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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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13.12.2018, 08:45 | #1 |
Gast
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Am Weinberg
Am Weinberg
Noch einmal auf dem Bänkchen sitzen, Das sommers Halt und Ruhe bot, Erlösend von der Hitze Not, Um dort ein wenig auszuschwitzen, Zur Stadt sehnend hinab zu schauen, Wo alles laut und brandgefährlich, Die tiefe Atmung so beschwerlich, Maschinen Riesenhäuser bauen, Um hier im Spätherbst ganz da droben, Wo Vogelzwitschern noch zu Hause Und mittendrin im Wald die Jause Genüsslich kann die Schöpfung loben. ©Hans Hartmut Karg 2018 * |
13.12.2018, 10:18 | #2 |
Hallo DrKarg,
normalerweise fallen mir bei deinen Gedichten keine Fehler auf, bei den Silben. Aber hier ist doch mal einer, korrigier ihn doch: "Zur Stadt sehnsüchtig hinab zu schauen," Da ist eine Silbe zu viel. Liebe Grüße |
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14.12.2018, 09:34 | #3 |
Gast
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Re: Am Weinberg
Hallo MiauKuh,
danke für den wertvollen Hinweis! In meinem handgeschriebenen Text hatte ich auch "sehnend", statt "sehnsüchtig". Das werde ich hier ändern lassen und Ilka-Maria darum bitten. Liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht Dir H. H. Karg Geändert von Ex-DrKarg (14.12.2018 um 09:36 Uhr) Grund: Textergänzung |
14.12.2018, 09:48 | #4 |
Forumsleitung
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"sehnsüchtig" ist auf jeden Fall dem Partizip "sehnend" vorzuziehen, Hans, denn Partizipien klingen meistens nichts schön. Ich hätte eher auf das Wörtchen "hinab" verzichtet. Dann könnte der Vers so lauten: "sehnsüchtig auf die Stadt zu schauen". Oder auch: "voll Sehnsucht auf die Stadt zu schauen".
Gruß Ilka |
14.12.2018, 10:02 | #5 |
abgemeldet
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Lieber Herr Doktor Karg, |
14.12.2018, 10:29 | #6 |
Gast
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Re: Am Weinberg
Liebe Einsamkeit,
ja, das ist die Freiheit von Sprachumgang und Dichterpersönlichkeit. Aber: Was die GESETZE anbelangt: Da gibt es genug Zeitgenossen, die Poesiegesetze anmahnen - ohne die Freiheit zu sehen oder gar zu akzeptieren.... Liebe Grüße H. H. Karg Geändert von Ex-DrKarg (14.12.2018 um 10:33 Uhr) Grund: Textergänzung |
14.12.2018, 22:38 | #7 |
Forumsleitung
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Du übersiehst dabei etwas Grundlegendes, Hans: Freiheit kann nur erkannt, erworben und kreativ genutzt werden, wenn der Schaffende die Grundregeln studiert und eingeübt hat. Ein Mauerer, der wild drauflos baut, wird seine Wände einstürzen sehen, bevor er das Dach setzen konnte; ein Sänger ohne geschulte Stimme wird sich gegen seine Kollegen auf der Opernbühne nicht durchsetzen können, weil er gar nicht gehört wird; ein Maler, der nicht von anderen die Techniken, Ausdrucksmittel, Farbmischungen, Farbwirkungen, das Spiel mit Licht und Schatten, die Wirkung des Goldenen Schnitts und die Findung des Fluchtpunkts gelernt hat, wird nie seinen eigenen Stil entwickeln, geschweige denn ein gutes Bild malen; und ein selbternannter Dichter, der schludrig mit der deutschen Sprache und mit der Poesie umgeht, weiß gar nicht, was Freiheit ist, sondern steckt in seiner Bequemlichkeit so fest, als läge er in Fesseln.
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15.12.2018, 11:51 | #8 |
Gast
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Re:Am Weinberg
Liebe Ilka-Maria,
alle großen Kathedralen des Mittelalters, die heute noch stehen, sind weitgehend aus Intuition und nicht aus Gesetzen entstanden. Natürlich haben sich die Dombaumeister an das Wissen um die Schwerkraft gehalten - mehr nicht. Und nicht wenige Türme und Gebäude sind deshalb auch eingefallen. Aber es gab eben auch Schöpfer, die es fertig gebracht haben, die Schwerkraft scheinbar außer Kraft zu setzen. Ich denke dabei an den Markusturm in Venedig (der auch schon einmal eingestürzt ist) und vor allem an den Dogenpalast und viele Kirchen in Venedig. In den Sumpf mit vielen Pfählen eine Stadt zu bauen - grandios! Und die Comedia Dell Arte das Carlo Goldoni zeigt ja, dass auch die Dichtkunst weitgehend ohne Vorlagen auskommen kann. Ganz zu schweigen vom Text der Zauberflöte des Herrn Schikaneder... Liebe Grüße! H. H. Karg |
15.12.2018, 12:42 | #9 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es soll in Schlössern Köche gegeben haben, die sich aus Scham darüber, die Sauce für den König verpfuscht zu haben, umgebracht haben. So weit muss man nicht gehen, aber wer etwas nicht kann, sollte nochmal in die Lehre gehen oder es lassen. Sich für seinen Pfusch zu schämen halte ich jedoch für das mindeste, dessen ein Stümper fähig sein sollte. |
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