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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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05.05.2016, 22:40 | #1 |
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Diese Frau
Diese Frau tat mir nie Gutes,
niemals war sie frohen Mutes, ständig kochte sie vor Wut, deshalb war ich auf der Hut. Passte auf, dass ich nicht patzte, dass ihr nicht der Kragen platzte, alles machte ich ihr recht und am Ende war es schlecht. Oh, sie konnt so böse sein, richtig fiese und gemein, half mir da kein wehes Schrein, damit blieb ich stets allein. Liebe? Nein! Die gab es nicht, dafür Schläge ins Gesicht, lieblich konnte sie nur sein, wenn sie trank zuviel vom Wein. Weinte leise dann im Zimmer, manchmal kam es noch viel schlimmer, bis ich endlich mich dann wehrte, dieser Frau den Rücken kehrte! Eines möcht ich noch erwähnen, schrieb die Zeilen unter Tränen, Tränen, die so oft noch schmerzen, ganz tief drin in meinem Herzen. |
05.05.2016, 23:35 | #2 | |
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Liebe Manu,
wie furchtbar. Deine traurigen Zeilen erinnern mich an meine eigene Kindheit. Besonders die Schläge ins Gesicht verletzten meine Seele und mein Selbstwertgefühl. Warum tun Mütter so etwas Schreckliches? Ich habe es nie verstanden und meinen Kindern habe ich nie so etwas Schreckliches angetan. Zitat:
Meine Mutter ist inzwischen 82 Jahre alt und ich habe ihr verziehen. Vergessen kann ich wohl niemals. Liebe Gutenachtgrüße Deine Moni |
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06.05.2016, 10:55 | #3 |
Liebe Letreo71,
ich hoffe nicht autobiographisch! Ich habe als Kind auch öfter Senge bekommen und meiner Meinung nach hat es mir nicht geschadet! Da sie nicht willkürlich sondern wohl dosiert verabreicht wurde. Trotzdem habe ich diese Tradition nicht übernommen, da ich keinerlei Veranlassung dafür gefunden habe. Wenn ich so manchen Satansbraten seine Eltern terrorisieren sehe, frage ich mich doch manchmal, ob ich dann nicht anders handeln würde. Ein sehr, sehr schwieriges Thema! Gerne gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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06.05.2016, 23:42 | #4 |
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Liebe Moni,
vielen Dank für deine einfühlsamen Worte. Es gibt Dinge im Leben die kann man nicht verstehen. Dein Kommentar hat mich sehr erfreut. Liebe Grüße Deine Manu |
06.05.2016, 23:47 | #5 |
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Lieber Gylon,
danke für deinen offenen und freundlichen Kommentar. Freut mich, dass du dieses schwierige Thema (leider autobiographisch), sehr gern gelesen hast. Lieben Gruß Letreo |
06.05.2016, 23:56 | #6 | |
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Zitat:
ich halte von körperlicher Gewalt überhaupt nichts. Da gibt es andere Erziehungsmaßnahmen. Besonders Schläge im Kopfbereich verursachen nicht nur körperliche Schmerzen. Das Selbstwertgefühl kommt abhanden und die Seele leidet oft ein ganzes Leben lang … In vielen Köpfen ist die damalige körperliche Züchtigung als Erziehungsmaßnahme immer noch präsent, was ich sehr bedauerlich finde. Kinder schlagen? Um Gottes Willen. Genauso schlimm finde ich es, wenn Männer Frauen schlagen. Liebe Grüße Dabschi |
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07.05.2016, 00:06 | #7 |
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Liebe Moni,
ich hab so oft Eltern kennengelernt, die ihre Kinder schlagen, weil sie ja auch geschlagen wurden. Wie Gylon schon sagte, "Tradition" so ist es bei vielen tatsächlich noch eine erzieherische Maßnahme, Schläge zu erteilen. Für mich ist das ein Zeichen von Schwäche... Liebe Grüße Manu |
07.05.2016, 00:10 | #8 |
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Liebe Letreo71
es handelt sich um ein autobiografisches Textwerk, Grund genug für mich diese Zeilen nicht aufzugliedern und nicht genau nachzuprüfen.
