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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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19.05.2023, 18:18 | #1 |
großes grünes lamento
ich du er sie es wir ihr sie
also (fast) alle kinder des elektron verfallen dem gott namens smartfone berauscht von schnell gewischten bildern das knie gebeugt vor großen hubräumen belogen von korrupten saubermännern betrogen von den inhabern des lächelns wir fahren dahin von einem ort zu keinem andern denn alles sieht irgendwie gleich aus verspargelt die landschaft verdrahtet der himmel zerwühlt die kostbare haut der erde verdorrt der bergwald o what a wonderful world das bisschen abgas sagt mein mann das bisschen feinstaub sagt mein mann das bisschen abrieb sagt mein mann was soll´s ich wähle grün sagt mein mann denn grün grün grün ist meine farbe schon wandern wir auf frisch ergrünter au die vögel ebern im walde der eber vögelt im morgentau warte nur balde fröhlich erstürmen wir die schwimmenden kolosse hinter uns die schwefelwolke vor uns die nächste katastrophe warum denn nicht alte unke man gönnt sich ja sonst nichts schon das kleinkind greint im konsum sind wir vereint o what a wonderful world am ende des jahrhunderts werden wir 28 milliarden sein zusammengedrängt in virtuellen chaträumen denn wo sonst wäre noch platz die armut der armen wird den dünger bilden für den reichtum der reichen so war es schon immer auf heißer erde schichten die Massen ihren abfall um wieder und wieder während die anderen auf dem mond fröhliche feste feiern was soll´s ich wähle grün denn grün grün grünist die farbe meiner kleider wollt ihr das totale grün nicht nur die vöglein schweigen im walde was regt ihr euch auf es wird doch langsam besser die verheißug ist nah dummkopf besser ist der tod von gut auf hoher stange wie ein königliches emblem oder eine wundertätige reliquie hoch über kochendem asphalt unübersehbar schon von weitem Mc Donald´s o what a wonderful world |
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24.09.2023, 01:37 | #2 |
Ok inhaltlich bin ich nicht unbedingt derselben Meinung. Ich finde man sollte schon selbst in der Lage eines Grünenpolitikers im Rahmen der Ampelkoalition sein um beurteilen zu können ob man unter den aktuellen Umständen einen besseren Job machen könnte….
Aber ich finde der Text der als satirische Lyrik betrachtet werden kann hat was, da sind ein paar echt gute Stellen drin z.B. das bisschen abgas sagt mein mann das bisschen feinstaub sagt mein mann das bisschen abrieb sagt mein mann was soll´s ich wähle grün sagt mein mann denn grün grün grün ist meine farbe schon wandern wir auf frisch ergrünter au die vögel ebern im walde der eber vögelt im morgentau warte nur balde …….. am ende des jahrhunderts werden wir 28 milliarden sein zusammengedrängt in virtuellen chaträumen denn wo sonst wäre noch platz ……. wollt ihr das totale grün nicht nur die vöglein schweigen im walde ….. Die Verheißung ist nah Dummkopf besser ist der Tod von Gut Ich finde der Gesamteindruck könnte von einer Kürzung profitieren, denn der Text zerfasert etwas während der Abarbeitung der ganzen Themenblöcke. |
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24.09.2023, 06:16 | #3 |
Forumsleitung
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Eigenartige Auffassung, falls ich diesen Satz richtig deute: Die Bürger in Deutschland, die nicht selbst ein politisches Amt innerhalb der regierenden Parteien ausüben, haben nicht die Fähigkeit und das Recht, sich ein politisches Urteil zu bilden, geschweige denn Entscheidungen der Regierung in Bund und Ländern zu kritisieren? Der amtierende Politiker alleine fällt also das Urteil über seine Leistung, der Bürger darf es jedoch abnicken, solange er nicht bewiesen hat, dass er den Job besser machen könnte? Ist das wirklich gemeint?
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24.09.2023, 10:32 | #4 |
Nein natürlich ist es so wie es von dir dargestellt wird nicht gemeint. Wir leben in einer Demokratie mit Meinings- und Pressefreiheit. Der Bürger DARF also so einiges was die freie Meinungsäußerung betrifft. Ich persönlich kann mir allerdings schon vorzustellen dass es als amtierender Politiker nicht immer einfach ist die Entscheidungen zu fällen die für das eigene Parteiprogramm wirklich zählen wenn man Teil einer Dreierkoalition ist und man sich mit zumindest einem weiteren Koalitionspartner dauerhaft im Clinch befindet während in der nicht allzu weit entfernten Ukraine ein Krieg herrscht der die Wirtschaft und sämtliche internationale Beziehungen prägt. Ja es wird zuwenig getan um die wirklich wichtigen Klimaziele zu erreichen, aber ich frage mich schon ob man selbst unter den gegebenen Umständen so viel anders handeln könnte wäre man in der Lage von Politikern wie Habeck oder Baerbock. Ich persönlich bin im Gegenteil froh dass wir sie haben, bedenkt man die Regierungen so manch anderer EU Länder, wie Italien, Polen oder Ungarn. Aber das ist einfach nur meine Meinung auf die ich hier mein Recht habe, genau wie jeder Andere hier.
