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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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01.01.2017, 01:42 | #1 |
Losnacht
Losnacht Den Weihnachtsengel hab ich gesehn, er führte ein flammendes Schwert, bis an die Knie durch Blut musst er gehn, sprach: Sie sind des Lebens nicht wert. Der Himmel brennt, Tod oder Sieg, hör meine Uroma sagen: Jetzt kommt ein großer Krieg, wer kann sein Feuer ertragen? So fliege ich durch die Zeit, das uralte Wegkreuz von Ranken befreit am heiligen Baum, den Ahnen geweiht, über ein Meer aus Verderben und Leid. Sag, wird es denn wiederkommen? Frag ich den weisen Raben, er schnarrt: Euch wird Alles genommen, die ihr nicht wertschätzt die Gaben. An fremden Glauben sie habt verraten, der kam aus dem Morgenland, wo längst er zur Plage ist missraten, nun setzt er die Welt in Brand. Ich frage den Weihnachtsengel: Kannst du mir leihen dein Schwert? Ich bin nur ein alter Bengel, doch ist's mir die Sache wert. Was immer sie auch sind, die triebgesteuerten Molche, die ehelichen ein kleines Kind und packen in Lumpensäcke geschwind, was reizt sie in ihrem Dolche, die notgeil verdorbenen Strolche, sie sind wie vergifteter Wind. Ich sag ihnen ins Gesicht: Ihr wehleidigen Patrone, Männer seid ihr nicht! Ihr Heuchler mit oben ohne und Hass in der lüsternen Fratze, zwischen den Beinen getragen der Kopf ist am falschen Platze, drum muss ich ab ihn euch schlagen. Doch er spricht: Lass mich nur machen, gezählt sind ihre Tage, zuletzt wird die Freiheit lachen, glaub nur, was ich dir sage. So kehrte ich denn zurück, im Ohr das Brausen der wilden Jagd, und fühlte mich besser ein ganzes Stück, der Engel der Losnacht hat's zugesagt. |
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