Etwas anderes möchte ich aber tun. Ich möchte dir einfach hier herschreiben, dass ich grad ganz intensiv an dich denke und hoffe, dass du dich wieder aufrappeln kannst und deine Freude wiederfinden kannst. Es gibt Vieles das wir erst später wirklich begreifen, dem wir uns erst spät stellen können. Deine Schilderung führt an einen Punkt zurück, an die Stelle an der du beginnen konntest abzuwägen. Dann, wenn das Mutterbild, das jedes Kind in sich trägt plötzlich bröckelt, plötzlich bricht, wenn man die Worte aussprechen kann, für sich selbst sortieren kann, was sein sollte und wie es eben ist; diese Erfahrung zu machen, alles wieder und wieder neu anzuschauen und zu bewerten und weinen können sind die Schritte, die dich aus dem Erlebten hinausführen, hinaus ins Freie, weg von der Kälte, weg von Alkohol und Gewalt. Niemand kann dir deine Vergangenheit rauben. Niemand kann dir das Stückerl Kindheit, auf das du verzichten musstest zurückgeben, niemand kann dir die Angst nehmen, die zurückbleibt, aber die Schritte, die dir helfen können gehst du bereits und genau das ist der richtige Weg. Weg von der Schuld, weg von der Frage "warum", weg von einer Erfahrung der du hilflos ausgeliefert warst. Ich möchte mir nicht vorstellen, welche Fragen es neben dem "warum" noch gegeben hat ... und welche Antworten du gefunden hast. Wenn ich deine andere fröhlichen Gedichte lese und wenn ich beobachte wie viel Freude du heute schenken kannst, ... Danke, dass du auch diese Seite mit uns teilst. Alles Liebe in deine Frühlingsnacht. |
07.05.2016, 01:08 | #9 |
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Comedy vom feinsten.
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08.05.2016, 15:06 | #10 | |
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Lieber Lichtsohn,
danke für dein Mitgefühl und für die Auseinandersetzung mit meinem Gedicht. Du hast dir sehr viel Gedanken darüber gemacht. Zitat:
Sonnige Grüße Letreo |
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08.05.2016, 15:37 | #11 |
Forumsleitung
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Aus diesen beiden Zeilen meine ich, alles herauszulesen. Da geht es um mehr als nur um eine gelegentliche Ohrfeige oder einen Klaps auf den Po. Kinder reizen ihre Grenzen aus, das weiß jeder, der Kinder erzogen hat, und dass einer Mutter oder einem Vater mal die Nerven durchgehen, ist verständlich.
Wenn aber wie in obigen Zeilen ein "ständig" und "auf der Hut" stehen, ist das ein Zeichen, dass es sich um ein nachhaltig gestörtes Verhältnis handelt. Da ist viel Schaden angerichtet worden, der ganz offensichtlich nicht mehr reparabel ist. Es geht nicht mehr darum, dass ein Kind die Konsequenzen für eigenes Fehlverhalten zu verantworten hat, sondern um eine Blitzableiterfunktion für den Frust der Eltern (hier der Mutter), was ein Kind natürlich nicht verstehen kann. Ein trauriges Gedicht, dass sich heute, am Muttertag, schwermütig liest. Muss es den misshandelten Kindern nicht wie Hohn vorkommen, dass es einen Tag gibt, die Mütter zu ehren? LG Ilka |
08.05.2016, 17:35 | #12 |
Liebe Letreo,
auch, wenn man sich von dieser Person abwendet, auch, wenn die Ängste durch andere Erfahrungen gedämpft werden, ganz werden sich die Verwüstungen nie reparieren lassen. Eingespielte Verhaltensmuster, wie sich selbst zurückzunehmen, Übergriffen möglicher Agressoren durch Wohlverhalten zuvorzukommen, werden sich auch immer gern wieder einstellen. Ein berührendes Gedicht. LG gummibaum |
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08.05.2016, 21:48 | #13 |
R.I.P.
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Hier sind weder Sarkasmus noch Zynismus angebracht.
Aber ein "schäm Dich!" entlockt Dir lediglich ein hämisches Grinsen. Liebe Letreo, wie ich empfinde und mitempfinde, weißt Du längst. Du hast das Schmerzliche nicht zum erstenmal in poetischen Angriff genommen. Laß Dir Deine Jahre nicht über Gebühr beschweren! (Das rät sich so leicht, ich weiß es.) Lieben Gruß von Romulus Thing |
08.05.2016, 22:31 | #14 |
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Hallo Ilka,
danke für deinen Kommentar, mit dem du, gefühlt, sehr richtig liegst. Ich bin eigentlich noch immer ständig auf der Hut... Lieben Gruß Letreo |
08.05.2016, 22:37 | #15 |
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Lieber Gummibaum,
danke für deine Worte, die mich sehr berührt haben und mit denen du genau ins Schwarze triffst. Es ist mühsam, aber nicht unüberwindbar... Lieben Gruß Letreo |
08.05.2016, 22:41 | #16 |
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Liebes Thing,
auch an dich einen lieben Dank für deine mitfühlenden Worte. Dein Rat ist lieb gemeint, ich weiß das. Liebe Abendgrüße Letreo |
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