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24.09.2023, 10:50 | #5 |
Forumsleitung
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Danke für die Klarstellung. Der Satz "Ich finde man sollte schon selbst in der Lage eines Grünenpolitikers im Rahmen der Ampelkoalition sein" hatte mich irritiert. Das liest sich wie die Forderung: "Du kannst erst über Eisbären mitreden, wenn du selber mal einer gewesen bist." Ich ging aber davon aus, dass es sich um ein Missverständnis handelt.
Schönen Sonntag. |
24.09.2023, 12:12 | #6 |
Verstehe, ja man hätte das auch falsch deuten können.
Danke dir, Sonntagsgrüße zurück |
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24.09.2023, 21:33 | #7 |
Hei,
ich bin erstaunt und erfreut, dass mein Gedicht solch eine profunde Diskussion ausgelöst hat. Dabei ist der Anlass eher trivial: Irgendwo am Harz stand ich im Stau; vor und hinter mir die Blechlawine, links kahle Hänge, wo einst Bergwald gewesen war, rechts Siedlungen, wo einst grüne Wiesen gewesen waren, darüber ein Werbeschild, das zur Zwangsernährung aufforderte. Um die Zeit nicht sinnlos zu vertun, reimte ich ein paar Sätze, grub sie zuhause aus, düngte sie mit etlichen Gläsern Rotwein, und siehe da, sie wuchsen und gediehen, so üppig, dass sie auch geteilt werden könnten. Ich will niemanden etwas vorwerfen oder verbieten, schon gar nicht die Wellt retten. Ich will auch nicht provozieren oder agitieren, dazu fehlt den Versen der politische Hintergrund. Keineswegs bin ich verzweifelt, denn Verzweiflung ändert eh nichts. Ich bin nur unendlich traurig über den Zustand dieses unseres schönen Landes. Statt Bäume wachsen Growiane in den Himmel, statt Maibäume Funkmasten. Da sind junge Menschen, die sich aus Angst vor der Zukunft festkleben, da gibt es Politiker, die sich aus Angst vor Stimmenverlust mental an überholten Energieformen festnageln. Die Bosse verkünden den Untergang des Abendlandes, nur weil das BSP um ein paar Prozentpunkte gesunken ist. Da gibt es das breite Gros der Bürger, die das alles anscheinend einen Scheißdreck angeht, nach dem Motto: Die Politik wird´s schon richten. Es ist manchmal schwer erträglich. Verkehrte Welt der ebernden Vögel . . . Ich dachte, vielleicht findet sich ja jemand, der so ähnlich wie ich empfindet. LG, Traudl |
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24.09.2023, 21:59 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
in meinen Augen ist alles Politik. Und ich sehe es ebenfalls wie du, wenn du schreibst, Verzweiflung ändere nichts. Der Aktionismus unserer Politiker, vornehmlich der Grünen, und der Klimakleber ändert allerdings auch nicht. Damit machen wir uns in Deutschland lediglich in einem Affentempo die Wirtschaft kaputt und vernichten Arbeitsplätze, ohne dass wir der Hybris genügen würden, die Welt zu retten. Dazu sind wir viel zu klein. Es heißt zwar immer, wir als einer der großen Industriestaaten (noch, aber wohl nicht mehr lange) hätten einen der größten klimaschädlichen Fußabdrücke pro Einwohner, aber das widerspricht der Tatsache, dass der größte Schadstoffproduzent China ist, dicht gefolgt von den USA. Die Aussage muss man mal durchdenken. Gemessen an der Bevölkerung ist bei der Masse an Menschen in China völlig klar, dass dort pro Kopf der klimaschädliche Fußabdruck gegenüber den paar Männeken in Deutschland kleiner ist, denn je größer die Zahl durch die man dividiert, desto kleiner das Ergebnis. Unser Anteil am Treibhauseffekt ist im Weltvergleich in Wahrheit minimal. Unsere Politiker hätten also guten Grund, das Problem mit mehr Besonnenheit anzugehen und die Wirtschafts- und Energiepolitik langsamer, kostengünstiger und vor allem sozialverträglich zu gestalten. Seit die Bundesrepublik besteht (und ich kenne sie seit dem Jahr 1951, also fast seit ihrer Gründung), habe ich noch nie eine derartige Verunsicherung in der Bevölkerung, einen ähnlich hohen Vertrauensverlust in die Politik und eine geradezu pathologische Angst vor der Zukunft verspürt wie in der heutigen Zeit. Aber was soll man von Leuten erwarten, die zu einem viel zu hohen Teil weder eine abgeschlossene Ausbildung haben, noch jemals in der freien Wirtschaft gearbeitet hatten, ehe sie in die Politik gingen? LG Ilka |
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25.09.2023, 01:31 | #9 |
Hallo Traudl, ist doch super wenn dein Text zu Diskussionen anregt, dann hat er eines seiner möglichen Ziele doch schon erreicht.
