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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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15.09.2017, 11:56 | #1 |
Unsere kleine Wohngemeinschaft
So kann das nicht weitergehen!
Es ist definitiv an der Zeit klarzustellen, wer hier wirklich die Hosen anhat... Heute Morgen schon ging es los: Der Wecker hatte mal wieder verschlafen und der Toaster (ein notorischer Morgenmuffel) brannte mir obszöne Beleidigungen ins Brot. Ich hatte nichts Frisches zum Anziehen, weil unsere Waschmaschine seit Wochen unter schweren Depressionen leidet und wir wieder unten am Fluss waschen müssen. Da war mein Tag schon gelaufen... Heute Abend war dann auch noch der Fernseher böse eingeschnappt, weil wir das Sky-Abo gekündigt haben. Er verweigerte seine Arbeit, daher mussten wir zur Unterhaltung der Wohnzimmermöbel ein altmodisches Kasperletheater aufführen. Jetzt liegen wir im Bett, umringt von unseren Handys, Tablets und diversen Küchengeräten. Wenn man einmal damit anfängt, die ins Bett zu lassen.... Ich sehe, dass sich der Mixer schon wieder an meine Liebste ranmacht. Auch wenn er es immer wieder abstreitet. Ich hab die Schnauze voll! Morgen spreche ich ein Machtwort! Falls ich meine Hosen finde... |
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15.09.2017, 17:51 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Lieber Klaatu,
die Autogrammkarte ist bereits ein Vermögen wert.
Vor allem die ohne Hose. Ich spreche jetzt auch mal ein Machtwort! So kann das weitergehen. Da muss nichts klar gestellt werden. Da muss man eben früher aufstehen, vor dem Wecker. Und sich warm anziehen, statt dumm aus der Wäsche zu gucken. Um sich das beste Kasperl, unten am Fluss zu schnappen. Bettgeschichten gehören erzählt. Man muss anfangen sich darauf einzulassen. Dass man sich mit der Liebsten vermischt, gehört nicht abgestritten. Alle Verse sind bereichernd und andersartig. Qualitätsmerkmal: Klaatu! Nur wo dies draufsteht, ist er auch enthalten. In jedem siebten O! Klaatusche Weisen inspirieren zu löblichen Kommentaren, und zusprechenden Wortverwirrungen. Mit, oder ohne Hose. Unar, mit dem letzten Wort. Basta! |
22.09.2017, 11:57 | #3 |
Hallo Unar!
Sorry für die etwas verspätete Antwort. Habe mich sehr über dein Antwortgedicht gefreut, das empfinde ich als große Ehre. Aber hoffentlich war das nicht dein letztes Wort! LG k (ausnahmsweise mit Hose) |
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28.09.2017, 15:27 | #4 |
abgemeldet
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Lieber klaatu,
deine kleine Wohngemeinschft, gefällt mir ausgesprochen gut. Nach solch einem Text brauchst du keine Hose mehr... Liebe Unar, deine Antwort ist mindestens genauso toll, wie klaatus Text und inhaltlich schließe ich mich dir gerne an. Lieben Gruß euch beiden Letreo |
28.09.2017, 15:46 | #5 |
Lieber Klaatu!
Mir gefällt dieser kleine Einblick und insbesondere die letzte Zeile. Ich frage mich nur, ob dies, formal gesehen, ein Gedicht ist, odet nicht eher eine Kurzgeschichte. Gruß Schreibfan |
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29.09.2017, 09:24 | #6 |
@ Letreo (ohne A)
Wäre ich zuhause, würde ich mir sofort wie ein Stripper die Hose vom Leib reißen. Hier befürchte ich aber die irritierten Blicke meiner - leider männlichen - Kollegen... @ Schreibfan Formal gesehen ist das hier weder noch. Für eine Kurzgeschichte fehlt die Handlung, für ein Gedicht die Verdichtung. Solange ich hier nicht meine eigene Rubrik bekomme, muss man damit wohl leben Danke euch beiden und liebe Grüße! k |
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29.09.2017, 11:07 | #7 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Danke Letreo, gab ja auch eine prima Vorlage dazu.
Hi Klaatu, ich wäre von deiner eigenen Rubrik begeistert. Obwohl auch ein bisschen neidisch. |
29.09.2017, 13:32 | #8 |
Hallo Unar,
diese strenge Abgrenzung zwischen Lyrik und Prosa gefällt mir halt einfach nicht, bzw. kommt mir etwas altmodisch vor. Ich mag es, wenn Lyrik prosaisch und Prosa lyrisch ist. Die Diskussionen was es nun genau ist, gibt es bei meinen Texten ja immer mal wieder. |
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01.10.2017, 13:28 | #9 |
Hallo klaatu,
dieser Text gefällt auch mir ausgesprochen gut. Du bringst Dinge in deinen Texten dazu, ein Eigenleben zu führen, das hat etwas Surreales und lädt zum Immer-Wieder-Lesen ein. Solche Texte gehören mE unter "Sonstige Gedichte und Experimentelles". Du siehst, es gibt eine Rubrik dafür. Ich finde es nämlich eigentlich schon angebracht, nach der richtigen Rubrik zu suchen der Initiatior des Forums hier hat sie ja dafür so gegliedert. Außerdem - sorry fürs Meckern - ich finde es den anderen Einstellern gegenüber nicht fair, nicht darauf zu achten. Da hat sich zu. B. jemand große Mühe mit einem Gedicht gegeben, stellt es in die richtige Rubrik. Dann kommt jemand, dem alle Rubriken egal sind und stellt seinen Text, der kein Gedicht ist, genau obendrueber. Dadurch geht der erste Text etwas unter, weil der Leser gar nicht mehr dran denkt, dass hier eigentlich die Gedichte-Rubrik ist, und der erste Gedichte-Einsteller hat dadurch weniger Klicks, weil die Texte, die oben stehen, nun mal die meisten Klicks bekommen. Und ganz ehrlich: Mich stört so ein Egoismus. Auch wenn ich deine Texte super finde. LG DieSilbermöwe |
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04.10.2017, 08:24 | #10 |
Guten Morgen Silbermöwe!
