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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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28.07.2016, 11:37 | #1 |
Abrücken
An meinen letzten Tagen
werd ich fröhlich sein auch wenn dies nur zum Schein ich möchte jedes Herz beglücken um dann in Stille abzurücken Mein Lachen wird der letzte Klang ein letztes Lächeln später dann mein letzter Gruß in diese Welt bevor der Schein im End zerfällt |
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28.07.2016, 21:13 | #2 |
Schein
Guten Abend Gylon,
Du entlarvst in Deinem Gedicht den hohlen, wertlosen, verlogenen Schein. Eine Demaskierung! -ganter- |
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28.07.2016, 22:29 | #3 | |
R.I.P.
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Hallo Gylon
Zitat:
Das militärische Gegenteil von "anrücken" wäre wohl "abrücken"? Weniger militärisch und etwas poetischer klänge in meinen Ohren z.B. "um mich dann stille zu verdrücken". "Im End zerfallen" ist wiederum ganz dicke aufgetragen. "bevor der Schein in sich zerfällt" klänge weniger bombastisch. Wohlgemerkt, dein Text kommt mir als eher stiller Text, nachdenklicher Text, hinter der Hand gesprochenes Bekenntnis entgegen. Also nicht protzig und bombastisch. Gruss Url |
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28.07.2016, 23:09 | #4 |
Hallo Gylon,
auch mir gefällt das Gedicht. Ich verstehe es wie url als Bemühen um freundliche Aufmunterung, nicht als eine Entlarvung der Verstellung. Alternativ: und sei es nur zum Schein Gern gelesen LG g |
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29.07.2016, 12:21 | #5 |
Lieber ganter,
eine interessante Interpretation! Vielen Dank dafür! Ich stimme dir zu, „den Schein zu wahren“ hat einen oft einen faden Beigeschmack! Es gibt aber auch die Fälle in denen der Schein gewahrt wird, um andere geliebte Menschen nicht zu belasten. Als Beispiel möchte ich schwer kranke Menschen anführen die den Schein wahren, damit sich die Angehörigen nicht permanent sorgen. Lieber Urluberlu, deine Kritik ist bei mir angekommen! Siehe es mir nach, wenn mir gummibaums alternative zu Vers 3 mehr zusagt. Das Wort „verdrücken“ mag ich in dem Text nicht verwenden. Für mich klingt verdrücken nach: Feigheit, würdelos. Da empfinde ich das Wort abzurücken doch passender. Nicht optimal, aber sympathischer. „Im End zerfallen“ gefiel mir gut, es wirkte so kraftvoll als Schluss Vers. Jetzt wo du darauf hinweist, schwindet jedoch mein Gefallen! In dem durchgehend schlicht gehaltenen Text wirkt es aufgesetzt. Deinen Vorschlag übernehme ich sehr gerne! Lieber gummibaum, die Idee zu dem Text kam mir, als ich einmal gelesen habe, dass nicht wenige kranke Menschen den geplanten Freitod als würdevoller empfinden, anstatt würdelos und vereinsamt irgendwo dahinzusiechen. Ich möchte euch allen ganz herzlich danken! Fürs vorbei schauen und die fruchtbare Mitarbeit und Beschäftigung mit meinem Text. Lieber Grüße Gylon (Überarbeitete Fassung) Abrücken An meinen letzten Tagen werd ich fröhlich sein und sei es nur zum Schein ich möchte jedes Herz beglücken um dann in Stille abzurücken Mein Lachen wird der letzte Klang ein letztes Lächeln später dann mein letzter Gruß in diese Welt bevor der Schein in sich zerfällt |
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29.07.2016, 12:27 | #6 | |
abgemeldet
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Zitat:
Mitzuteilen, dass man dereinst fröhlich abzudanken gewillt ist, ja, das schwebt wohl jedem von uns vor; wäre es jedoch nicht besser, dem Tod ein wenig Demut entgegen zu bringen und ihn darum zu bitten? Zur Form wurde alles schon gesagt. Gruß Wanda |
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07.08.2016, 09:59 | #7 |
Liebe Wanda,
ich dachte in S1V5 ein wenig Demut zum Ausdruck gebracht zu haben. Wenn das nicht bei Dir ankommt, habe ich mein Ziel wohl verfehlt. Dankeschön! Liebe Grüße Gylon |
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07.08.2016, 14:53 | #8 |
R.I.P.
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Lieber Gylon,
ich lese das Gedicht wie Wanda: Als stillen Abschied. So gar nicht mit Brimborium, wie es andre wohl schrieben, sondern leise. Geht (mir sehr) unter die Haut. Ähnliches hab ich neulich auch geschrieben Lieben Gruß von Thing |
10.09.2016, 15:12 | #9 |
Liebe Thing,
aus dieser so laut gewordenen Welt sich leise verabschieden zu dürfen, das wäre schon was. Aber ich denke, wir dürfen uns ruhig noch etwas Zeit damit lassen. Das wünsche ich uns jedenfalls! Danke dir ganz herzlich! Liebe Grüße Gylon |
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