Ilka du schreibst: Es heißt zwar immer, wir als einer der großen Industriestaaten (noch, aber wohl nicht mehr lange) hätten einen der größten klimaschädlichen Fußabdrücke pro Einwohner, aber das widerspricht der Tatsache, dass der größte Schadstoffproduzent China ist, dicht gefolgt von den USA. Naja es widerspricht ja eben nicht der Tatsache dass der größte Schadstoffproduzent China ist, wie du selber schreibst geht es hier um den CO2 Abdruck pro Kopf und der war sehr lange tatsächlich viel größer in Deutschland als in China. Die beiden Werte gleichen sich allerdings mittlerweile deutlich an. Gemessen an der Bevölkerung ist bei der Masse an Menschen in China völlig klar, dass dort pro Kopf der klimaschädliche Fußabdruck gegenüber den paar Männeken in Deutschland kleiner ist, denn je größer die Zahl durch die man dividiert, desto kleiner das Ergebnis. Unser Anteil am Treibhauseffekt ist im Weltvergleich in Wahrheit minimal. Das Argument geht eben nur auf wenn die pro Kopf CO2 Emission in China tatsächlich kleiner ist als in Deutschland. Und darauf kommt es doch wohl an, denn sag mal einem Chinesen dass er aufgrund der Gesamtbevölkerungsgröße von China weniger Recht auf Wohlstand hat als ein Europäer. Bitte nicht missverstehen, ich bin ganz und gar kein Fan des kommunistischen Chinas, es geht vielmehr um Fairness und die muss gewahrt bleiben wenn sich die gesamte Welt gemeinsam und mit vereinten Kräften bemühen soll die enormen globalen Herausforderungen zu lösen die auf uns warten. Ähnlich hätte eine globale Iniative zur Einschränkung des rasanten Bevölkerungswachstums nur dann einen Hauch einer Chance zu funktionieren wenn man eine ein- bzw. zwei-Kind Politik in allen Ländern der Erde vorschreiben würde, nicht nur in Asien oder Afrika. Natürlich wäre die Steigerung des allgemeinen Lebensstandards und eine effektive Angleichung der Rechte von Mann und Frau in Ländern mit besonders hohen Geburtenraten und niedrigem Einkommen die bessere Lösung…. Beim letzten Punkt, der fehlenden Fachkompetenz von Politikern die den einzelnen Ressorts vorstehen kann ich nur beipflichten. |
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25.09.2023, 07:50 | #10 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Genau in dem, was du schreibst, liegt die Crux: Alle Menschen dieser Welt haben das Recht auf einen anständigen Lebensstandard und dass sie für ihre Plackerei (und die Chinesen sind enorm tüchtig) angemessen entlohnt werden. Die Bevölkerung in China ist sich ihrer Umweltprobleme und den Auswirkungen auf den Planeten vollauf bewusst und stellt entsprechende Forderungen an ihre Regierung. Somit tun die Chinesen mittlerweile eine Menge gegen die Luft- und Umweltverschmutzung, wie ich gerade von einem Korrespondenten gehört habe. In China scheint soviel an Vegetation angepflanzt zu werden wie nirgendwo sonst auf dieser Welt. Wie dieser Korrespondent sagt, habe sich die Luft deutlich spürbar verbessert. Es ist also gar nicht nötig, dass so ein nassforsches, dummes Kalb wie unsere Außenministerin der Regierung in Peking mit dem Oberlehrerfinger kommt und denen sagt, wie sie ihr Land zu regieren und mit ihren Menschen umzugehen haben. Die Wahrheit ist aber auch, dass der Co2-Ausstoß trotz aller Maßnahmen weltweit immer weiter gestiegen und ein Umkehreffekt nicht eingetroffen ist. |
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