Anmerkung: Ich habe mich in der Sicht bewußt auf das gebräuchliche Bild der Krähe beschränkt und neueste Studienergebnisse, wonach (besonders die japanischen) Krähen es von der Intelligenz und Denkleistung durchaus mit menschenaffen aufnehmen können außer acht gelassen. Dank nochmal an den stillen Leser ( ), dem der einzige verbliebene Tippfehler aufgefallen ist. Danke und Gruß Rabenstolz |
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