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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 19.10.2007, 19:56   #1
Buchstabensammler
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 2

Standard Was war

Was war denn da gleich wieder gewesen?
Etwas war da, bevor ich anfing, hier und dort zu lesen.
Wollte ich nicht irgendetwas machen?
Doch ich glaube, mir fehlten dazu ein paar Sachen.
Irgendwie komm ich jetzt nicht mehr drauf.
Vielleicht gings um den weiteren Tagesablauf.
Ich wussts noch bei den Wegweisern und Hinweisschildern.
Doch weg wars bei den multimedial designten Texten und Bildern.

Ja, ich muss sagen, wirklich imposant.
So mit Gucci, Handy und Naomi am Strand.
Oder hier, noch innovativer Daten speichern!
Vielleicht auch gleich, zu nicht mal 6 %, bereichern.
Nein, nicht, dass ich es wirklich brauch,
doch, hey, ich will es doch eigentlich auch.
Das Leben ist die lange Schlange an der Kasse.
Psychologische Regale tragen Sorge, dass ich nichts verpasse.

Doch hatte ich nicht den einen Gedanken?
Hoffentlich reicht es jetzt auch noch zum Tanken.
Ich glaube es ging um so was wie Selbstverwirklichung.
Oder wars eine unschlagbar günstige Serviceleistung?
Es war vielleicht auch, einfach ausgedrückt, die Suche nach Glück.
So etwas wie drei zum Preis von einem Stück.
War es etwa gar die Lösung irgendeines Problems?
Eine Antwort auf Fragen des Weltgeschehns?
Und welche Probleme und Fragen könnten es gewesen sein?
Es fällt mir einfach nicht mehr ein.

Möglicherweise gings auch um die Liebe meines Lebens.
Ihr Ring liegt noch beim Juwelier und strahlt für ihn, vergebens.
Vielleicht hat sie ja den Gedanken mitbekommen.
Und ihn dolby-digital für später aufgenommen.
Womöglich war ich inspiriert von einer kreativen Idee!
Nicht auszuschließen, verträumte Beschreibung von Landschaft und Schnee.
Jetzt heißt es jedoch erstmal auf den Einkauf konzentrieren.
Freie Wahl, überlegte Entscheidung und gezieltes Konsumieren.

So hab ich, nur für den Moment, auch alles schnell beisammen.
Woher wohl plötzlich die Geräusche stammen?
Ich gehe nach draußen und damit der Sache nach.
Und plötzlich mitten im Tumult, werden die Erinnerungen wach.
Es heulen Sirenen, es fliegen Steine.
Große, rollende Reifen und laufende Beine.
Schwarze Soldaten mit Schild, Stock und Helm beladen.
Davor, mit eingehakten Armen, mehrere Sitzblockaden.
Und der Gedanke, er war ganz einfach und unvermessen.
Wie konnte ich ihn nur so schnell vergessen?

Auch hier draußen ist der Gedanke jetzt soweit.
Ein Gedanke, der Flügel über manche Schlucht verleiht.
Die Zeit ist bereit für das subjektive Erlebnis der Freiheit.
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