Ich finde schon, dass meine Texte - gerade noch so - als moderne Lyrik durchgehen. Reine Prosatexte sind es jedenfalls nicht. Natürlich mache ich mir auch Gedanken über die Rubrik, es fällt mir nur manchmal schwer das 100% passend einzuordnen - egal ist es mir also nicht! LG k |
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04.10.2017, 11:22 | #11 |
Hi klaatu!
Gerade das macht deine Texte so klar und natürlich, weil sie eben NICHT versuchen, um jeden Preis "lyrisch" zu sein. Und was ihnen Wert verleiht, ist die teils schon dadaistische, teils skurrile, teils surreale Sicht auf die beschriebenen Dinge und Zustände, die lustiges Kopfkino machen und zum Mit- und Nachdenken anregen. So auch hier: Die Personifizierung von Möbeln, Haushaltsgeräten usw. beinhaltet philosophische Tiefe, die darüber nachsinnen lässt, inwieweit wir in unserer materialistischen Wohlstandsgesellschaft schon solche Gegenstände wie selbstverständlich in unser Sozialleben einbauen, als hätten sie eigene Seele und Charakter, zB Handys oder Autos, um nur zwei von unseren "All-time-Lieblingen" zu nennen, die gehätschelt, gepflegt, verziert und aufgemotzt werden, um quasi zu Verlängerungen der eigenen Persönlichkeit oder gar Familienmitgliedern zu werden! Es soll Leute geben, die Sex mit ihrem Auto machen oder es gar heiraten wollen! Andere verlieben sich in die Computerstimme ihres Smartphones - obwohl sie wissen, dass sie künstlich ist! Da verschwimmen die Grenzen, mit jeder Menge sozialer und philosophischer Implikationen. Deine Zeilen geben ein höchst amüsant übertreibendes Beispiel, das dies alles vor Augen führt. Darum lese und kommentiere ich dich gerne, obwohl ich moderner (reimloser) Lyrik ansonsten sehr abhold bin! LG, eKy |
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04.10.2017, 14:18 | #12 | |
Hallo Erich!
Das Abgefahrenste, was ich in dieser Hinsicht je gesehen habe, war ein Typ, der eine sexuelle Beziehung zu einem stillgelegten Eisenbahnwaggon führte... Smarthome ist momentan auch so ein Thema, das mich ziemlich verstört. Früher gab es immer die Angst, dass der "große Bruder" etwas mithören könnte - heute bezahlen wir sogar noch dafür... Zitat:
LG k |
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04.10.2017, 15:25 | #13 |
Hi klaatu!
Abgesehen von den üblichen Spleens, leichten Perversionen und verstiegenen Querschlägern, die zu solchen Wunderlichkeiten führen (Eisenbahnwaggon - echt!? ), ist dies wohl ein Symptom für die zunehmende Isolierung und Vereinsamung in unsererm Kulturbereich. Man bleibt Single, wohnt lang allein, interagiert nicht mehr persönlich (Computer, Handy), verliert immer mehr direkten Kontakt und betäubt sich mit modernen Medien wie Fernseher und Internet. Heute kann man in unserer Gesellschaft leben, fast ohne je vor die Haustür zu müssen, und wenn, bleibt man höflich, aber unverbindlich, gefühlsbereinigt und politisch korrekt. Auf Dauer kann das nicht seelisch gesund sein (außer bei mir), und vielleicht kommt es deshalb bei manchen zu solchen emotionalen Bindungen zu allerhand Sachen, über die man das eigene Wesen mit definiert. Traurig ist das aber nur für jene, die die Welt noch anders kannten, als man sich ausschließlich analog miteinander vergnügte. Trolle mussten mutig sein, weil sie ihre Beleidigungen anderen direkt ins Gesicht sagen mussten - mit potentiell für sie schmerzhaften Gegenreaktionen! Man spielte noch als Cowboy und Indianer verkleidet und schoss sich dabei persönlich über den Haufen, nicht in Gestalt von Avataren in irgendwelchen Computerspielen! Und damals hatten wir obendrein so viele Leben, wie wir wollten, und alles war gefühlsecht und in echtem 3D! LG, eKy |
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06.10.2017, 09:21 | #14 |
Hi Erich,
das hier habe ich doch glatt übersehen! Es gibt mittlerweile wirklich viele Leute, die würden die Uhr am liebsten wieder zurückdrehen und vielleicht wäre das auch besser so. Aber das wird nicht passieren. Ich bin gespannt wie es wird, wenn die digitale Generation (das was man "Millennials" nennt) erwachsen ist und selbst Kinder hat. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Kinder dann gegen die Welt ihrer Eltern rebellieren werden, so wie es ja immer war. Das könnte interessant werden. Vielleicht werden diese Kids dann aber auch komplett verchipt und vernetzt sein und ein "draußen" gar nicht mehr kennen, wer weiß... Und vielleicht ist das dann auch besser so, weil ein "draußen" in der Form gar nicht mehr existiert... Mäh... Ich brauch Kaffee... LG k |
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06.10.2017, 13:41 | #15 |
Dieser Ungehorsam der Dinge! Erheiternd erzählt, lieber klaatu.
Gern gelesen. LG g |
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09.10.2017, 08:08 | #16 |
Guten Morgen Gummibaum!
Ein Lob von dir nehme ich immer gern! LG k |
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